FÜNF

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(Bild: Dark Phoenix/Jean Grey)

Ich schreckte hoch und der Bär neben mir schaute mich besorgt an. Es war jetzt schon die zweite oder dritte Nacht, in der ich Albträume hatte. Wegen Stryker. Gähnend stand ich auf und strich dem Bären über das Fell.

Ich konnte nicht mit Tieren sprechen, aber ich verstand sie irgendwie. Und vor dem Bären hatte ich keine Angst gehabt, er war hinter mir gewesen, knurrend. Ich hatte mich umgedreht, gewusst was hinter mir stand, aber ich hatte keine Angst gehabt. Ganz im Gegenteil, irgendwie erinnerte er mich an jemanden und nachdem ich weiter gehen wollte, war er mir gefolgt. Seitdem war er nicht mehr von meiner Seite gewichen.

Und jetzt kraulte ich ihn und wollte weiter gehen, doch er blieb stehen und kniete sich hin.

Verwirrt ging ich wieder zu ihm. Als erstes verstand ich nicht, aber dann wurde es mir doch bewusst. Ich ging an seine Seite, stellte mich auf die Zehenspitzen, hielt mich an seinem Fell fest, wippte etwas auf und ab und sprang dann auf sein Rücken. Dann stand er auf und lief langsam los. Ich ließ meine Beine an der Seite von ihm runter hängen und bemerkte erst jetzt den Schmerz.

Meinen Muskelkater. Deswegen legte ich mich und schloss meine Augen. Ich hatte nicht viel geschlafen auf den Weg, ich wollte immer auf der Hut sein, aber jetzt lag ich hier auf dem Bären und konnte mich doch etwas mehr ausruhen und das tat ich auch.

Ich wachte von dem gleichmäßigen Gelaufe des Bären auf, gähnend schaute ich mich um. Blätter fielen von den Bäumen. Es sah schön aus. Draußen war alles bunt, davor hatte ich gar nicht darauf geachtet. Es war schließlich Herbst.

Ich strich durch das Fell, es war so weich. Vermutlich hatte ich einige Stunden geschlafen, denn die Sonne stand etwas höher, und wir waren in der Nacht losgegangen. Kurz lauschte ich auf die Geräusche.

Ich wusste, dass ich ein sehr ausgeprägtes Gehör hatte, ebenfalls Geruchssinn, deswegen konnte ich das Flugzeug etwas weiter entfernt auf einem Feld hören, der Bär jedoch hörte es auch. Er begann zu knurren.

"Ganz ruhig.."

Die Luke öffnete sich und ich lauschte dem Gespräch

"Was wenn sie nicht mit uns mitkommen möchte? ", es war ein Mädchen, in meinen Alter vielleicht.

"Keine Ahnung, wir werden sie schon überreden können", erwiderte ein Mann.

Seine Stimme war gar nicht so tief, aber er wirkte älter als das Mädchen.

"Ich könnte sie über meine Gedanken - Nein, Jean, so würdest du sie nur verscheuchen. Aber sie muss uns vertrauen, deswegen keine Kräfte. - Okay, ja du hast recht.. Tut mir leid. - Dann lass uns gehen, wo ist sie?" 

Plötzlich hatte ich das Gefühl etwas sei in meinem Kopf und ich realisierte, dass es das Mädchen war.

"Verschwinde.", sagte ich im Kopf, dann lauschte ich wieder.

"Sie hat.. Sie hat mich aus ihrem Kopf geschmissen. - Was? Ist das ihre Mutation? - Nein.. Sie konnte es bloß spüren. - Okay. Dann komm.. Wir sollten sie schnellstmöglich finden." , grinsend stieg ich vom Bären ab, er knurrte immer noch leicht.

Ich schaute etwas durch die Bäume und sah die Zwei dann auch schon auf mich zu kommen und sie sahen mich auch.

Das Mädchen, Jean, hatte rote Haare und grüne Augen, sie war normal gebaut, vielleicht etwas größer als ich, aber sonst sah sie ganz normal aus. Der Mann trug eine Brille, er hatte hellbraune Haare und wirkte etwas eingeschüchtert.

Langsam kamen sie auf mich zu, sie schrien nicht nach mir oder sonst was.

"Was wollt ihr?", fragte ich misstrauisch.

I Am Not A Monster, I'll Never Be. - [Xmen Fanfiction; GERMAN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt