TURKISH MAFIA

47. Kapitel

Montag, 09:00 Uhr

Ich lehne mich mehr an die Wärme an meiner Seite und summe kurz genüsslich. Die dünne Decke ziehe ich weiter hoch, unter meinen Kinn. Och. Wie gemütlich. Ich bin wach, doch will meine Augen nicht öffnen, denn ich spüre schon den brennenden Blick von Atakan auf mir.

Im Schlaf sind wir uns näher gekommen, was mir eigentlich nicht gefallen sollte, doch ich kann nichts dagegen tun, dass ich mehr von dieser Nähe will. Ich habe wirklich gut geschlafen. Trotz das ich krank bin. Mein Kopf ist auf seiner Brust und meine Hand auf seinem Bauch. Er hat seinen Arm um meine Taille geschlungen und seine Hand ruht auf meiner Seite. Ich höre seinem Herzschlag zu, der mich auf einer Weise beruhigt. Öffne langsam meine Augen und blinzele paar Mal, da mich die Sonne blendet. Schlucke und merke, dass es mir besser geht. Nur die Unterleibschmerzen werden mich heute und die nächsten Tage verfolgen. Ein kleines Lächeln schleicht sich auf meinen Lippen, als ich daran denke, dass mir Atakan Englisch beibringen wird. Das freut mich. Das freut mich sehr, dass ich bald Englisch kann. Natürlich auch die Tatsache, dass Atakan für eine Zeitlang meinen Lehrer spielen wird. -Das bleibt aber ein Geheimnis.

,,Günaydin." wünsche ich ihm leise ein guten Morgen und lasse meinen Blick auf seinen Bauch. ,,Günaydin." sagt er. Ach du- Seine Morgenstimme lässt mich inne halten. Wie rau sie ist! Gott, sie ist so attraktiv. Wirklich, sie gefällt mir sehr. Ob er schon länger wach ist? Als ich wach war, war er schon wach. Wie er wohl verschlafen aussieht? Diese Neugier führt mich dazu, hoch zu ihm zu gucken. Hm. Er sieht eigentlich wach aus. ,,Bist du länger wach?" frage ich interessiert und er schnalzt mit der Zunge. Oh. Er ist nicht länger wach. Aber so lange wach, dass er nicht verschlafen aussieht.

,,Wie geht es dir?" fragt er und setzt sich langsam auf. Ich nehme meinen Kopf von seiner Brust, damit er sich setzen kann. Bleibe selber aber noch liegen. Es ist gerade so warm und gemütlich hier, ich will noch nicht. ,,Besser." antworte ich ihm, doch meine Stimme hört sich immernoch krank an, was aber auch verständlich ist. Ich gucke ihn mir an und kann nicht anders als starren. Seine Haare, die nicht gemacht sind, liegen wirr auf seinem Kopf und er streicht sie mit einer Hand nach hinten. Ich will das auch mal machen. Er guckt zu mir runter. ,,Sicher?" hackt er nach. ,,Schon, mein Hals tut mir aber weh." Er nickt und legt seine Hand auf meine Stirn. ,,Du hast kein Fieber mehr." sagt er zufrieden und greift nach seinem Handy. Kurz blickt er drauf, bevor er es wieder zurück legt und aus dem Bett steigt.

Ich will ihn wieder zurück aufs Bett ziehen. Und mit ihm kuscheln. ,,Wohin gehst du?" frage ich und schmolle leicht. ,,Ins Bad." antwortet er und läuft dahin. ,,Kommst du dann wieder?" frage ich weiter und setze mich auf. Sehe ihm dabei zu, wie er sich langsam umdreht. Schlucke leicht, als ich seine verdunkelten Augen sehe. ,,Gehe duschen. Wird dauern." sagt er und öffnet die Tür vom Bad. Nagut. Dann stehe ich auch gleich auf. Nicke leicht und greife nach der Wasserflasche, um sie zu öffnen und daraus zu trinken. ,,Willst du mit unter die Dusche?" Verschlucke mich als ich seine Frage höre und reiße die Augen auf. Gott, wie verführerisch seine Stimme gerade ist!

Meine Wangen röten sich und ich huste vor mich hin. Ich streiche meinen Hals und es vergehen paar Sekunden, bevor ich realisiere, dass er immernoch an der gleichen Stelle steht. Er sieht mich an und guckt immernoch fragend. Das ist jetzt nicht sein Ernst! ,,Geh doch!" rufe ich schon fast und mache die Flasche zu. ,,Komm doch mit..." ,,Atakan geh einfach unter die Dusche!" kreische ich schon fast und fasse mir an die Wangen, um die Wärme mit meinen Händen zu kühlen. ,,Mit oder ohne dich?" macht er weiter und ich lache verzweifelt auf. Dieser Mann...