ACHTUNDZWANZIG

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Einige Monate später (Frühjahr 1984)

Ich ging aus meinem Zimmer, gähnte und streckte mich. Kaum schaute ich hoch standen Kurt und Charles vor mir, mit einem Kuchen in der Hand.

"Alles gute zum Geburtstag!"

"D..danke..? Ich.. ich bin erst aufgewacht, Leute.."

"Ja und? Du wirst 20! Das müssen wir feiern!"

Ich lachte nervös auf. Die anderen waren auf einer Mission, Kurt und Charles waren da geblieben.

"Äh.. Ich.. ich bin euch echt dankbar... haha.."

"Das ist Schoko Kuchen!"

"Schoko Kuchen.. Kurt.. Ich bin gegen Nüsse allergisch.."

Kurt hörte abrupt auf zu Lächeln. "Stimmt.."

"Aber du und Charles könnt ihn gerne Essen!" Ich lächelte und fiel dann fast um, weil Jubilee mich umarmte.

"Oh Gott.."

"Alles gute zum Geburtstag! Ich hab dir Erdbeerkuchen gemacht!"

"Danke.." Ich schaute mich etwas um und bemerkte die Geschenke. Viele Geschenke.

"Oh.. Leute.. So viel? Ich brauche wirklich nicht so viel..."

Charles drehte sich um und nahm zwei von ganz Oben und überreichte eines davon Kurt.

"Das sind die Wichtigsten, die wir dir schenken wollten."

Nickend nahm ich Kurt seines, es war eine kleine Box und als ich sie öffnete, lag darin eine Kette. Es waren zwei Buchstaben an der Kette: K&A. Ich lächelte und umarmte Kurt, ich war noch etwas nervös, wegen dem Küssen vor Charles, aber Kurt nicht mehr. Er zog mich zu sich und küsste mich. Ich erwiderte und wurde leicht rot. Charles grinste bloß vor sich hin.

"Die anderen Geschenke mach ich aber später auf... oder gar nicht."

"Meins hast du vergessen!", unterbrach mich Charles und hielt mir auch eine kleine Box hin.

Verwirrt öffnete ich sie und darin lagen zwei Metall Teile, beide an einer Kette. Ich holte sie raus, auf einer Seite stand: Wolverine und ich wusste überhaupt nicht was das war.

"Das ist von deinem Vater, er hat es verloren... Bei einem Kampf, Erik hatte es gefunden und mir geschickt. Das Geschenk ist von uns beiden."

Mir stiegen Tränen in die Augen, es war das erste Mal, dass ich etwas von meinen Dad habe. Eine kleine Information über ihn. Ich wollte nicht los heulen, aber das tat ich.

Kurt umarmte mich schnell. Lächelnd ließ ich ihn los.

"Okay, jetzt lasst mich aber bitte duschen gehen, ich stinke." Wir lachten und ich lief ins Bad.

Das Wasser lief über mich und ich betrachtete meine Hände.

Die Narben.

Sie waren nicht geheilt, aber nicht mehr so dunkel und tief.

Irgendwas zog mich immer noch weg von der Schule. Seit Monaten schon und es ging nicht weg. Ich fühlte mich zwar Zuhause, aber ich kannte nichts anderes.. außer das hier.

Die Schule, die Menschen hier, dir Gesprächsthemen. Etwas ruft mich nach da draußen und ich will so sehr von hier weg. Von all dem weg.

Zwar hatte Kurt mir oft vorgeschlagen, dass er mit mir reisen würde, aber das war nicht das selbe.

Charles hätte uns das erlaubt, aber ich konnte es nicht. Ich bin 20 Jahre, ich könnte doch einfach weg.

Charles vielleicht nach etwas Geld für unterwegs fragen und dann los.

Würde Stryker mich finden? Sucht er mich denn überhaupt noch

Und es ging wieder los.

Ich versuchte nicht an all das zu Denken sondern mich auf mein Geburtstag zu konzentrieren, aber es ging nicht. Schnell ging ich aus der Dusche und zog noch schneller meine Unterwäsche an.

Dann spürte ich auch schon die Panikattacke kommen, ich versuchte mich irgendwo fest zu halten, aber alles verschwamm und ich zitterte heftig.

Ich schmiss ein paar leere Shampoo Flaschen runter, es war ziemlich laut.

"Aris?!", Kurt erschien neben mir und griff nach meiner Hand. Ich ließ es zu und er teleportierte uns in sein Zimmer.

"Ganz ruhig, okay? Bleib ganz ruhig.. ich hole Charles.."

"Nein.. b..bleib.. da..", meine Stimme zitterte und mir wurde eiskalt.

"Was.. Aber Charles kann helfen.."

"Bleib einfach da.. bitte..", ich flüsterte nur noch.

Kurt legte sich zu mir und umarmte mich fest. Ich kuschelte mein Kopf etwas in seine Halsbeuge und versuchte mich unter Kontrolle zu bringen, aber es klappte nicht.

"Aris.. Lass mich Charles holen.. Bitte.. Es werden bloß ein paar Sekunden dauern.."

Kopfschüttelnd drückte ich ihn noch näher, da öffnete sich die Türe und Charles kam mit seinem Rollstuhl rein.

"Aris... Setz dich auf.." ich schüttelte den Kopf.

Diese Panikattacke fühlte sich so viel schlimmer an, als die, die ich sonst immer habe. Denn dieses ganze Zittern und Angst bekommen hatte ich seit wir zurück zur Schule gekommen waren. Anfangs waren sie nur Nachts, wenn ich Albträume hatte, dann haben sie angefangen, wenn ich alleine war.

Manchmal auch bei zu lauten Geräuschen. Aber jedes mal konnte Charles mir helfen, oder Jean.

"Verschwindet bitte.. beide..", ich ließ Kurt los. Meine Hände taten weh.

"Bitte. Verschwindet einfach!" Kurt wollte mich berühren, aber ich wich etwas zurück, schüttelte den Kopf.

"Okay.. Wenn was ist.. Ruf einfach.", meinte Charles und ich hörte wie sie das Zimmer verließen.

Ich zitterte immer noch am ganzen Körper, ich hatte mich leicht in die Decke gekrallt und schluchzte leise vor mich hin.

Keine Ahnung was mit mir los war, aber ich konnte das alles nicht mehr.

Ich vermisste Erik und Nina. Und ich wollte mich an Stryker rächen. Meine Freunde befreien.

"Aris..?", Jeans Stimme kam näher und ich hörte dass sie im Zimmer stand.

"Alles ok..?" Sie mussten wohl von der Mission zurück sein.

"Ja..", vorsichtig setzte ich mich auf.

Ich hielt meine Hände fest und versuchte das Zittern zu unterdrücken, aber es ging nicht. Sie setzte sich zu mir und nahm meine Hände.

"Du weißt, dass ich weiß, dass du lügst."

"Ja."

"Gut.. Wieso diemals..?", fragte sie langsam und leise.

"Weiß ich nicht, es ist einfach da gewesen."

Sie nickte. "Wieso?"

"Wieso was..?"

"Wieso willst du wieder abhauen..?", sie schaute mich an, und ich merkte an ihrem Blick wie seht verletzt und enttäuscht sie war. Ich blieb aber still.

"Ich hab dir Klamotten mit gebracht.", meinte sie dann und nickte auf Peters Bett.

"Danke.." dann stand sie auf und verließ das Zimmer, ich zog mich an und ging langsam raus, schaute einfach auf den Boden und ging in mein Zimmer. Ich hatte jetzt ein eigenes Zimmer, es war selbstverständlich etwas kleiner, aber mir war das egal.

Müde ging ich rein und legte mich in mein Bett. Das war wirklich ein toller Geburtstag gewesen. Denn obwohl es gerade mal Vormittag war ließ ich mich den restlichen Tag nicht mehr blicken.

I Am Not A Monster, I'll Never Be. - [Xmen Fanfiction; GERMAN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt