F O R T Y F I V E

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Regentropfen glitzerten auf der immer noch leicht beschlagenen Scheibe, während wir über die Straßen Northamptons fuhren. Unser Gespräch hatte sich mit der Zeit im nichts verlaufen, was aber auch nicht weiter schlimm war, da Lewis ganz genau wusste, wie erschöpft ich war. Mein Kopf lehnte am Fenster und ich konnte nicht mehr als nach draußen zu starren und der Musik zu lauschen, welche leise über die Lautsprecher lief und die Stille übertönte.
Währenddessen lag Lewis' Hand auf meinem Oberschenkel, was mir eine angenehme Gänsehaut bereitete. Doch wirklich lange konnte mich nicht darauf konzentrieren, meine Lieder wurden immer schwerer und ich spürte, wie ich langsam aber sicher dem Land der Träume näher kam. Schon bald verlief sich auch die Musik in meinen Ohren und ich schlief ein.

Ein knallender Ton ließ mich die Augen aufschlagen. Erschrocken fuhr ich hoch. „Was in aller..." Fing ich an, unterbrach mich jedoch wieder, als ich Lewis sah, der eben mit den beiden Bulldoggen schimpfte. Erleichtert sank ich zurück. „Sorry, ich wollte dich nicht wecken, aber diese Hunde hier sind nicht zu bändigen..." Murmelte der Ältere, während ihm die zwei Frechdachse wie wild zwischen den Beinen umherliefen. „Alles gut." Antwortete ich und lächelte müde. Dann fielen meine Augen wieder zu, für einen ganz kurzen Moment, doch ich zwang mich sie offen zu halten. Es war sicher zu früh um schlafen zu gehen... Mit den Händen suchte ich meine Hosentaschen nach meinem Handy ab und als ich es in der hinteren fand, zog ich es hervor. Sofort sprang mir die Uhrzeit ins Gesicht. Einundzwanzig Uhr achtundvierzig. Okay, vielleicht könnte ich doch schon schlafen gehen, aber das wollte ich eigentlich nicht...

„Hast du Hunger?" Fragte Lewis irgendwann und ich musste nicht lange überlegen um zu Antworten. „Wenn du mich schon so fragst... Eigentlich schon, ja." Ich richtete mich auf und warf mein Handy neben mich aufs Sofa. Dann stand ich von der Couch auf und ging zu Lewis in die angrenzende Küche. Der Brite stand regungslos da und starrte auf sein Handy, die beiden Hunde hatten es sich derweil in ihren Plätzchen neben dem Esstisch gemütlich gemacht. „Ich hab Lust auf Sushi, und du?" Gab er nach einigen Momenten von sich. Lewis löste den Blick von seinem Handy und sah zu mir hoch, ich nickte zustimmend.

Während Lewis das Essen bestellte, ließ ich mich auf einen der Barhocker sinken. Mit der Hand stützte ich meinen Kopf, der immer noch schwer wog. Am liebsten würde ich hier jetzt wieder schlafen, jedoch würde das meinen Schlafrythmus durcheinander bringen und so zwang ich mich widerwillig dazu, wach zu bleiben.

Nach einer guten halben Stunde kam das Essen und wir brauchten nicht lange, bis wir es vernichtet hatten.

*

Gesättigt und geschafft von diesem Tag, schlappte ich ins Bad. In meiner Hand ein T-shirt von Lewis, welches er mir zum anziehen gegeben hat. Eigentlich hatte ich vorgehabt nachhause zu gehen, doch der Brite bestand darauf, dass ich hier bleibe und so konnte ich ihm dann auch nicht mehr widersprechen...

Schneller als gehabt wechselte ich mein Oberteil gegen das T-shirt von Lewis, welches mir bis zu den Oberschenkeln reichte. Darunter trug ich nur noch meine Unterhose, was aber auch nicht weiter schlimm war, da wie schon erwähnt, das Shirt von ihm ziemlich lang war und alles verdeckte, was es verdecken sollte...

Als ich das Schlafzimmer betrat lag Lewis auf dem Bett. In den Händen hielt er sein Handy und man hörte die verschiedenen Sounds, als er durch TikTok oder Instagram scrollte. Dass er mir aber so gar keine Aufmerksamkeit schenkte, störte mich, weshalb ich aufs Bett kletterte und mich rittlings auf ihn drauf setzte. Als keine Reaktion kam, fing ich an meine Hüften zu bewegen. „Was soll das werden?" Fragte er irgendwann, ohne den Blick von seinem Handy zu lösen. Ich seufzte gelangweilt. „Ich versuche spannender zu sein, als das was du dir da anschaust und du beachtest mich gar nicht..." Frustriert verschränkte ich die Arme vor der Brust. „Ach ja, tue ich das..." Ich schrie auf, als er mich an den Hüften packte und zur Seite warf. Ich landete auf dem Rücken, er über mir. Wir sahen uns tief in die Augen. Dunkles braun traf auf leuchtendes blaugrau. „So willst du also spielen..." Überlegte er laut und strich mir ein paar Haare aus dem Gesicht, das Grinsen auf seinen Lippen bereitete mir Kribbeln im Magen. „Ich kann das aber auch." Noch bevor ich realisieren konnte was passiert, fing er an mich zu kitzeln. Ich quiekte auf wie ein Meerschweinchen, versuchte mich irgendwie unter ihm zu winden, doch es klappte nicht. Er war mir körperlich einfach überlegen, was meinen Spielraum mich zu wehren, ziemlich klein machte. „Biii-ttee. Hör auuu-f" Flehte ich, vergebens, er tat nichts dergleichen.
Irgendwann hörte er aber auf und ich schnappte nach Luft. Meine Hände drückte er neben meinem Kopf in die Matratze, währenddessen saß er auf mir drauf. „Wenn ich dich jetzt loslasse..." Er hielt kurz inne und atmete tief durch. „Wenn ich dich jetzt loslasse, nimmst du keine Rache an mir, haben wir uns verstanden Madame?" Ich zuckte grinsend mit den Augenbrauen. „Finds raus..." Er beugte sich zu mir runter. „Versprich es mir!" Ich sagte nichts, grinste ihn nur verschmitzt an. „Versprich es mir." Flüsterte er, sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt. Ich spürte seinen heißen Atem auf meinen Lippen, seine Kette an meiner Brust streifen, Gänsehaut ummantelte mich. „Ich versprech's..." Hauchte ich nach einigen Momenten des Schweigens, woraufhin er zurück wich und sich neben mich ins Bett legte. Sofort zog er mich zu sich, seine Arme fest um meinen Bauch geschlungen. Ich gab einen zufriedenen Seufzer von mir, als sein Griff noch etwas fester wurde. So wollte ich jeden Abend einschlafen...

Toxic Love - When hate becomes Love | Lewis Hamilton FFWhere stories live. Discover now