21. Nachspiel

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21. Nachspiel

 Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch die Lücken zwischen den dichten Blättern. Es war nicht viel Licht, doch es reichte um Remus aufzuwecken. Sein ganzer Körper fühlte sich steif und schmerzend an, doch es war schon mal schlimmer gewesen. Verwirrt richtete er sich auf. Er sollte sich nicht so gut fühlen, obwohl man gut auch relativ betrachten sollte.

Normalerweise hatte er in den Nächten in denen er sich alleine und ohne den Wolfsbanntrank verwandelt hatte, größere Wunden davongetragen, manchmal sogar Knochenbrüche. Er betrachtete seinen nackten Körper, denn die Kleidung hatte die Verwandlung nicht überlebt und sah nur ein paar Kratzer, die aber nicht sonderlich schlimm waren.

Er konnte sich nicht mehr an viel erinnern, nur an dass, was vor seiner Verwandlung passiert war. Sein Kopf dröhnte und seine Kehle war trocken, während er versuchte die Erinnerung zurückzuholen. Immer wieder schob sich das Bild einer Löwin vor sein Auge. Woher kam die Löwin?

Er rappelte sich langsam auf, denn es wurde kalt auf dem Waldboden. Beinahe stolperte er über ein kleines Bündel, das neben ihm auf den Boden lag. Er fragte sich was zur Hölle in dieser Nacht passiert war. Er kniete sich wieder neben das Bündel und erkannte mit Schrecken, dass es Emily war, die sich im Schlaf zusammengerollt hatte. In der Hand geklammert hielt sie ihren Zauberstab. Im Schlaf sah ihr Gesicht so friedlich aus, dennoch fiel Remus vor Schreck beinahe wieder zurück.

Was machte Emily hier? Er hatte sie doch nicht etwa verletzt? Er würde sich niemals verzeihen können wenn ihr etwas passierte. Er nahm ihr vorsichtig den Zauberstab ab und verwandelte ein paar Blätter in eine Hose und ein Hemd, dass er sich schnell überstreifte, dann kniete er sich wieder neben sie.

„Emily?“, sagte er leise und schüttelte sie. „Emily, du musst aufwachen.“

Schläfrig öffnete Emily ihre Augen und rollte sich dann gleich wieder zusammen. „Ich will noch nicht aufstehen“, nuschelte sie.

Remus seufzte erleichtert auf. Sie schien schon mal nicht verletzt zu sein, nur müde. „Wach auf, Kleines. Du bist mitten im Verbotenen Wald. Auch wenn ich keine Ahnung habe wie du hier her gekommen bist“, fügte er mehr zu sich selbst hinzu.

Kaum hatte er dass gesagt, riss Emily ihre Augen auf und fuhr hoch. Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen. „Ich sollte eigentlich längst wieder zurück sein. Weißt du wie spät es ist?“

„Es ist noch früh, vielleicht halb fünf, fünf Uhr“, antwortete Remus. „Aber warum bist du überhaupt hier?“

„Ich bin dir gefolgt“, erwiderte Emily simpel. „Ich habe den Wolf durch die Nacht begleitet.“ Sie richtete ihren Blick fest auf Remus.

Er wusste nicht was er sagen sollte. „Warum hast du das getan?“, fragte er schließlich.

„Du hast gesagt, dass es einfacher für dich ist wenn du Gesellschaft hast“, erklärte Emily als ob es selbstverständlich wäre. „Also bin ich zurückgekehrt.“

Ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit durchfuhr ihn. „Aber ich hätte dich verletzen können…“

Emily lächelte müde. „Du vergisst, dass ich auch ein Animagus bin. Ganz dämlich bin ich ja schließlich auch nicht.“

Das erklärte auf jeden Fall die Löwin, dachte sich Remus. Dann fiel ihm auch wieder ein, dass Emily letzte Nacht gesagt hatte, dass sie ein Animagus war. „Du hättest es trotzdem nicht tun sollen-"

„Du hast so viel für mich getan, ich wollte dir etwas zurück geben“, unterbrach Emily ihn. „Selbst wenn es nur eine Nacht ist.“ Sie kniete sich gegenüber von Remus. „Ich kann es nicht sehen wenn du leidest.“

Animagus - II - Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt