39. Die zweite Aufgabe

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39. Die zweite Aufgabe

Rundherum ertönte lauter Beifall, den Emily kaum hörte. Fleur, Cedric und Viktor verschwanden schnell in den Tiefen des Sees, während Harry noch auf der Plattform stand und so wie es aussah, hatte er gerade das Kiemenkraut genommen.

Emily biss sich auf die Unterlippe, so fest, dass sie bald den kupfrigen Geschmack von Blut im Mund hatte. Endlich stakste Harry ins Wasser, allerdings konnte Emily nicht erkennen ob das Kraut überhaupt wirkte. Doch dann stürzte er bäuchlings ins Wasser und tauchte komplett unter. Emily hoffte, dass das Kraut jetzt wirkte und versuchte sich einzureden, dass sie merken würde, wenn mit ihm etwas nicht stimmte. Dennoch umklammerte sie Leos Hand fest und unablässig irrten ihre Augen über die Wasseroberfläche.

„Welcher Idiot hat sich eigentlich diese Aufgabe ausgedacht?“, murmelte Inga nach ein paar Minuten.

„Wieso?“, fragte Emily erstaunt.

„Bei den Drachen konnte man wenigstens was sehen“, sagte Inga grummelig. „Es ist echt langweilig wenn wir die Wasseroberfläche eine Stunde lang anschauen müssen. So spannend ist der See ja jetzt auch schon wieder nicht.“

Emily entrang sich ein winziges Lachen, schließlich hatte Inga Recht. Für die Zuschauer war die Aufgabe echt nichts. So schien es auch den anderen zu gehen, denn rundherum brachen lauter Gespräche über alles Mögliche aus und die meisten schienen kaum mehr auf die Seeoberfläche zu achten.

Und so verbrachten auch sie ihre Zeit damit zu quatschen, doch die Anspannung und die Angst um ihren Bruder verließen Emily nie ganz, sondern wurden mit jedem Vorrücken der großen Zeiger der Uhr ein bisschen schlimmer.

„Da“, schrie plötzlich jemand als die Oberfläche des Sees in Aufruhr geriet. Ein Raunen ging durch die Menge und alle wandten ihre Aufmerksamkeit zum See. Die Richter verließen ihre Plätze und liefen an den Rand des Sees. Einige Sekunden später tauchte ein heller Schopf auf.

Es war Fleur. Allerdings war sie alleine, sie hatte es nicht geschafft ihre Person zu retten. Erschöpft kletterte sie aus dem Wasser und wurde sofort von Madame Maxime umsorgt, während die Richter auf sie einredeten, wahrscheinlich um zu erfahren was ihr passiert war.

„Die ist ja ganz schön fertig“, meinte Inga. „Was die wohl erlebt hat?“

Emily zuckte mit den Schultern. Es wurde viel spekuliert, aber von den Richtern kam keine Information. Stattdessen verbreiteten sich in der Menge jede Menge Gerüchte. Es fing an, dass Fleur einfach aufgegeben hatte, bis hin dazu, dass der Große Krake sie angegriffen hatte. Erst von Harry sollte Emily erfahren, dass Grindelohs Fleur angegriffen hatten.

Danach passierte lange Zeit erst einmal gar nichts und die Aufregung der Zuschauer legte sich wieder. Die Uhr tickte unaufhörlich weiter und bald zeigte sie an, dass die eine Stunde vorbei war, doch keiner der Champions war bis jetzt zurückgekehrt. Langsam wurde die Menge unruhig, genauso wie die Richter.

Doch dann tauchte mit einem Mal Cedric zusammen mit Cho auf und die beiden schwammen mit kräftigen Zügen zurück zum Ufer. Donnernder Applaus tönte auf als Hogwarts seinen Champion feierte. Inga hüpfte vor lauter Freude auf und ab, während Emilys Blick immer noch fest auf den See gerichtet war.

Der nächste der auftauchte war Viktor. Sein Kopf verwandelte sich vom einem Haifisch wieder zurück zu seinem menschlichen, was einen ziemlich grotesken Anblick bot. Hermine schwamm wohlbehalten neben ihm.

Aber wo blieb Harry? Emily rutschte unruhig auf ihrem Platz hin und her und wäre am liebsten hinunter zu den Richtern gelaufen um wenigstens nicht tatenlos sitzen zu bleiben müssen. Die Sekunden schienen schmerzhaft lang bis endlich ein dunkler, ein rothaariger und ein silberner Schopf die Oberfläche durchbrachen.

Animagus - II - Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt