30. Ein Lichtblick

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30. Ein Lichtblick

In den kommenden Tagen wurde das Leben nicht einfacher für Harry. Die Slytherins machten sich bei jeder Gelegenheit über ihn lustig und weder Hufflepuff noch Ravenclaw stand hinter ihm. Wenigstens hatte er die Unterstützung von Gryffindor. Es ging sogar so weit, dass viele Schüler Anstecker trugen auf denen stand: „Ich bin für Cedric Diggory – den wahren Champion Hogwarts. Potter stinkt.“

Emily juckte es geradezu in den Fingern jeden einzelnen Anstecker den Leuten von dem Umhang zu reißen und sie zu verbrennen.

Den vorläufigen Höhepunkt erreichten die Rivalitäten zwischen Malfoy, der sich natürlich keine Gelegenheit entgehen ließ Harry fertig zu machen, und Harry vor der Zaubertrankstunde. Malfoy beleidigte Hermine als Schlammblut und Harry und Emily hatten den Zauberstab schneller in der Hand als er gucken konnte.

„Traust du dich nicht alleine, Potter?“ Malfoy zog ebenfalls seinen Zauberstab. „Muss deine Freundin dir helfen?“

Emily verdrehte die Augen. „Malfoy, halt lieber deine Klappe wenn ich dich nicht bis ins nächste Jahr hexen soll. Wenn du meine Freundin beleidigst, dann musst du auch mit mir rechnen.“

Doch die beiden Jungen hatten nicht wirklich auf Emily geachtet, ihre Flüche flogen schon durch die Luft, trafen sich in der Mitte und jagten dann auf Hermine und Goyle zu. Auf Goyles Gesicht brachen dicke Furunkeln aus, während Hermine die Hände vor den Mund klammerte und leise wimmerte. Emily stürzte auf Hermine zu, genauso wie Ron und sah erst dann das ganze Ausmaß von Malfoys Fluch. Hermines Zähne wuchsen rasend schnell über ihre Unterlippen hinaus und sie konnte nichts tun um es zu stoppen.

Zu allem Überfluss tauchte auch noch Snape auf und verlange zu wissen was geschehen war. Malfoy und Harry beschuldigten sich gegenseitig, wobei Harrys Version definitiv die Wahrheit war. Snape schickte Goyle sofort in den Krankenflügel. Goyle tat Emily aber auch nicht wirklich Leid, er war genauso eine Dumpfbacke wie Malfoy und Crabbe. Leider war Malfoy intelligent und von daher die größere Gefahr.

Snape zwang gerade Hermine ihm ihre Zähne zu zeigen, etwas für das Emily ihm gerne ihre Meinung gegeigt hätte, aber sie verbiss sich ihren Kommentar zu Hermines Wohl. Emilys Verhältnis zu Snape war sowieso schon angespannt, nachdem sie in letztes Jahr in der Heulenden Hütte so angefahren hatte, auch wenn er immer noch netter zu ihr war als zu den meisten anderen Gryffindors.

„Ich sehe da keinen Unterschied“, sagte Snape gerade kühl während im Hintergrund die Slytherinmädchen boshaft lachten.

Emily keuchte erschrocken auf und Hermine lief sofort davon, ihre Augen voller Tränen. Emily dachte keine Sekunde nach, sondern folgte ihrer Freundin.

„Miss Evans, kommen Sie sofort zurück“, hörte sie noch Snape ihr hinterherrufen.

„Nein“, brüllte sie zurück, aber wahrscheinlich hörte Snape es schon gar nicht mehr, denn jetzt begannen Harry und Ron Snape zu beschimpfen. Emily fragte sich ernsthaft wieso Snape meistens so ein riesiges Arschloch sein musste, während er doch auch nett sein konnte. Aber wahrscheinlich war seine Freundlichkeit damals nur gespielt gewesen. Sie hatte ja gesehen wie er ihre Geschichte ausnutzen wollte um Sirius eins auszuwischen.

Bald holte Emily Hermine ein, aber sie wurden nicht langsamer, denn die Zähne wuchsen immer noch mit einer alarmierenden Geschwindigkeit. Keuchend erreichten sie den Krankenflügel und Madam Pomfrey kam herbei geeilt um zu sehen was den Aufruhr verursacht hatte.

„Bei Merlin“, sagte die Krankenschwester und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Setzen Sie sich hin, dass haben wir in ein paar Minuten wieder in Ordnung gebracht.“ Sie zwang Hermine sich auf eins der Betten zu setzen und drückte ihr einen Spiegel in die Hand, dann zog sie ihren Zauberstab. „Sagen Sie einfach Stop wenn ihre Zähne die gewünschte Länge haben.“

Animagus - II - Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt