44.Kapitel

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Sonntag, 17:07

,,Passt auf euch auf, okay? Lernt schön und macht keinen Blödsinn." sage ich und gucke meine Brüder kurz warnend und dann leicht lächelnd an. Gerade verabschieden wir uns voneinander, da sie gleich ins Internat gefahren werden. Nachdem ich Halil und Muso umarmt habe, umarmen Bolat und ich uns noch kräftig, bevor die drei in den schwarzen Van einsteigen. Wuschele nochmal kurz durch die Haare von Muso, was ihn grinsen lässt.

Jetzt kommen wir zu Hakan, der gerade einsteigen wollte, doch ich packe ihn mit einer Hand am Kragen und drücke ihn an die Tür vom Beifahrerplatz. Erschrocken guckt er mir in die Augen, ich bleibe ruhig und gucke ihn mit kalten Augen an. Schon seit gestern ignoriert er mich und wir haben nichts geklärt. Es nervt mich. Und ich will nicht das er jetzt einfach geht, ohne sich von mir zu verabschieden. Eine Entschuldigung wäre auch sehr gut, erwarte ich aber nicht.
,,Ich hoffe du siehst deinen Fehler ein und verzeihst mir die Ohrfeige. Ich werde mich nicht nochmal entschuldigen, denn das habe ich schon oft genug getan." sage ich leise und sanft. Erstmal.

Doch die plötzliche Wut überkommt mich. Drucke ihn fester gegen die Tür, weshalb seine Augen sich weiten. ,,Ich schwöre dir Hakan, ich fetze dich, wenn du mich weiterhin ignorierst und mich so behandelst, als ob ich etwas schlimmeres getan habe als du. Denk mal darüber nach, was du getan hast." zische ihn an und bedrohlich nähere ich mich ihm.
,,Und jetzt geh zu deiner Pamuk." Lasse seinen Kragen los und umarme ihn, bevor ich mich entferne und sehe, wie er schluckt.
Er nickt nur und geht schnell ins Auto. Ein Mann im Anzug schließt die Tür und setzt sich ans Steuer.

Atme tief aus und sehe dem Auto hinter her, dass den Springbrunnen umkreist und Richtung Tor fährt. Als sie außer Sichtweite sind, drehe ich mich um, ehe ich in das Gesicht von Atakan gucke. Beachte ihn nicht und laufe rein. Durch die Schritte hinter mir, stelle ich fest, dass er mir folgt. Ich habe noch etwas Hunger, weshalb ich ins Wohzimmer laufe und mich an den Tisch setze. Der Tisch ist immernoch gedeckt, weil meine Brüder noch vor paar Minuten das Abendessen gegessen haben. Ich greife nach dem Löffel und fange an die Suppe zu essen.
Das sich Atakan auch wieder hinsetzt, ist mir etwas komisch, doch ich sage nichts dazu.

,,Wenn du fertig gegessen hast, ziehst du dich um und wir fahren dann los." sagt er und lehnt sich an den Stuhl. Hebe meinen Blick und gucke geradewegs in seine Augen, die mich mustern. Ziehe die Augenbrauen leicht zusammen. ,,Ich werde alleine gehen, Atakan. Bitte respektiere meine Entscheidung." entgegne ich und lasse den Löffel los. Trinke was von dem Wasser. Seine Stimme ertönt, die mich seufzen lässt.
,,Wirst du nicht, Efsane. Fang nicht damit schon wieder an." Wieso kann er es nicht respektieren? ,,Sturer Mann." murmele ich und nehme etwas von dem Eisbergsalat in den Mund. Er atmet aus, was ich ihm nachtue. ,,Weshalb muss ich mich umziehen?" frage ich und blicke kurz auf mein Outfit. Ein luftiger roter Rock mit weißen Punkten bis zu meinen Knien und ein figurbetonendes Oberteil.

,,Weil ich es so will. Nichts was dein Körper betont und keine freie Haut." Gucke ihm entgeistert ins Gesicht und lache auf. ,,Das meinst du nicht Ernst." meine ich und gucke ihn belustigt an, doch die Belustigung vergeht, als er mich Ernst anschaut. ,,Du-Du meinst das Ernst?" Er nickt leicht als Antwort. Oh Gott. Ist der bescheuert? ,,Du hast mir nichts zu sagen, wie ich mich anziehen soll." ,,Efsan-" ,,Halt die Klappe." Ehe ich mich versehen kann, steht er mit einem Mal auf und packt kräftig meinen Kinn. Legt meinen Kopf in den Nacken und blickt mich wütend. ,,Du tust was ich sage. Ohne wenn und aber. Hast du mich verstanden?" knurrt er und ich spüre wie er mehr Druck ausübt. Verdammt, tut das weh. Er wird immer so aggressiv, wenn man nicht sofort tut was er sagt. ,,Tamam, Atakan. Tamam." murmele ich schnell, damit er seine Hand wegnimmt. Zum Glück macht er es auch nach paar Sekunden und setzt sich wieder auf den Stuhl. Streiche kurz über mein pochendes Kinn und gucke ihn nicht an. Arschloch.

TURKISH MAFIAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt