𝐅𝐎𝐔𝐑𝐓𝐘-𝐍𝐈𝐍𝐄

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Graveyard












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[TIMESKIP]





Mit geöffnetem Schirm stehst Du im Regen. In Erinnerungen schwelgend blickst Du nieder auf das Grab, welches Du heute mal wieder nach langer Zeit besuchen kommst.

Du trägst ein schwarzes Jackett, sowie auch der Rest deiner Kleidung und dein Schirm dieselbe Farbe haben. Und obwohl es die schönen Blumen in dem strömenden Regen wahrscheinlich nicht lange überleben werden, legst Du sie trotzdem mit zu den bereits verwelkten.

Ich muss mich öfter um sein Grab kümmern.

Du nimmst die alten Blumen zur Hand, um sie dann wegschmeißen zu können, starrst noch einige Sekunden nieder auf seinen Namen.

„Y/N!" Bei dem Ruf deines Namens drehst Du dich mitsamt deines Körpers um, da Du durch den riesigen Schirm sonst nichts sehen könntest.

„Wieso bist Du schon vorgegangen?" , fragt er dich und kommt auf dich zu. Sanft lächelst Du ihn an. „Ich weiß nicht... Ich hatte wohl irgendwie ein schlechtes Gewissen, weil ich so lange nicht mehr hier war, und konnte es die letzten Sekunden einfach nicht mehr abwarten."

Sofort ergreifst Du seine Hand, als er neben dir zum stehen kommt. Du senkst deinen Blick erneut auf das Grab deines Bruders, während der Silberhaarige dich von der Seite anguckt. Jedoch kann er durch den großen Schirm nur deine Nasenspitze sehen, die über den Rand hinaus geht.

Tränen bilden sich in deinen Augen, die er jedoch nicht sehen kann. „Mitsuya..." Erst, als Du ihn ansprichst, erkennt er an deiner Stimme, dass Du weinst. Sofort dreht er dich zu sich und legt seine Hand an deine Wange.

„Denkst Du er hasst mich dafür, dass ich mich so lange nicht bei ihm habe blicken lassen?" , fragst Du brüchig.

„Hey, hey..." Sanft umrahmt er dein Gesicht. „Er weiß ganz genau, wie hart es immer für dich ist, hierher zu kommen. Niemals könnte er dich dafür hassen."

Mitsuya kannte ihn zwar nicht, aber er ist sich sicher, dass er ein toller Mensch gewesen sein muss. Sonst würdest Du dir nicht so viele Gedanken um ihn machen, obwohl er schon längst tot ist.

Er streichelt dir die Tränen aus dem Gesicht und nimmt deine Hand fest in seine. Ihm würde es nichts ausmachen, noch eine Weile hier zu bleiben, aber Du setzt dich in Bewegung.

„Komm, wir kommen ein anderes Mal her. Wenn es nicht regnet. Dann kann ich auch endlich sein Grab ausschmücken." Vorsichtig wirfst Du dem Grab deines Bruders noch einen Kuss zu und wendest dich dann ab, während Mitsuya dich liebevoll lächelnd beobachtet.

Zusammen geht ihr zurück zum Auto. Automatisch landet Mitsuya's Hand an der Innenseite deines Oberschenkels, während er die andere lässig am Lenkrad hält.

Er hat sein Handy mit der Bluetooth Funktion des Autos gekoppelt und sein Spotify spielt Shuffle. Gerade, als Du ihn so zufrieden von der Seite beobachtest, fängt plötzlich: "Heat Waves" an zu spielen.

Durchaus passend. Es ist ein regnerischer Tag, mitten im Juni und obwohl es so warm ist, will keiner raus auf die Straßen. Und deine Gedanken kreisten bis jetzt noch um deinen Bruder.

Sometimes all I think about is you
Late Nights in the middle of June

Ein wenig sentimental legst Du deine Hand auf die von dem Mann neben dir, der am Steuer sitzt und euch sicher nach Hause fährt. Nicht nur der Tag heute war unglaublich emotional überwältigend, sondern auch das Lied lässt dich um ungefähr zwei Jahre zurückspringen.

Der Tag, an dem Du ihn fast verloren hättest.

— — —

[...]
Du versuchst ihn noch zu erreichen und streckst deine Hand nach ihm aus, jedoch ist das Schicksal nicht zu deinen Gunsten.
[...]

Was jedoch keiner gesehen hat, war Souya, der sich in letzter Sekunde noch an die Hand des Täters hängen konnte, wodurch sich der Schusswinkel ändert und Mitsuya keinen Kopfschuss erleidet, sondern lediglich einen glatten Durchschuss in der Schulter abbekommt.

Sofort nachdem der Schuss erklungen war, springt Chifuyu aus seiner Deckung hervor und erschießt den Anhänger Walhallas ohne zu zögern.

Beim genaueren Hinsehen kann er erkennen, dass es einer seiner rechten Hände war, der auf den Namen Chome hört.

Mitsuya verliert das Gleichgewicht und fällt, während Du zu ihm eilst und riesige Erleichterung durch deinen Körper strömt, als Du siehst, dass er noch atmet.

„Mikey... Was machen wir jetzt?" , fragt Draken leise, als er erkennt, dass der Kampf tatsächlich vorbei ist. Der kleinere von beiden schenkt ihm einen kurzen Seitenblick. „Erstmal versorgen wir Mitsuya. Emma und Hina sind mit Sicherheit in der Nähe. Und dann... lassen wir alle Beweise verschwinden."

— — —

Letztendlich kam es dazu, dass die zerstörte Villa in Flammen gesetzt und Mitsuya verarztet wurde. Diesmal aber nicht in einem Krankenhaus, sondern von dem eigenen Arzt. Dieser stellte nämlich keine Fragen, warum zum Teufel er eine Schusswunde hatte.

Dafür hatte Mitsuya damals von dir schon ordentlich eine Gepfeffert bekommen, weil niemand ein Wort darüber verloren hatte. Wären sie von Anfang an ehrlich zu dir gewesen und hätten nicht versucht, dich mit ihren Täuschungen zu beschützen - was ja, ganz eindeutig, nicht funktioniert hat - dann hättest Du bei Mitsuya's Messerattacke doch gleich den Arzt von Toman holen können, anstatt wie so eine Bejackte durch die Straße zu gurken.

„Ich sagte doch, hol Hakkai!" , war alles, was er zu seiner Verteidigung zu sagen hatte. Dieser hätte dann laut ihm schon den Arzt verständigt. Anscheinend war es ihm zu dem damaligen Zeitpunkt immer noch wichtig, die Wahrheit vor dir zu verbergen.

Nachdem Toman nichts nachgewiesen werden konnte, standen sie auch zu ihrer Macht und ihrer Größe.

Da sich unter ihnen kein Feind wie Suji Hanma mehr befand, brauchten sie auch keine falsche Miene mehr wahren, um ihren Erfolg und ihre Geschäfte zu schützen.

Die Spezialisten aus Toman deckten auch auf, dass Hanma alle seine Geschäftspartner von vorne bis hinten abgezogen hatte und wirklich nur Dreck am Stecken hatte.

Die meisten dieser Geschäfte wurden von Toman übernommen, nachdem sie Monate lang mit den jeweiligen Personen verhandelt hatten.

Denn diese wurden nach der Aufdeckung Hanma's Spielchen nur noch vorsichtiger.

Gedankenverloren starrst Du auf das Tattoo an der Seite deines Mittelfingers. Dort sind ganz kleine und dezente Engelsflügel zu sehen, die dich für immer an deine Erlebnisse mit Mitsuya erinnern werden.

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His Property | Takashi MitsuyaWhere stories live. Discover now