𝐓𝐖𝐎

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Stranger












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Dein Adrenalinschub vergeht langsam wieder und leichte Panik kommt stattdessen in dir hoch. Er hat mich beschützt... oder? Das heißt, er kann mir nichts böses wollen.

„Ich brauch mal nh Handy." , verlangt er hastig und fängt an, sich in deiner Wohnung frei zu bewegen. Du zuckst zusammen und ziehst genervt die Stirn in Falten.

„Kannst Du mal aufhören, hier einfach so rumzuwuseln? Ich will nicht, dass ein Fremder einfach so durch meine Sachen geht." Mit ungläubigen Blick bleibt er plötzlich stehen, was dich etwas einschüchtert. „Tch! Das hättest Du dir überlegen sollen, bevor Du dich einmischst."

Jetzt bist Du diejenige, die ihn ungläubig anguckt, während er sich einfach weiter in deinem Zuhause umsieht. „Verzeihung?! D-" - „Ja, ich nehme die Entschuldigung gerne an."

Was zum-

„Wer hat hier was von Entschuldigung gesagt, Du Arsch?!" , rutscht es dir raus, weswegen er auf dich zukommt. Du bist immer noch mit dem Rücken gegen die Tür gepresst und jetzt zwischen ihm und der Tür gefangen.

„Was ist dir lieber... Mit mir in deiner Wohnung zu sein, oder mit denen von vorhin immer noch in der dunklen Gasse zu hocken?"

Du kannst ihm keine Antwort geben, ihn nur angucken. Du brauchst aber auch nichts sagen. Er kennt die Antwort.

„Tch!" Er geht wieder von dir ab und guckt vorsichtig an der Gardine vorbei auf die Straße.

„Ein bisschen mehr Dankbarkeit." , grummelt er vor sich her und verschränkt die Arme. „Das gleiche könnte ich auch von dir verlangen." , nuschelst Du. „Wie war das?!"

„Wieviel wären noch alleine in die Gasse gegangen, um dir zu helfen, huh?! Wohl kaum die Mehrheit!"

„Helfen?! Das nennst Du helfen?! Ich war gerade entkommen, da hast Du dich mir mit deinem 'Helfen' in den Weg gestellt, weswegen ich nicht schnell genug reagieren konnte und wieder gepackt wurde! Du standest nur im Weg und ich hätte dich vor ein paar Minuten eigentlich auch besser zurücklassen sollen!"

„Ach ja?! Schön, danke! Dann weiß ich ja jetzt Bescheid! Dann helfe ich eben niemanden mehr!"

„Sehr schön!"

„Schön!"

„Toll!"

Angepisst verschränkst Du die Arme und entkleidest dich deiner Schuhe, sowie deiner warmen Klamotten. Der Arsch hat seine Schuhe angelassen.

Er steht immer noch stumm am Fenster. Wahrscheinlich wartet er auf eine Gelegenheit von hier abzuhauen.

Von deiner Küche aus kannst Du ihn etwas beobachten. Dir fällt jetzt erst auf, dass er eine Art Uniform trägt und einiges abbekommen hat. Er muss unglaubliche Schmerzen haben.

Du kämpfst gerade mit dir selbst. Die eine Seite sagt, dass Du ihm helfen solltest und dir seine Worte nicht so zu Herzen nehmen solltest. Er wurde verprügelt und im Grunde hat er Recht. Du konntest ihm nicht helfen. Es war für ihn einfach ein Scheißtag.

Die andere Seite jedoch würde ihn am liebsten mit einem Arschtritt auf die Straße kicken, am besten direkt vor die Füße der Rowdies.

Nur leider gewinnt dein Herz mal wieder.

Diesmal aber vor allem, weil Du siehst, wie er versucht weiterhin aufrecht zu stehen und sein Gesicht nicht schmerzerfüllt zu verziehen.

Seufzend gehst Du ins Badezimmer und holst alles nötige zum reinigen, desinfizieren und verbinden.

Abwartend stehst Du nun wieder vor ihm, aber er macht keine Anstalten dein Angebot anzunehmen. Er kann nämlich sehr wohl erkennen, was Du in der Hand hältst.

Mit gehobener Augenbraue schenkt er dir nur einen kurzen Blick, eh er wieder auf die Straße guckt. „Ne, lass mal."

Beleidigt bläst Du deine Wangen auf. Mit Befehlen wirst Du nicht weit kommen, aber dir fällt etwas anderes ein. „Wie lange willst Du noch so tun, als hättest Du keine Schmerzen, als hättest Du noch die Kraft zu stehen?"

Du hältst ihm seinen schwachen Moment vor, damit er weiß, dass er nicht so tun muss als ob, da Du eh weißt, wie fertig er gerade ist.

Seufzend stößt er sich von der Wand ab und gibt sich nicht mal mehr Mühe, sein schmerzverzogenes Gesicht zu verstecken.

Er lässt sich vor dir auf die Couch plumpsen und bereut es sogleich wieder. „Idiot." , betitelst Du ihn, doch er sagt nichts dazu.

Zuerst reinigst Du sein Gesicht. Das Blut, der Dreck, die Wunden und die Schrammen müssen ab, beziehungsweise sauber sein, um sie richtig behandeln zu können.

Dabei redet ihr kein Wort.

Erst, als Du mit seinem Gesicht fertig bist, öffnet sich dein Mund. „Uniform aus." Du denkst dir nichts weiter dabei, doch das Grinsen seinerseits lässt dich genervt die Augen verdrehen.

„Sag doch einfach, dass Du mich nackt sehen willst." - „In deinen Träumen vielleicht." Er schnaubt amüsiert aus und auch Du kannst dir ein Grinsen nicht verkneifen.

Dieses fällt aber sofort, als Du die blauen Flecke und Prellungen siehst.

„Ist schon gut. Ist nicht so wild."

Du sagst nichts dazu. Du bist dir sicher, dass das nicht seine erste Prügelei war.

„Warum fängst Du sowas an, wenn Du dich eindeutig nicht prügeln kannst?" , fragst Du, ohne dabei hochnäsig klingen zu wollen. „Wer sagt, ich hätte angefangen? Und wer sagt, ich kann mich nicht prügeln?"

„Dein Gesicht und dein Körper sagen das."

Vorsichtig lässt Du deine Fingerspitzen über sein Sixpack gleiten und ignorierst die Tatsache, dass es das erste Mal ist, dass Du einen Mann so anfasst.

„Ich wurde von vier Männern plötzlich in die Gasse gezogen. Ich hab etwas gebraucht, weil ich nicht darauf vorbereitet war, aber gerade als Du gekommen bist, hab ich endlich wieder den Faden gefunden."

Bedrückt behandelst Du einfach weiter seine Wunden.

Ich hätte einfach weitergehen sollen.

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His Property | Takashi MitsuyaHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin