7. Der mysteriöse Hund

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7. Der mysteriöse Hund

 Ginny huschte leise in den Krankenflügel. Mit einem kurzen Blick vergewisserte sie sich, dass Madam Pomfrey am anderen Ende zu tun hatte, dann ging sie hinüber zu dem mit Vorhängen von den anderen abgetrennten Bett. Harry saß am Fußende des Bettes und blickte zu seiner Schwester. Er war blass und er sah aus als ob er in letzter Zeit schlecht geschlafen hätte. Was er vermutlich auch getan hatte, denn man musste ihn förmlich von Emilys Bett wegziehen. Es war fast so wie im letzten Jahr, als Emily versteinert worden war.

„Harry?“, fragte Ginny leise und Harry zuckte erschrocken zusammen. „Hat sich irgendwas geändert?“

„Nein“, seufzte Harry und nahm die Brille ab um sich über die rotgeränderten Augen zu reiben. Seit einer Woche lag Emily schon im Koma. Madam Pomfrey hatte gesagt wenn sich nicht innerhalb der nächsten zwölf Stunden etwas ändern würde, dann würde man Emily ins St. Mungos verlegen.

„Geh nach unten in die Große Halle und iss etwas. Danach gehst du schlafen“, schlug Ginny vor. „Hermine und Ron warten schon auf dich.“

„Ich möchte Emily nicht alleine lassen“, protestierte Harry.

„Ich bleibe bei ihr“, erwiderte Ginny. „Wenn etwas passiert, sage ich dir Bescheid.“

„Wirklich?“

„Ja. Und jetzt geh. Es hilft keinem wenn du auch noch umkippst, weil du nichts isst“, sagte Ginny bestimmt.

Harry nickte und rutschte vom Bett hinunter. Bevor er ging, drehte er sich noch einmal um. „Danke.“ Er verschwand ohne zu sehen, dass Ginnys Wangen sich tiefrot färbten. Es war bestimmt albern aber sie war schon immer in Harry verliebt gewesen. Vorsichtig setzte sie sich ans Fußende und begann mit ihrer stillen Wache.

*

Das grelle Licht stach in Emilys Augen als sie vorsichtig versuchte sie zu öffnen. Ihre Lider flatterten und dann wurde es plötzlich etwas dunkler. Emily atmete tief ein und merkte wie ihr Brustkorb leicht schmerzte. Dann erinnerte sie sich wieder. Sie war beim Quidditchspiel vom Besen gefallen und dann waren da die Dementoren. Sie spürte die kühlen Laken unter denen sie lag und die ihr verrieten, dass sie nun wahrscheinlich im Krankenflügel war.

„Emily?“, fragte jemand vorsichtig. In Emilys Blickfeld tauchte langes rotes Haar auf. Und dann erkannte Emily, dass Ginny neben ihrem Bett stand. Sie hatte wahrscheinlich auch das Licht gedimmt. „Bist du wach?“

Emily versuchte zu sprechen, doch nur ein Krächzen kam aus ihrer Kehle. Ginny sah nichtsdestotrotz erleichtert aus. „Willst du was trinken?“

Emily nickte nur als Antwort und Ginny reichte ihr vorsichtig ein Glas Wasser mit einem Strohhalm. Als die kühle Flüssigkeit ihre Kehle herunter rann, seufzte Emily erleichtert auf. „Was ist passiert?“ Ihre Stimme klang rau und ihr Brustkorb schmerzte immer noch.

„Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.“ Ginny setzte sich wieder auf das Bett und wandte sich zu Emily. „Wir haben nicht viel von dem Spiel gesehen, also kenne ich nicht alle Details. Na ja, der Sturm war so schlimm, dass wir die Spieler immer nur kurz gesehen haben, wenn sie über unsere Köpfe flogen. Und dann sind irgendwann die Dementoren aufgetaucht.“ Sie schauderte bei der Erinnerung an die schrecklichen Wachen von Askaban.

„Es war als ob man nie wieder glücklich sein würde. Dann fiel Harry plötzlich durch die Luft und Dumbledore rannte aufs Feld und verlangsamte seinen Fall. Und dann hat er die Dementoren vertrieben. Alle dachten Harry wäre tot. Er wurde nach oben in den Krankenflügel gebracht. Es geht ihm wieder gut“, fügte Ginny hastig hinzu als sie Emily besorgten Blick sah.

Animagus - II - Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt