Chapter 35

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Langsam zog ich den Reißverschluss meines Koffers zu und erhob mich. Es ging endlich wieder nachhause, wenn ich ehrlich war, hatte ich meine Eltern vermisst. Als es klopfte, drehte ich mich und sah kurz darauf wie die Türe aufging. ,,Na Prinzessin, alles gepackt?", mit einem einfachem nicken beantwortet ich seine Frage. ,,Komm her" hauchte er und nahm mich in den Arm.- ,,Ich werde dich irgendwie vermissen" fügte er hinzu. Ich spürte wie eine kleine Träne über meine Wange lief ,,Ich dich auch, zum Glück ist es nicht für lange Zeit."

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Nachdem ich meinen Koffer über mir abgestellt hatte, ließ ich mich in meinen Sitz hineinfallen. Ich hatte mich von jedem verabschiedet außer von ihm, er war mal wieder verschwunden. ,,Na" ertönte Arschlochs Stimme, langsam drehte ich mein Kopf zu ihm und sah ihm in seine Augen, die ich zugeben muss, wunderschön sind. ,,Draco" erwiderte ich als Begrüßung und sah wieder aus dem Fenster.

Die Fahrt über hatte ich größtenteils geschlafen. Ich lief aus dem Bahnhof und erkannte meine Eltern auf einer Bank wartend sitzen. Ich rannte auf sie zu und sprang meinem Vater, der mit offenen Armen da stand, in die Arme. ,,Wir haben dich vermisst meine kleine." sprach er und strich mir sanft über den Hinterkopf. Ich spürte wie meine Mutter ihre Hand auf meinen Rücken legte, mein Vater ließ mich ab ehe ich mich zu meiner Mutter drehte und auch sie umarmte. Zwar war es keine so feste Umarmung und liebevolle Umarmung wie mit meinem Vater, aber das war okay. Ich und meine Mutter haben uns irgendwie verloren, aneinander vorbeigelaufen und auseinandergelebt. Ich liebe meine Mutter über alles und danke ihr für all das, was sie mir jemals gegeben hat, nur um so älter ich geworden bin, um so mehr haben wir uns auseinandergelebt. Tief im inneren weiß ich das sie mich nicht so liebt wie ich sie, es tut im Herzen weh wie nah wir doch sind, aber trotzdem so weit voneinander entfernt. Ich habe nie ihre liebe gespürt bekommen so wie die von meinem Vater. Nie hat sie mir gesagt, dass sie mich liebt. Ich kann mich immer nur daran erinnern wie sehr wir uns gestritten hatten und wie bei jedem streit dinge um die Gegend geflogen sind, ich habe versucht mich zu ändern, für sie, aber es hat nicht gereicht. Ich bin nie so geworden, wie sie es von mir wollte, vielleicht bin ich auch in ihren Augen eine große Enttäuschung. Egal wie sehr sie sich bemüht mir zu zeigen wie sehr sie mich liebt, es kommt nicht an. Ich war nie gut genug für sie und das weiß ich tief im inneren, sie auch.

Die fahrt nachhause verlief still, sehr still. Ich stieg aus und nahm meinen Koffer, den mir mein Vater grade in die Hand gedrückt hatte. Ich öffnete meine Zimmertüre und sah mich um, noch bevor ich hineintrat. Lief zu meinem Bett und ließ mich hineinfallen.

,,Grace!" schrie mein Vater die Treppen hinauf.- ,,Komm runter, essen."

,,Komme!" rief ich zurück und lief die Treppen hinunter. Ich setzte mich auf meinen üblichen Platz am Fenster und wartete bis alle saßen.

,,Nun, wie lange bleibst du?" sprach mein Vater während er sich sein Essen auf den Teller machte. ,,Die ganzen zwei Wochen." antwortete ich während ich mir die Gabel in den Mund schob. Mein Vater sah zu meiner Mutter und nickte darauf einverstanden.

,,Erzähl doch mal wie ist es so dort? Gefällt es dir?"

,,Es gibt nicht viel zu erzählen" antwortet ich lächelnd während ich ein mulmiges Gefühl im Bauch bekam, den der fact das immer noch nicht klar ist, ob wirklich Draco derjenige in meinem Zimmer war.- ,,Mir gefällt es sehr dort, ich bereue es nicht nach Hogwarts gegangen zu sein."

,,Das freut mich zu hören Grace. Und was ist mit diesem Jungen Mann vom letzten Mal?" Mit großen Augen sah ich meinem Vater in die Augen, mein Blick schweifte zu meiner Mutter, die ebenfalls von ihrem Teller aufsah und auf eine Antwort wartete.

,,Nichts, wir sind nicht, also wir sind nur Freunde." Mit zusammen gepressten Lippen sah ich zwischen meinem Vater und meiner Mutter hin und her. Mein Vater sah mich skeptisch an, während meine Mutter anfing zu schmunzeln. ,,Wenn du nicht darüber reden willst, ist das okay" ertönte meine Mutter ihre sanfte Stimme. Wir räumten den Tisch gemeinsam ab ,,Ist es okay, wenn ich Lillyana besuchen gehe?"

,,Ja natürlich, aber vergiss nicht Grace, du bist auf einem Internat."

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Alleine lief ich unsere Straße runter, es hatte sich nicht viel verändert. Die nette ältere Dame von neben an fütterte immer noch die Straßenkatzen, vermutlich würde sie damit aufhören.

,,Grace Pierce" sprach seine dunkle Stimme hinter mir. Als ich mich umdrehte, sah ich ihn und seine Freunde hinter mir stehen. Ihn wollte ich überhaupt nicht sehe geschweige den überhaupt mit ihm reden. Keiner hatte mir so das Herz gebrochen wie er es tat.- ,,du hast dich ganz schön verändert" fügte er hinzu während seine Augen über meinen Körper gleiten.

,,Du anscheinend nicht." antwortete ich und sah ihm stur in die Augen. Ich drehte mich um und lief in die Einfahrt zu Lillyana's Haus hinein. Ich klopfte und sofort öffnete sich die Türe, ehe ich mich versah, stürzte sie sich auf mich, sodass ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und wir beiden auf den Boden fielen. ,,Ich habe dich so vermisst Grace, das glaubst du mir gar nicht."

,,Aber jetzt erzähl mal, wie ist es auf dem Internat?"

,,Sehr schön, ich liebe es dort und habe mich relativ schnell eingelebt. Die Menschen dort sind größten teils auch ganz nett."

,,Größten teils?" wiederholte sie und zog ihre Augenbrauen hoch.

,,Nun ja da gibt es so einen Jungen, er war mir sehr unfreundlich zu mir anfangs und ich kannte seinen Namen nicht, ich hatte ihn dann als 'Mr. ich bin ein Arschloch' genannt und Naja dann gibt es noch seinen besten Freund er ist wie ein Bruder für mich, er hat schon von Anfang an auf mich aufgepasst." sprach ich ohne Luft zu holen, als ich wieder zu meiner besten Freundin sah, fiel mir auf wie baff und komplett irritiert sie mich ansah. Ich fing an zu lachen und stand, auf was sie mir kurz darauf nachtat.- ,,Und dann gibt es noch so einen mysteriösen Jungen." 

We could have had it allWhere stories live. Discover now