SECHSUNDZWANZIG

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Kurt Wagner

Aris lag nicht mehr bei mir als ich am Morgen aufwachte, aber ich hörte draußen in der Kirche jemanden die ganze Zeit gegen etwas schlagen.

Schnell rannte ich raus und sah Aris, die wütend gegen eine Wand schlug, an ihren Händen lief Blut runter.

"Hey hey hey!", schon war ich zu ihr gelaufen und wollte sie weg ziehen, sie drückte mich aber von sich und brach sich beim nächsten Schlag fast die Handknochen.

"Aris, hör auf!", rief ich und hielt sie immer noch fest, schwang mein Schwanz hinten um sie und zog sie immer weiter.

"Lass mich los!", schrie sie und drückte mich immer weiter weg.

"Nein, ich lasse dich nicht los! Beruhig dich.", ich schaffte es, sie weit genug von der Wand weg zu schieben, dann ließ ich mich langsam auf den Boden sinken, mit Aris zusammen.

Ich hielt sie weiter im Arm. "Was ist los..?", fragte ich vorsichtig nach, dann erst merkte ich, dass sie weinte.

Ihr ganzer Körper bebte und sie schluchzte auf. Ich strich ihr durch die Haare.

"Alles gut.. ich bin da..", flüsterte ich.

Plötzlich hörte ich etwas draußen vor der Kirche und teleportierte mich mit Aris aus Dach.

"Aris.. du musst leise sein.. draußen sind Menschen..", flüsterte ich wieder und spürte Aris an meiner Brust leicht nicken.

Sie war wirklich still, aber zitterte immer noch. Alles wurde leise, keiner war mehr da.

Ich erlaubte mir, ihr Gesicht leicht hoch zu heben, sie drückte mich aber weg.

"Okay.. ich lass es.. beruhig dich.. es ist alles in Ordnung."

Wieder ein kleines Nicken, dann schaute sie doch zu mir hoch, ihre Augen waren rot, ihre Wangen auch.

"Was ist passiert?"

"Albtraum.."

"Was war da..?"

"Ich hab Menschen weh getan.. Dir weh getan.. Jean und Charles.. und Hank.."

Ich strich ihr wieder über die Haare.

"Es ist alles okay. Es war bloß ein Traum, du hast mir nicht weh getan, und den anderen nicht."

Ihr Blick senkte sich, ich folgte und sah drei kleine offene Wunden an meinen Arm. Die hatte ich vorhin gar nicht bemerkt. Langsam rutschte sie weg.

"Mir geht es gut, Aris. Die Wunden heilen und sie sind nicht tief."

"Aber ich hab dir weh getan.", nervös biss sie sich auf der Lippe herum.

"Lass das.", sagte ich.

"Sorry.."

"Es ist alles Okay.", wiederholte ich ein weiteres Mal und Aris schaute mich an. Mit Tränen in den Augen.

Ich zog meine untere Lippe etwas vor und machte einen kleinen Schmollmund, das brachte sie zum Lachen. Sie hörte aber schnell wieder auf. Ich hörte dann ihren Magen knurren.

"Du hast Hunger..? Ich bring was, warte hier!", damit verschwand ich für eine Sekunde und hatte zwei Teller mit Schnitzel und Kartoffelsalat.

"Du hast die Gabeln und so vergessen.", erwähnte sie und ich brachte das Besteck auch noch her.

"Bitte schön!", sagte ich auf Deutsch und sie lächelte.

"Ist das richtiges Deutsches Essen?"

"Ja, aus einer Gaststätte in der Nähe der Kirche."

"Und sie haben dich nicht gesehen?", sie grinste und machte mich damit wieder so unendlich nervös.

"J..ja. ke..keiner hat' s gem..merkt."

"Alles gut, aber wenn du willst können wir trainieren, dass du leiser wirst mit dem teleportieren."

"Wie meinst du das?"

"Naja man hört dich, wenn du dich teleportierst."

"Wirklich?" Sie nickte.

"Okay, aber als erstes essen, Madame."

"In Ordnung, in Ordnung."

Lachend nahm sie ein Bissen und schaute erstaunt zu mir.

"Das ist ja mal richtig.. lecker.."

"Mh?"

"Ich hab noch nie deutsches Essen probiert."

Ich lächelte und beobachtete sie weiter. Lächelnd kaute sie weiter und nahm noch ein Stück, ich aß etwas weniger als sie, sie merkte es und stoppte kauen.

"Alles ok?"

"Ja, ich hab bloß nicht sonderlich Hunger.."

"Okay..? Bist du dir sicher?"

"Ja, bin ich. Iss weiter.."

"Okay.", sie tat wie ihr gesagt und ich aß langsam auch weiter.

Nachdem Aris fertig war wartete sie auf mich, sie beobachtete mich, wie ich sie vorhin und es machte mich mal wieder nervös.

"Also? Trainieren wir? Oder.. bist du bereit zurück zur Schule zu gehen?"

"Warum fragst du das eigentlich so oft..? Wenn du zur Schule willst, bring ich dich ruhig hin."

"Nein, ich will bloß wissen ob du bereit bist. Ich will nicht dahin."

"Warum nicht?"

"Einfach so, lass uns einfach trainieren, ja?"

"Okay, und was genau?"

"Wie du leiser wirst, ich glaube schon dass das funktioniert."

"Okay, dann versuchen wir es mal!"

I Am Not A Monster, I'll Never Be. - [Xmen Fanfiction; GERMAN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt