F O U R

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Die Zeit verging. Wie lange saßen wir jetzt schon hier? Eine halbe Stunde, drei ganze? Keine Ahnung. Niemand wusste es so genau, Lewis' Handy war mittlerweile auch leer und draußen war es stockdunkel.

Mit dem Kopf im Nacken und den Beinen angewinkelt, lehnte ich an der Wand. Die Steine bohrten sich in meinen Rücken und verursachten schmerzen. Warum habe ich immer so viel Glück im Leben?

Nach einiger Zeit des Sitzens, stand ich auf. Ich lief von einer zur anderen Seite des Raumes. Immer wieder. Selbst als Lewis mich darum bat, hörte ich nicht auf. Ich überlegte, wie wir hier rauskommen, jedoch hatte ich keine Idee, mein Kopf war leer. Zumindest was das hier rauskommen angeht. Der einzig wirklich greifbaren Gedanke, der mir vor Augen schwebte, war Lewis. Mir wollte diese Situation von vorhin nicht aus dem Kopf gehen. Dieses Gefühl als ich seinen Atem auf meiner Haut spürte, diese Gänsehaut. Es war falsch. Es ist falsch!

„Setzt dich jetzt hin. Du machst mich nervös!" Forderte er mich ein weiteres Mal auf, mich hinzusetzen. Ich ging dem aber nicht nach. Plötzlich spürte ich wie jemand mein Handgelenk festhielt. Ich blieb augenblicklich stehen, mein Kopf schreckte zur Seite. „Ich habe gesagt, du sollst dich hinsetzen." Flüsterte er. Seine Stimme klang, als würde er mich umbringen wollen. Er drückte meine Schultern Richtung Boden. Meine Beine waren zu schwach, als dass ich dagegen ankämpfen konnte und meine Stimme war wie weg. Ich schaffte es nichtmal etwas zu sagen. Ich beobachtete stumm wie er sich zurück zur Türe setzte, seine Nerven scheinen langsam auch dünner zu werden...

Je mehr Zeit verging, in der wir kein Wort wechselten, desto müder wurde ich. Mit jeder Minute spürte ich, wie meine Augenlieder schwerer wurden. Schon bald war es mir unmöglich sie offen zu halten. Irgendwann fielen sie ganz zu und auch meinen restlichen Wahrnehmungen, nahmen an Genauigkeit ab. Ich hörte zwar noch, dass Lewis irgendwas redete, jedoch war ich nicht mehr im Stande dazu, zu antworten oder gar zu verstehen, was er sagte. So verfiel ich einem traumlosen Schlaf.

„Liv?" Drängte sich eine Stimme in mein Bewusstsein. Sie wurde immer lauter und klarer, je öfters sie meinen Namen sagte. Anfangs hörte es sich noch so an, als wäre sie Kilometer entfernt, irgendwann kam sie aber näher. So nah, bis sie schließlich direkt neben mir war. Ich schreckte auf, als plötzlich Finger über meine Wange strichen. Entrissen blickte ich zu Lewis, der mir gerade Haare aus dem Gesicht gestrichen hat. „Ich dachte schon du wärst tot." Flüsterte der Formel eins Fahrer und setzte sich anschließend neben mich auf den Boden.

„Fändest du das denn so schlimm?" Fragte ich und versuchte mir die Müdigkeit aus den Augen zu reiben. Anschließend ließ ich mich mit einem zufriedenen seufzen zurück gegen die Wand fallen. „Naja also, ich hätte jetzt spontan keine Idee, wie ich erklären soll, warum ich mit einer Leiche in einem Raum eingeschlossen bin." Erwiderte er trocken und ich rollte innerlich mit den Augen. Was ein Arschloch!

„Weißt du was, ich habe zwar keinen Plan warum du hier bist, geschweige denn wie du mich überhaupt gefunden hast, aber es ist mir egal!" Fing ich an und wendete meinen Kopf zu ihm. „Ich wäre definitiv lieber tot, als mit dir in diesem Raum zu sitzen, okay?" Beendete ich meinen Satz, ehe ich auch schon aufstand. Genervt über alles was in den letzten Stunden passiert ist, lief ich zur Tür und rüttelte an der Klinke. Natürlich änderte sich nichts, sie war nach wie vor zu, aber ein Versuch war's wert. Mit einem dumpfen Schlag, ließ ich meinen Kopf gegen das harte Holz fallen. Wie kann ein Tag so scheiße sein wie dieser?
Ich habe nicht nur die beste Party der Stadt verpasst, nein, ich sitze auch noch mit dem größten Arschloch der Welt, in einem Raum fest. Schlimmer kann es nicht mehr werden.

Davon war ich fest überzeugt.

„Soll ich dir mal was sagen?" Warf Lewis plötzlich ein und ich drehte mich um. „Ich habe auch kein Bock mit dir hier zu sein, aber du hast kein Recht, so scheiße zu mir zu sein. Was habe ich dir denn getan?!" Seine Stimme wurde lauter und ich hatte fast ein wenig Angst vor ihm. Gleichzeitig spürte ich aber auch die Wut in mir hochkochen. Ich hasse es, wenn mich jemand anschreit.

Toxic Love - When hate becomes Love | Lewis Hamilton FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt