[Rumtreiber] James Potter

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[Rumtreiber] James Potter

Ein letztes Bild

"Och bitte, Lily." James Potter sah seine Frau bittend an. "Nur für ein paar Stündchen:"

Lily Potter sah James streng an. Ihre grünen Augen schienen Funken zu sprühen. "Nein, James! Wie oft soll ich dir dass noch sagen? Du kannst die beiden nicht mit nach draußen nehmen und um die Häuser ziehen, nur weil Halloween ist! Erstens sind sie viel zu klein dafür und zweitens ist es viel zu gefährlich."

James seufzte. Er hasste in dem Haus eingesperrt zu sein. Aber Lily hatte Recht, es war viel zu unsicher dort draußen. Wenn es nur ihm selber gegangen wäre, dann wäre es ihm egal gewesen. Aber sie hatten die beiden Kleinen. Und sie waren für ihn das Wichtigste auf der Welt zusammen mit Lily. Für sie würde er sein Leben geben. 

"Du hast ja Recht", erwiderte James. "Aber sie sehen so süß aus in ihren Kostümen."

Lily verdrehte die Augen. "Ich habe immer Recht. Du hast ihnen aber nicht ernsthaft Kostüme gekauft? Dass muss ich sehen." Kopfschüttelnd stieg sie die Treppe hinauf zum Kinderzimmer. Sie hatte keine Ahnung wie James an die Kostüme gekommen war. James folgte ihr nach oben. Vorsichtig öffnete Lily die Tür und sah in der Ecke zwischen ihren Spielzeugen Emily und Harry sitzen.

James trat neben Lily, während sie laut anfing zu lachen. James hatte Recht, die beiden waren zu süß. Er schlang die Arme um seine Frau und flüsterte: "Habe ich doch gut ausgesucht oder?"

Lily konnte vor lauter Lachen nur nicken. James hatte Emily ein Kürbiskostüm angezogen, dass sich fürchterlich mit ihren roten Haaren biss. Harry trug braune Klamotten und auf dem Kopf hatte James einen Haarreifen mit einem kleinen Geweih befestigt. An den Enden hingen kleine Glöcken, die bei jeder Bewegung laut klingelten.

Emily sah von ihren Spielzeugen auf und grinste breit. "Kübbis", sagte sie stolz.

"James, holtst du den Fotoapparat?", fragte Lily und ließ sich neben ihren Kindern nieder. Harry versuchte mit wackeligen Beinchen aufzustehen und tapste die zwei Schritte zu seiner Mutter bevor sich wieder hinfallen ließ. Emily wollte nicht zurückstehen und lief auch zu Lily. Lily fing sie auf bevor sie hinfallen konnte, denn das Kostüm war ganz schön umförmig.

James kam mit dem Fotoapparat in der Hand wieder, gefolgt von Lilys Katze. Die Katze hieß eigentlich Tibby, aber Emily ließ sich nicht davon überzeugen sie so zu nennen, sondern nannte sie Mini. Und so nannten alle die Katze so. James vermutete eher, dass es mit Minerva McGonagall zu tun hatte. Emily hatte einmal gesehen wie McGonagall sich verwandelte und für sie waren alle Katzen Mini.

Lily winkte James zu sich hinüber. Mit einem Schlenker seines Zauberstabes ließ er die Kamera in der Luft schweben, dann ließ er sich neben Lily fallen. Harry eroberte sofort den Platz auf seinem Schoss, während Lily Emily fester an sich zog. Und irgendwie schaffte es auch Mini sich einen Platz zwischen den ganzen Spielzeugen zu erobern.

Sie alle grinsten in die Kamera und schon löste der Blitz aus. Die Kamera ratterte laut, dann schwebte langsam das Bild zu Boden. James, mit Harry auf dem Arm, hob es hoch und hielt es dann Lily vor die Nase.

Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie sahen so glücklich aus, obwohl dort draußen der Krieg tobte. "Fröhliches Halloween", sagte Lily und beugte sich nach vorne und küsste James. Emily und Harry schienen damit nicht einverstanden zu sein, denn sie begannen zu quengeln und ruderten wild mit den Armen.

Lachend trennten sich Lily und James. "Scheint so als ob unsere Kinder etwas dagegen hätten", sagte James schmunzelnd.

"Wir haben ja noch die ganze Nacht vor uns", erwiderte Lily zwinkernd.

James lachte leise. "Und ich liebe dich, Lily."

Harry schien sich zu langweilen und beschloss den romantischen Moment zu stören. Er verlangte ernergisch wieder auf den Boden gesetzt zu werden. Emily wollte unbedingt dem Beispiel ihres Bruders folgen und wurden die beiden wieder auf den Boden gesetzt.

"Ich schreibe den anderen und schicke ihnen das Bild", sagte Lily und stand auf. "Ich hoffe nächste Woche kann uns einer von ihnen mal besuchen."

"Natürlich, sie müssen die fantastischen Kostüme bewundern", antwortete James ernsthaft. "Ich hoffe, dass nächste Woche es einer von ihnen schafft uns zu besuchen. Es wird langsam langweilig hier."

"Ich weiß", seufzte Lily. Sie blickte zu den Kindern hinüber. Emily hatte sich gerade ihr Lieblingskuscheltier, ein großer ausgestopfter Wolf, geschnappt. "Aber es ist bestimmt nicht mehr für lang."

Sie verließ das Zimmer auf der Suche nach Pergament, Tinte und der Eule. James blieb zurück bei den Zwillingen und ließ sich in ihr Spiel verwickeln.

Es waren diese kleinen Momente die das Leben so schön machten. Kleine Flammen in der überwältigenden Dunkelheit. James war dankbar für sein Leben. Er hatte die tollste, beste, liebenswerteste Frau an seiner Seite. Und zwei wundervolle Kinder, die es immer wieder schafften ein Lächeln auf seine Lippen zu zaubern.

Er würde alles dafür geben, damit sie sicher waren.

Animagus - II - Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt