T W E N T Y N I N E

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Auf den Treppen eines mehrstöckigen Hauses, fand ich mich wieder. Mit mir Max, der mindestens genauso betrunken war wie ich. Sein Mund klebte auf meinem, während ich meine Finger in seinen Haaransatz krallte. Doch bevor der Kuss verlangender werden konnte, unterbrach er ihn. „Lass uns hoch gehen..." Mit einem Nicken stimmte ich dem zu und so führten wir unseren Weg fort. Beim bestreiten der Kurve, stieß ich mich am Geländer, anstatt vor Schmerz aufzustöhnen, musste ich anfangen zu lachen. Der Niederländer ebenfalls und so verweilten wir ein bisschen, lachten lautlos über unsere Dummheit und vergaßen dabei voll und ganz, was uns herum passierte. Ich wusste nicht mal mehr, wie wir überhaupt hier her gekommen, geschweige denn wo die anderen geblieben sind. Aber das tat auch nichts zur Sache. Der Alkohol hatte meine Fähigkeit zu denken, bis aufs Minimum eingeschränkt. Ich will gar nicht wissen, was passieren würde, wenn mein Vater hiervon wüsste...

Nach einiger Zeit hatten wir es aber geschafft und waren an unserem Ziel angekommen. Ich lehnte mich gegen die Wand, während Max seinen Schlüssel ins Schloss schob. „Was machen wir hier bloß?" Überlegte ich laut, während mein Blick ins leere lief. Ich raffte mich wieder auf, im gleichen Moment ging auch die Türe auf und wir stolperten gemeinsam in sein Apartment. „Da weiter machen, wo wir gerade aufgehört haben." Er zog mich zu sich und drückte mich sanft gegen die Türe, die mit dem Gewicht unserer Körper ins Schloss klickte. Sofort legte er seine Lippen auf meine. Erst sanft, dann immer verlangender und ich konnte nicht anders, als meinen Mund zu öffnen. Seine Zunge glitt in ihn herein und kämpfte mit meiner.

Und nochmal fragte ich mich, was wir hier taten. Aber ich fragte mich nicht, ob es ein Fehler war. Dafür reichte meine Kraft zu denken nicht mehr. In diesem Moment gab es nur ihn, mich und diesen Kuss. Und der fühlte sich mehr als nur gut an. Für einen Augenblick war alles andere vergessen, verbannt in einer dunklen Ecke meines Gehirns. Ich machte mir keine Gedanken über die Konsequenzen. Nicht darüber, was Lewis gerade wohl macht, und auch nicht darüber, was mein Vater darüber denken würde. Das alles war unbedeutend.

Ich spürte wie seine Hand unter mein T-shirt glitt, keine Ahnung wo mein Kleid geblieben ist. Zur Folge überrollte mich eine Welle an Glücksgefühlen. Wärme in meinem Bauch, Gänsehaut auf meiner Haut. Meine Hände lagen in der Zwischenzeit auf seinen Schultern, von wo aus sie immer wieder in seinen Nacken rutschten. Ich spürte seine Gänsehaut unter meinen Fingerspitzen, was mir ein zufriedenes Seufzen entlockte. Himmel, warum fühlt sich das nur so gut an?

Nach einiger Zeit, die wir damit verbrachten, uns zu küssen, hielt ich es nicht mehr aus. Meine Finger kribbelten und er hatte viel zu viel an. Schnurstracks wanderten meine Hände zu seinem Hemd. Ich zog es ihm aus der Hose, wobei es eh nur noch halb drinnen steckte und wollte dann damit beginnen, die ersten Knöpfe zu öffnen. Leider verhinderte er dies bevor ich fertig war, indem er einen Schritt zurück trat, mich bei der Hand nahm und hinter sich herzog. Durch meine alkoholisierte Sicht, erkannte ich kaum einen Winkel des Hauses. Das nächste was wieder greifbar für mich war, war die Weiche seines Bettes. Die Matratze gab unter mir nach, als er mich mit einem sanften Schubser in ihre Richtung stieß. An dem dünnen Stoff seines Hemdes zog ich ihn zu mir. Ganz nah, bis sein Mund meinen berührte.

Als wüsste er was ich von ihm wollte, fing er selber an, die Knöpfe, die nicht sowieso schon offen waren, zu öffnen. Unseren Kuss unterbrach er dabei keine Sekunde. Als er damit fertig war, fanden seine Hände meine Hüfte und ohne jegliche Vorwarnung, glitt er wieder unter mein T-shirt. Mit jedem weiteren Zentimeter meines Körpers den er berührte, wurde mir mehr und mehr klar, was hier passierte.

Wir berührten uns und das war schön. Ich brauchte das mehr als alles andere in diesem Moment. Aber es war Max, nicht die Person, die hier eigentlich sein sollte. Tief im inneren, wünschte ich mir Lewis an seine Stelle. Seine Hände auf meiner Haut, seine Lippen auf meinen. Aber es war eben nur ein Wunsch, eine einfache Vorstellung von etwas, was ich eigentlich vermeide zu denken. Ich sollte Lewis nicht so nah sein, genauso wenig Max. Weder in meinen Gedanken noch in der Realität. Und doch bin ich es.

Toxic Love - When hate becomes Love | Lewis Hamilton FFDär berättelser lever. Upptäck nu