ZEHN

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(Bild: Magneto/Erik Lehnsherr)

Langsam öffnete ich meine Augen und blickte mich um. Ich war in der Krankenstation von der Schule. Hank und Charles standen etwas abseits.

"Sie ist wirklich gefährlich.. Wenn sie es lernt zu kontrollieren."

"Charles, beruhig dich.. Du weißt es doch gar nicht."

"Doch weiß ich, dass ist es ja. Jean ist schon gefährlich... aber nur wenn sie es nicht kontrollieren kann. Aris... Aris dagegen könnte alles um sich herum zerstören."

"Hast du sie deswegen so viel fühlen lassen?"

"Ja, das hab ich. Was hätte ich sonst tun sollen..?"

"Charles..", Hank zischte seinen Namen und sah mich dann, automatisch stellte er sich etwas gerader hin und räusperte sich.

"Ihr braucht nicht so tun, als wäre ich ein Kind. Ich habe alles gehört. So leise habt ihr auch nicht geredet."

Charles drehte sich um und kam zu mir.

"Ich weiß, dass du es mit Absicht gemacht hast. Das war mein Plan."

"Was?"

"Die Gefühle.. die ich gespürt habe, waren wirklich einfach zu viel. Ich wollte bloß mal loslassen... Und du warst der Richtige dafür... Tut mir leid, falls ihr euch Sorgen gemacht habt."

Jean stürmte rein, als aller erstes verpasste sie mir eine, also das hatte ich nicht kommen sehen. Dann umarmte sie mich so stürmisch, dass wir schon fast von der Liege kippten.

"Warum tust du das?!"

"Tut mir leid! Mir gehts wieder gut." Charles lachte bloß. Jean und ich waren so was wie beste Freunde oder sogar schon halb Schwestern. Wir machten alles zusammen, ich hatte die letzten Monate wirklich sehr viel mit ihr gemacht und wir sind uns unheimlich nah geworden.

"Mach das nicht mehr, klar!"

"Ja ja, klar. Tut mir leid.. nochmal." Wir umarmten uns immer noch, bis Charles meinte, wir sollten uns ein Zimmer suchen. Jean hatte bloß etwas komisch geguckt, mir hätte dieser Blick nichts ausmachen sollen, aber er tat es.

Es schmerzte, sie so zu sehen. Sie wusste, dass ich eine Freundin hatte, auch dass ich auf Jungs und Mädchen stehe, und alles dazwischen und außerhalb.

Aber ich hatte ihr versprochen, keine Gefühle für sie aufzubauen. Jean hatte mich das nicht abwertend gefragt, sondern normal. Einfach, damit zwischen uns nichts kaputt ging, und ich hatte kein Problem damit gehabt. Aber ihren Blick gerade zu sehen, diesen leichten Ekel darin, versetzte mir einen heftigen Stich ins Innere.

"Frühstücken wir jetzt?"

"Klar.", sagte Charles und rollte da auch schon aus dem Zimmer. Jean, Hank und ich folgten.

Nach dem Essen gingen Jean und ich etwas in dem riesigen Garten des Anwesens spazieren.

"Die Narben an deinen Händen sind etwas weggegangen, oder?"

"Ja, bisschen. Nicht viel aber bisschen."

"Tun sie weh?"

"Was?"

"Also, wenn die Krallen rauskommen..."

"Bisher schon, ja."

"Oh, okay.." Wir liefen schweigend weiter. Wir redeten nicht viel, wenn wir gemeinsam waren. Zumindest nicht immer. Jean war schon ziemlich besonders und sie zu verlieren, wäre wirklich beschissen.

I Am Not A Monster, I'll Never Be. - [Xmen Fanfiction; GERMAN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt