ACHT

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(Bild: Jubilee)

"Aris! Geh da weg! Na los!" Lachend lief sie durch das Dickicht, der Mond erhellte den Wald. Logan folgte seiner Tochter und hob sie hoch, sobald er sie eingeholt hatte.

"Das kann gefährlich sein, das weißt du doch.", sagte er und lächelte das kleine Mädchen an.

"Aber du bist doch da!" Kopfschüttelnd setzte er sie ab und ging mit ihr weiter.

"Dad... Schau mal." - Ich schaute auf das kleine Mädchen, dass Händchenhaltend neben ihrem Vater stand und auf mich zeigte.

"Wer ist das?" - Verwirrt blickte ich auf das große Mädchen, dass vor uns stand.

Sie war hässlich.

Ihre langen Haare verwandelten sich langsam und wurden dreckiger, fielen in Büscheln von ihrem Kopf. Blut tropfte aus ihrem Mund und ein breites Lächeln breitete sich auf ihre Gesicht aus. Ich wollte zu Dad hoch schauen, aber er war weg. Meine Hände fingen an wehzutun -

"Aris! Wach auf!" Keuchend schreckte ich hoch, Jean wich zurück.

Die Türe wurde aufgerissen und Charles und Hank kamen rein. Beide verwirrt.

Als ich zu Jean schaute hielt sie sich den Arm. Mit drei tiefen Kratzern. Tränen stiegen mir in die Augen.

"Ich war das..?", es war wie eine Frage, ich wollte die Antwort jedoch nicht wissen. Alle schauten auf meine Hände, schnell zog ich die Krallen ein.

"Tut mir leid.."

"Ist schon okay, sieht schlimmer aus, als es ist."

"Hank, hol doch bitte Verbandszeug."

"Schon unterwegs."

Ich schlug die Decke weg und setzte mich aufs Bett, erst dann bemerkte ich Risse in der Decke und Bettlaken.

"Welche Albträume?"

"Nicht über das was passiert ist. Ich hab mich selbst gesehen.."

"Was ist genau passiert?"

"Ich hab mich verwandelt und bin noch hässlicher geworden.", meinte ich mir einem ironischen Unterton.

"Wer hat gesagt, dass du hässlich bist?", fragte Jean plötzlich.

"Ich?"

"Tja, bist du aber nicht."

"Mh."

Hank kam wieder und verarztete Jeans Wunden, währenddessen erzählte ich genauer was im Traum geschehen war.

Charles hatte nur genickt und gemeint, dass es wohl Angst vor mir selbst ist oder so was. Mir war das eigentlich egal. Ich war Albträume gewöhnt, die hatte ich schon seit ich bei Stryker war. Manche schlimmer als die anderen, andere dagegen waren nur sehr unangenehm oder schmerzhaft, Albträume waren es nicht immer.

Wie sich herausgestellt hatte, war es gerade erst halb drei, ich konnte jedoch nicht mehr weiter schlafen, deshalb ging ich erstmal in die Küche und begegnete dort Jubilee, die mit einem Löffel herum fuchtelte und Suppe aß. Auf dem Tisch Bücher, Blätter und Stifte.

"Oh, hey!", sagte sie und legte den Löffel weg.

"Warum bist du wach?"

"Kann nicht schlafen. Und du? Lernst?"

"Ach so, ja. Ich lerne bisschen Mathe und Chemie. Ich bin echt schlecht darin.. Aber ich gehe noch in die Normale Schule, hier bin ich nur manchmal. Also fürs erste. Ich wohne hier noch nicht."

"Oh okay." Jubilee lächelte leicht und ich erwiderte es.

"Kennst du dich vielleicht mit Mathe aus?"

Lachend setzte ich mich zu ihr an den Tisch.

"Du fragst die Falsche, sorry, Süße. Aber du könntest Hank fragen."

"Hab ich schon, er meinte, ich müsste das alleine machen."

"Mh, dann weiß ich auch nicht. Sorry."

"Okay, ja passt schon, haha. Ich brauche glaub ich eine Pause.."

"Ja, ich glaube das wäre eine tolle Idee."

Kurzerhand später saßen wir auf einer Bank draußen im Hof und blickten hoch auf die Sterne.

"Wenn Charles uns sieht, gibts Ärger, aber das ist egal."

"Haha, okay." Jubilee trug wieder ihre gelbe Lederjacke, sie stand ihr. Ich hatte mir eine Jacke geholt, die an der Garderobe hing, die war mir etwas zu groß, ich glaube sie gehörte Charles oder Hank, sicher war ich mir nicht.

Und selbst wenn, war es mir auch egal. Charles hatte ich schon von Anfang an gemocht und gleichzeitig irgendwie auch nicht. Er war nett und hatte diesen Vater Vibe.

Er passte auf uns auf, will dass wir unsere Kräfte kontrollieren können, denn alles was wichtig war, ist, dass wir wissen, dass wir nicht alleine sind.

Charles Xavier, zu ihm hatte mich Jennys Mutter geschickt, nun war ich hier und konnte trotzdem nicht helfen. Wusste sie das? Wusste sie, dass er mir nicht helfen kann? Vielleicht wollte sie einfach, dass ich sicher bin.

"Weißt du, dass ich voll die blöde Mutation habe?"

"Was meinst du?"

Sie hob ihre Hand und Funken sprühten heraus, wie ein Feuerwerk.

"Für was ist das überhaupt nützlich?"

"Nicht jede Mutation ist unbedingt wichtig für irgendwas."

"Aber ich will dass meine wichtig und nützlich ist!"

"Jubilee, hör auf. Meine Mutation ist gefährlich und kann Menschen umbringen..."

Jubilee schaute zu mir.

"Manchmal sollte man glücklich sein, eine 'nutzlose'", ich machte Gänsefüßchen in die Luft. "Mutation zu haben, denn das ist besser, als zu versuchen damit klar zu kommen, dass man jemanden umgebracht hat."

Ich stand auf und ging. Sie blieb sitzen.

I Am Not A Monster, I'll Never Be. - [Xmen Fanfiction; GERMAN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt