ZWÖLF

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(Bild: Nina Gurzsky)

Etwas schweres schmiss sich auf mich drauf und ich schreckte hoch. Als erstes wusste ich weder wo ich war, noch was passiert war. Dann erinnerte ich mich und hörte Nina lachen.

"Guten Morgen, Kleines."

Magda hatte Recht gehabt, Nina mochte mich jetzt schon. Ich sie auch. Die kleine lag auf mir drauf und strich durch meine leichten Locken, die über Nacht entstanden sind.

"Willst du meine Freunde kennenlernen? Sie würden sich mega freuen!"

"Ähm.. Klar, können wir machen."

"Yeyy!" Ich wartete bis Nina aus dem Zimmer war und zog mich dann sofort um. In der Küche saßen alle schon und redeten. Aber essen taten sie nicht.

"Aris! Wir haben auf dich gewartet."

"Oh.. Das äh.. hättet ihr doch nicht machen müssen."

"Doch klar.", meinte Nina und zeigte auf den Platz neben sich, lächelnd setzte ich mich hin.

"Nina meinte, sie will dir ihre Freunde zeigen, oder?"

"Ja."

"Okay, dann viel Spaß."

Nachdem Essen packte mich Nina am Handgelenk und zog mich hinter sich her in den Garten. Von weiten hörte man viele Tiere. Verwundert beobachtete ich Nina, die lächelnd darauf wartete, dass die Tiere näher kamen.

"Warte mal.."

"Was denn?"

"Rufst du sie?"

"Nicht direkt, aber ja."

"Du bist auch eine... - Das ist ja mega!" Lächelnd stellte ich mich neben sie und dann etwas in die Knie, so dass ich kleiner als sie war.

Sie kicherte.

Eichhörnchen, Rehe, Hasen. Das ganze Pack kam zu ihr und sie streichelte sie.

"Du kannst sie auch streicheln! Sie tun nichts."

"Okay.." ich streckte meine Hand zu dem Hasen aus und er kam etwas näher, so dass meine Hand seine Nase berührte, vorsichtig strich ich ihm durchs Fell.

"Siehst du? Sie tun nichts."

Kichernd blickte ich zu Nina hoch und sie lächelte mich an. Wir zwei gingen noch spazieren, die Tiere begleiteten uns.

"Woher hast du diese Narben?"

"Mh? Oh.. Von meiner Mutation.."

"Darf ich sie sehen?"

"Ich weiß nicht.. Was wenn ich die Tiere erschrecke?"

"Wirst du nicht."

"Na gut..", ich ging etwas weg, kniete mich wieder etwas hin und schaute zu Nina, dann auf meine Hände und ließ meine Krallen langsam raus. Mit großen Augen beobachtete Nina meine Hände und ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

"Das ist ja mega cool! Darf ich sie anfassen?"

"Äh.. Klar.. Aber sei vorsichtig, ja?"

Nickend kam sie zu mir und strich über das Metall. Ich spürte es.

"Woa.." Jetzt musste ich auch lächeln, sie war so fasziniert von mir, das war unglaublich süß.

"Gehen wir weiter oder zurück?"

"Lass uns zurück gehen, wir sind schon ziemlich weit vom Haus weg."

"Ja, da hast du Recht. Okay, dann lass uns zurück gehen."

-

So vergingen die ersten Monate. Auch Erik hatte angefangen mich nicht mehr so befremdlich zu behandeln und machte sogar Ausflüge mit mir.

Ich fühlte mich Zuhause.

Es gab auch köstliche Gerichte, vor allem Magdas Essen war unglaublich lecker. Ich genoss das Leben hier so sehr, und kein einziges mal dachte ich an die Schule, an Jean, Jubilee oder Charles.

Es war ein kleines bisschen so, als wäre ich nie an der Schule gewesen. Und doch träumte ich häufig von ihr.

Die Schule, die Leute dort. Vor allem von Jean. Wenn ich ehrlich bin, denke ich zu oft an die Schule und Jean und so. Aber ich blieb hier. Hier mit Erik, er und Magda kümmerten sich gut um mich, als wäre ich ihre Tochter.

Und es machte mich glücklich, auch Nina war mir schnell ans Herz gewachsen. Und so verbrachte ich die ersten Monate hier.

I Am Not A Monster, I'll Never Be. - [Xmen Fanfiction; GERMAN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt