ELF

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(Bild: Magda Gurzsky und Erik)

Wir standen vor einem Haus. Erik hatte mir unterwegs Fragen gestellt, die ich ehrlich beantworten habe, aber auch er hatte meine Fragen beantwortet.

Und er meinte, er wolle sich 'zur Ruhe setzen', was er sagen wollte, war eigentlich, dass er sich versteckte. Warum er bei Charles war, hatte er mir nicht verraten. Jedoch wusste ich jetzt, dass er eine Frau hatte und ein Kind.

"Ich gehe erstmal rein und sage Bescheid.", sagte er, als er anhielt.

"Klar. Ich warte hier."

Erik verließ das Auto, ging Richtung Haus und öffnete die Türe. Sie redeten auf Polnisch, ich schaltete mein Gehör ab und wartete bis Erik raus kam, als er auch schon aus dem Haus ging und mich leicht, wirklich minimal, anlächelte.

Schnell stieg ich aus dem Auto und betrat das Haus. Vor mir stand eine Frau, sie war etwas größer als ich, hatte lange hellbraune Haare und ein kleines Mädchen hielt ihre Hand.

"Hallo..", sagte ich etwas schüchtern.

"Hey, komm rein. Ich bin Magda."

"Aris.."

"Das ist ein echt schöner Name, komm ruhig rein, zieh deine Schuhe aus und komm rein. Es ist schon etwas spät, ich bringe Nina noch schnell ins Bett.", sagte sie und ich lächelte leicht.

Das kleine Mädchen löste sich der Hand ihrer Mutter und kam zu mir, ich kniete mich zu ihr runter und lächelte.

"Darf ich deine Haare anfassen? Die wirken richtig weich..", sagte sie und ich kicherte.

Ich hab alles erwartet, aber nicht das. Nickend lehnte meinen Kopf etwas vor und sie strich ihre kleinen Hände darüber.

"Uii! Die sind wirklich weich! Ich finde deine Haare mega schön!"

"Danke schön." Sie umarmte mich und ich umarmte sie vorsichtig zurück.

"Komm jetzt Nina, wir sollten schlafen gehen."

Kurz hielt Magda bei Erik und sagte etwas auf polnisch, er nickte und schaute dann zu mir.

"Ich zeig dir schnell wo die Dusche ist, Magda wird dir dann noch paar alte Scahen von ihr vorbei bringen, die sollten dir passen."

"Okay." Ich folgte Erik Richtung Bad, er überreichte mir ein Handtuch, und zeigte mir das kleine Bad auf die Schnelle.

Ich wusch mir schon mal mein Gesicht, da klopfte auch schon Magda und kam herein. Sie übergab mir ein paar ihrer Klamotten und verließ wieder das Bad. Ich stellte mich unter die Dusche und machte das Wasser an.

Beruhigend ließ ich das Wasser über mich laufen und stand dort etwas länger, bis mir einfiel dass ich hier nicht in der Schule war und mich beeilte.

Die Sachen passten mir ziemlich gut, meine Handschuhe hatte angelassen. Im Wohnzimmer redeten die Zwei und ich hörte sie lachen. Langsam kam ich rein und Magda schaute zu mir, dann lächelte sie.

"Du bist also auch eine Mutantin?"

"Ja.."

"Zeigst du mir deine Mutation..?", sie fragte vorsichtig und ich setzte mich zu ihnen an den Tisch.

"Okay.." Langsam zog ich meine Handschuhe aus und die langen Narben kamen zum Vorschein, ich hatte gehofft, dass sie etwas verschwinden würden, bisher hatte es nicht so gut funktioniert. Magda bekam große Augen, Erik konnte es ziemlich gut unterdrücken.

"Das sind bloß die Narben.." Ich ballte meine Fäuste langsam zur Faust, und schon kamen die Metallkrallen raus. Erstaunt beobachtete Erik meine Hände.

"Sie waren nicht immer aus Metall.. Ich sollte vielleicht das Ganze erzählen.."

Magda nickte und ich begann von vorne. Den Teil mit meiner Kindheit ließ ich aus. Am Ende hatte Magda Tränen in den Augen und Erik schaute auf den Boden.

"Gib mir die Handschuhe..", meinte sie mit zittrigger Stimme.

"Warum..?"

"Die Narben werden nie verschwinden, wenn du sie nicht an die Luft lässt.. Wir leben hier an einem Wald, du brauchst deine Hände nicht vor uns verstecken. Sie sind nämlich wunderschön. Und die Narben zeigen nur, was du durch gemacht hast." Diesmal stiegen mir Tränen in die Augen und ich reichte ihr behutsam die Handschuhe.

"Du bist hier sicher..  Und Nina mag dich auch schon.", lächelnd stand sie auf, kam zu mir und umarmte mich. Ich umarmte sie auch.

"Du solltest schlafen gehen, es wird schon spät."

Nickend stand ich vom Stuhl auf und Magda zeigte mir das Gäste kommen, in dem ich schlafen konnte.

"Gute Nacht.", meinte ich und umarmte sie nochmal.

Lächelnd wurde ich auch gedrückt und dann verließ sie das Zimmer.

Gähnend fiel ich ins Bett und zog meine Klamotten schnell aus, die Schlafen Sachen - ein älteres Shirt von Erik, welches mir bis zu den Oberschenkeln ging und somit lang genug war, es als Schlafshirt zu tragen - passten sehr gut.

Ich kuschelte mich in die Decke und schloss meine Augen. Kurz hörte ich Erik und seine Frau reden, aber ich ließ es sein und schlief ein.

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Voten:)

I Am Not A Monster, I'll Never Be. - [Xmen Fanfiction; GERMAN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt