S E V E N

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Nachdem er meinen Koffer im dafür hervor gesehenen Kofferraum verstaut - und mir die Türe geöffnet hatte, stieg ich ein. Mit einem müden Seufzer ließ ich mich auf den Sitz sinken und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Ein kurzer Moment, der wohl doch so lange war, dass ich nicht mal mitbekam, dass wir bereits am Hotel angekommen waren. Das abstellen des Motors ließ mich wach werden.

„Müde?" Fragte mein Nebensitzer und ich nickte. Mit den Fingern, versuchte ich mir die Trägheit aus den Augen zu reiben und scheiterte kläglich daran. Ich könnte jetzt genau hier wieder einschlafen. Diese Rechnung, hatte ich allerdings ohne Lewis gemacht, denn dieser hatte offensichtlich andere Pläne...

Bevor ich mich versah, packte er mich, hob meinen kraftlosen Körper aus dem Auto und warf mich anschließend über seine Schultern. „Lewis!" Entglitt es mir dabei und ich tat alles dafür, dass er mich runter lässt. Ich hämmerte gegen seinen Rücken, keine Reaktion. Ich strampelte wie eine verrückte, keine Reaktion. „Lewis, lass mich runter!" Versuchte ich ihn mit bedrohlicher Stimme davon zu überzeugen, mich loszulassen. „Das kannst du sowas von vergessen. Da muss schon mehr kommen damit ich dich in Ruhe lasse..." Ich Seufzte und rollte mit den Augen. Er trug mich gerade durch den Hoteleingang, als sich plötzlich eine weitere Stimme einmischte.

„Aha, so werden heutzutage also Mädchen abgeschleppt..." Ich konnte das grinsen auf den Lippen der dritten Person förmlich sehen, als er das sagte. Lewis entgegnete ihm daraufhin mit einem trockenen „ich stelle nur schonmal klar, was mir gehört!" und der andere lachte. „Na dann wünsche ich euch beiden noch ganz viel spaß!" damit verabschiedete er sich von uns und der Brite rief ihm noch ein „werden wir haben!" hinterher.
Perplex über das was Lewis gerade sagte, hob ich meinen Kopf. Ich fragte mich, ob ich mich verhört - oder einfach nur in einem ganz komischen Traum bin. Ich stelle nur schonmal klar, was mir gehört, wiederholte ich diesen Satz in meinem Kopf. Immer wieder und ich war so sehr damit beschäftigt, dass ich gar nicht bemerkte, dass wir da waren.

Vor dem Zimmer mit der Nummer 27 ließ er mich runter. Ich stemmte meine Hände in die Hüften und pustete mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich kann selber laufen!" Protestierte ich und warf ihm einen bösen Blick zu. „Das ist mir durchaus bewusst. Ich hol dich hier um neunzehn Uhr ab, dann können wir Abendessen gehen." Erklärte er. Ehe er aber verschwand, überreichte er mir meine Zimmerkarte und meinen Koffer, den er die ganze Zeit hinter sich hergezogen hatte.

Resigniert schaute ich ihm hinterher. Ich musste mich selber dazu zwingen, jetzt endlich in mein Zimmer zu gehen, ansonsten hätte ich es wahrscheinlich gar nicht gemacht.

Müde ließ ich mich auf mein Bett fallen. Die weiche Matratze fing mein Gewicht ab und ich schloss die Augen. Nachdem ich kurz so verweilte und ein paar mal tief durchgeatmet hatte, richtete ich mich wieder auf. Mein Blick flog durchs Zimmer. Gegenüber vom Bett befand sich ein offenes Regal, wo ich meine Klamotten einräumen könnte. Da sich das für zwei Tage aber eher weniger lohnt, beließ ich es dabei aus dem Koffer zu leben. Meine Augen flogen weiter, links neben dem Bett war ein großes Fenster, es war halb zugezogen mit einem grauen Vorhang. Rechts neben mir, befand sich, nach einem kleinen Flur, die Zimmertüre. Nicht zu vergessen, war natürlich auch das Badezimmer, welches vom Flur aus, direkt links lag.

Ein Blick auf mein Handy, verriet mir, dass es erst siebzehn Uhr ist, heißt ich habe noch Zeit bis mich Lewis abholen wollte. Nur was mache ich jetzt mit dieser Zeit? Lust, hier die ganze Zeit rumzugammeln, hatte ich auf jeden Fall nicht. Also, was könnte ich tun? Als erstes machte ich mich wieder etwas frisch. Vor dem Spiegel im Badezimmer, welches durch und durch in hellen Tönen eingerichtet war, richtete ich mein MakeUp. Nach dem Flug und meinem kleinen Nickerchen, hatte es definitiv Bedarf dazu. Als Nächstes überlegte ich, was ich nun tun sollte. Klamotten wechseln wollte ich nicht. Ich fühle mich in meinem Jogginganzug sehr wohl, weshalb ich daran auch nichts änderte.

Da ich nun aber noch über eine Stunde Zeit hatte, entschied ich mich dazu, mich hier mal ein bisschen umzuschauen. Lewis soll mich ruhig suchen gehen, wenn er tatsächlich um neunzehn Uhr hier auftaucht...

Mit meinem Handy in der Hand verließ ich das Zimmer. Vor mir erstreckte sich ein riesiger Gang, mit Zimmern rechts und links. Die Deckenbeleuchtung war grell, die weißen Lichter knallten auf den sandfarbenen Boden. Am Ende des Flurs befand sich eine Treppe, die mich der Brite vorhin hochgetragen hat. Ich ging diese nach unten und stand nun in der Hotellounge. Überall waren Sitzgelegenheiten in Form von roten Sofas. Die meisten waren kreisförmig und hatten in der Mitte einen Glastisch stehen. Am Ende des Raumes, der weitestgehend leer war, erblickte ich eine Gruppe von Jungs. Als diese mich ebenfalls bemerkten, winkte mich einer von ihnen zu sich.

Zögerlich setzte ich mich wieder in Gang, was wollen sie bloß von mir?

„Darf man fragen, was eine Schönheit wie du hier macht?" Begrüßte mich einer von ihnen. Seine Augen funkelten grün und sein niederländischer Akzent ließ mich seinen Namen erinnern. „Max Verstappen?" Fragte ich den RedBull Piloten und dieser nickte. „Der einzig wahre." Witzelte er und alle mussten lachen. „Ich wollte mich hier eigentlich nur ein bisschen umschauen, aber ich glaube ich würde mich nur verlaufen..." Beantwortete ich schließlich seine Frage und warf einen kurzen rundum Blick durch den Raum.

„Naja, so lange du mit uns bist, verläufst du dich schon nicht..." Erwiderte der Niederländer und rutschte ein Stück zur Seite, ehe er neben sich aufs Polster klopfte. Dieses Angebot konnte ich unmöglich abschlagen und so nahm ich neben ihm und jemandem in einem roten Shirt platz. „Und du bist Charles Leclerc, oder?" Fragte ich den Brünetten, der dann nickte eifrig. Dabei rutschte ihm seinen Sonnenbrille von der Nase und landete auf seinem Schoß. „Charles Leclerc. Fährt für Ferrari und ist trotzdem zu blöd seine Sonnenbrille nicht zu verlieren!" Scherzte ein weiterer, dessen Name ich mir nicht sicher war. Der Monegasse verschränkte die Arme vor der Brust und ließ sich mit einem Schmollmund zurück in die Bank Lehne fallen. „Du bist fies!" Brummte er, wurde dafür aber nur ausgelacht.

„Ich hab dich auch lieb!" Stachelte er Charles weiter und sendete ihm einen Luftkuss, doch der Ferrari Pilot wollte davon nichts wissen und drehte seinen Kopf mit dem Laut „pfff" weg von der Gruppe.

„Weil's noch keiner gesagt hat, ich bin Pierre Gasly" fing der dunkelblonde, welcher sich gerade mit Leclerc angelegt hat, an. „Das hier ist Lando Norris" Er zeigte auf einen lächelnden braunhaarigen. Sein T-shirt mit der Aufschrift McLaren verriet schon sein Team und auch das Grinsen, kam mir bei genauerem hinsehen bekannt vor. „Und der da" Er deutete auf einen weiteren rot gekleideten „der heißt Carlos Sainz und verbringt jeden Morgen ca. Zwei Stunden im Bad!" Die Jungs brachen in lautes Gelächter aus und sogar Charles konnte sich über seinen Teamkollegen lustig machen. „Ha ha, sehr witzig." Knurrte der Spanier und warf Pierre einen Todesblick zu.

„Und du, du hast bestimmt auch einen Namen, oder?" Wollte Max, der als erster seine Stimme wieder fand, wissen. „Ja habe ich, den müsst ihr aber schon erraten, sonst wärs ja nicht lustig." Schmunzelte ich und die Jungs fingen an zu überlegen.

„Uiii, was habt ihr euch da geangelt?" Fragte jemand, seine Stimme war mir bekannt. Ich drehte mich um und sah genau das Grinsen, was Lewis und mir vorhin über den Weg gelaufen ist. Er musste es sein. Als mich der Riese registrierte, verschwand dieses Grinsen aber und er schluckte schwer. „Neidisch, Daniel?" Kam es von Max, der seinen Arm um meine Schulter gelegt hatte. Daniel schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall! Mir ist mein Leben wichtiger..." Verwirrte Stille.

„Livia!" Schallte es plötzlich durch den Raum und ich erstarrte. Fuck.

Toxic Love - When hate becomes Love | Lewis Hamilton FFWhere stories live. Discover now