15. Vier Rumtreiber...

12.9K 620 62
                                    

15. Vier Rumtreiber...

 „Bitte.“

Harry wollte ihr glauben. Sie war seine Schwester, seine Seelenverwandte. Wenn er ihr nicht trauen konnte, wem dann? Aber sie konnte nicht die Wahrheit erzählen. Er hatte es doch selbst gehört von Fudge, Hagrid, McGonagall und Flitwick. Wenn nicht sie die Wahrheit kannten, wer dann? Auch Dumbledore war doch der Meinung, dass Sirius hinter ihm her war. Woher sollte Emily auch die Wahrheit kennen? Wer hatte ihr die Geschichte von Sirius angeblicher Unschuld erzählt?

Selbst wenn Sirius unschuldig war, wieso waren dann seine Eltern verraten worden? Peter Pettigrew war von ihm ermordet worden, auf offener Straße und am helllichten Tage. Es gab Zeugen dafür. Und man hatte Sirius nach Askaban gebracht. Man würde doch keinen Unschuldigen nach Askaban bringen, oder?

Die einzige Antwort war, dass man Emily verzaubert hatte. Sirius hatte sie glauben lassen, dass er unschuldig war, so dass sie ihm half. Es war einfach gewesen, Sirius hatte natürlich damit gerechnet, dass er Emily und auch Ron helfen würde.

Emily brach den Blick zwischen ihnen erst als sie draußen auf dem Flur Schritte hörte. Sie hob ihren Zauberstab und richtete ihn auf die geschlossene Tür.

„Wir sind hier“, schrie Hermine. „Wir sind hier – Sirius Black – Schnell!“

Knallend flog die Tür offen und Lupin kam in den Raum, sein Gesicht noch blasser als sonst, den Zauberstab erhoben. „Expelliarmus.“ Vier Zauberstäbe flogen in hohen Bogen durch die Luft und Lupin fing sie auf. Lupin durchquerte das Zimmer, so dass er nun vor Sirius stand. Emily stand immer noch neben ihrem Paten, auch wenn sie nun mehr wehrlos war. Sie konnte nicht einschätzen ob es jetzt gut war, dass Lupin hier war oder nicht.

„Wo ist er, Sirius?“, fragte Lupin, seine Stimme voller unterdrückter Emotionen.

Erleichterung durchflutete Emily. Lupin wusste anscheinend von Peter, auch wenn sie keine Ahnung woher er es wusste. Sirius blieb stumm, aber er zeigte deutlich auf Ron, der Krätze immer noch in seiner Hand hielt.

„Aber dann“, murmelte Lupin. „Warum hat er sich nicht gezeigt? Es sei denn-" Seine Augen weiteten sich plötzlich so als hätte er es mit einem Mal verstanden. „Es sei denn ihr habt getauscht, ohne es mir zu sagen?“

Als Antwort nickte Sirius langsam. Lupin senkte seinen Zauberstab und half Sirius vom Boden auf um ihn zu umarmen wie einen verlorenen Bruder. Dann ließ er Sirius los und umarmte auch Emily. „Du hattest die ganze Zeit Recht. Es tut mir Leid, dass ich dir nicht geglaubt habe.“

Emily lächelte als Remus sie wieder losließ. „Hauptsache du glaubst uns jetzt.“

„Ich glaube es nicht“, schrie Hermine.

Lupin, Emily und Sirius sahen sich verwundert zu ihr um. Hermine zeigte auf Lupin. „Sie – Sie-"

„Hermine.“

„Sie und er.“

„Hermine, beruhige dich-"

„Ich habe es niemanden gesagt“, sagte Hermine. „Ich habe alles geheim gehalten-"

„Hermine, hör mir zu, bitte“, rief Lupin. „Ich kann es erklären-"

„Ich habe Ihnen vertraut“, mischte sich plötzlich Harry ein. „Und all die Zeit waren Sie sein Freund.“

„Du liegst falsch“, erwiderte Lupin. „Ich war zwölf Jahre lang nicht sein Freund, doch ich bin es jetzt wieder. Lasst mich erklären-"

„NEIN! Harry, vertraue Ihm nicht, er hat Black geholfen ins Schloss zu kommen, er will dich auch tot – er ist ein Werwolf!“

Animagus - II - Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt