16. ... Drei Überlebende...

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16. ... Drei Überlebende...

 „Nichts von dem hätte passiert wenn ich nicht gebissen worden wäre… und wenn ich nicht so töricht gewesen wäre... Ich war ein kleiner Junge als ich gebissen wurde. Meine Eltern haben alles versucht, aber damals gab es noch kein Heilmittel. Der Zaubertrank, den Professor Snape mir braut, ist eine neue Entdeckung. Er macht mich sicher, seht ihr. Solange ich den Trank in der Woche vor dem vollem Mond nehme, behalte ich meinen Kopf wenn ich mich verwandle… ich kann mich in mein Büro verziehen als harmloser Wolf und darauf warten, dass der Mond wieder abnimmt“, erzählte Remus ruhig.

„Bevor der Wolfsbanntrank erfunden wurde, wurde ich einmal im Monat ein vollkommenes Monster. Es schien unmöglich zu sein, dass ich jemals Hogwarts besuchen könnte. Andere Eltern würden nicht wollen, dass ihre Kinder in meiner Nähe sind. Doch dann wurde Dumbledore Schulleiter und er hatte Mitleid. Er sagte, dass solange man gewisse Vorsichtsmaßnahmen traf, dass es keinen Grund gebe warum ich nicht zur Schule kommen sollte.“

Lupin seufzte und sah zu Harry. „Ich habe dir vor Monaten erzählt, dass die Peitschende Weide in dem Jahr gepflanzt wurde in dem nach Hogwarts kam. Die Wahrheit ist, dass sie gepflanzt weil ich nach Hogwarts kam. Diese Hütte, der Tunnel der zu ihr führt, sie wurden für mich gebaut. Einmal im Monat, wurde ich aus dem Schloss geschmuggelt, hier hin um mich zu verwandeln. Der Baum wurde am Eingang des Tunnels platziert, damit niemand auf mich traf wenn ich gefährlich war.“

Emily kannte bereits Teile der Geschichte, da Sirius ihr ein bisschen erklärt hatte, aber sie jetzt vollständig aus Remus Mund zu hören, war noch etwas ganz anderes. Ihr tat der kleine Junge, der nichts dafür konnte, dass er gebissen wurde, so unglaublich Leid. Dass aus dem kleinen Jungen, so ein Mann wie Remus wurde, der nicht verbissen war, war das Erstaunlichste. Remus war einer der sanftesten und nettesten Menschen, die Emily kannte.

„Meine Verwandlungen damals waren schlimm. Es ist sehr schmerzhaft sich in einen Werwolf zu verwandeln“, fuhr Remus fort.

Emily nickte. Auch die Animagusverwandlung war anfangs etwas schmerzhaft, doch der Schmerz ließ nach. Sie konnte den Schmerz meistens ignorieren. Sie konnte nur ahnen wie es sein musste wenn sich der Körper zwanghaft verwandelte und niemals die Aussicht hatte, dass der Schmerz irgendwann nachlassen würde.

„Ich wurde von den Menschen ferngehalten um sie nicht zu beißen, deshalb habe ich mich selber gebissen und gekratzt. Die Dorfbewohner haben den Lärm und die Schreie gehört und haben gedacht, sie hören besonders gewalttätige Geister. Dumbledore ermutigte das Gerücht… jetzt immer noch, auch wenn die Hütte für Jahre leise war, traut sich keiner näher. Aber abgesehen von den Verwandlungen hatte ich die beste Zeit meines Lebens. Das erste Mal hatte ich Freunde, drei großartige Freunde. Sirius Black… Peter Pettigrew… und natürlich, euren Vater – James Potter.“

“Nun, meine drei Freunde konnten nicht übersehen, dass ich jeden Monat verschwand. Ich dachte mir alle möglichen Geschichten aus. Ich sagte ihnen, dass meine Mutter krank sei und dass ich nach Hause ging um sie zu sehen… Ich hatte Angst davor, dass sie mich verlassen würden wenn sie herausfanden was ich war. Aber natürlich, sie haben, genauso wie ihr beide, Emily und Hermine, die Wahrheit herausgefunden…“

„Und sie haben mich nicht verlassen. Stattdessen taten sie etwas für mich, dass meine Verwandlungen nicht nur erträglich sondern zu der besten Zeit meines Lebens machte. Sie wurden zu Animagi.“

„Unser Vater auch?“, fragte Harry ungläubig.

„In der Tat“, sagte Remus. „Sie brauchten fast drei Jahre um herauszufinden wie es geht. Sie suchten sich alle möglichen Bücher darüber.“ Er sah zu Emily. „Die, so ist meine Vermutung, sich nun in deinem Besitz befinden?“

Animagus - II - Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt