Verleugnung

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Joshs Sicht:

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Joshs Sicht:

,,Tunfischsalat? Viel zu gesund, wenn du mich fragst'', bemerkte ich, als ich in der Mittagspause hinter Selina in der Schlange an der Essensausgabe stand.

,,Ein gesunder Salat würde dir garantiert nicht schaden'', zog sie mich auf und ich brachte mich damit unwillkürlich zum Grinsen.

,,Hey, Püppchen'', grüßte ich sie.

,,Hey, Macho.''

,,Ich habe übrigens am Freitag Spiel, wir gehen anschließend Pizza essen, wenn du Lust hast, kannst du mitkommen'', lud ich sie ein. ,,Ashley wird auch da sein'', verriet ich ihr, damit es weniger so wirkte, als ob sie nur wegen mir mitkommen sollte.

Irgendwie konnte ich von ihrer Gesellschaft gar nicht genug bekommen. Wenn ich ehrlich war, wollte ich sie am liebsten die ganze Zeit um mich haben. Das war mir bei noch keinem Menschen passiert.

,,Und Alex?'', warf sie ein.

Beim Wort Alex wurde mir ganz anders zu Mute. Ich hatte noch sehr gut in Erinnerung, wie er Selina auf seinen Schoß gezogen und ignoriert hatte, dass sie ihm deutlich gesagt hatte, dass er aufhören soll. Ich glaube, ich hatte noch nie so viel Wut empfunden wie in diesem Moment.

So etwas machte man einfach nicht. Allein wenn ich daran dachte, was alles hätte passieren können, wenn ich sie nicht von ihm weggezogen hätte, wurde mir schlecht. Zum Glück spielten wir beim Football auf anderen Positionen und ich musste mit diesem Arschloch so gut wie kaum zusammenarbeiten.

,,Glaub mir, nach dem, was er sich auf Biancas Party geleistet hat, wird er sich nicht mehr an dich heranwagen'', versprach ich ihr.

Ich hoffte, dass er meine Worte von der Party noch gut im Gedächtnis hatte und Selina in Ruhe lassen würde. Dafür würde ich persönlich sorgen.

,,Josh, bitte nicht hier. Ich will nicht die Blicke der anderen auf uns ziehen'', wispere Selina, als meine Lippen absichtlich ihr Ohr berührten und sie zusammenzuckte.

Ich hätte fast vergessen, dass wir nicht alleine waren, sondern in der Kantine, wo uns jeder sehen konnte. Der eindringliche Blick, mit dem mich Selina betrachtete, sprach Bände und ich hörte auf. Gleichzeitig hasste ich es.

Ich hasste es, dass ich scheinbar überlegen musste, ob ich etwas durfte oder nicht, weil niemand sonst wissen sollte, dass wir mehr als nur Freunde waren.

,,Selina.'' Die Tratschtante schlechthin kam auf uns zugesteuert und lächelte Selina süßlich an. Das konnte kein gutes Zeichen sein. ,,Ich wollte dich beglückwünschen'', fing Betty Mckenzie unschuldig zu säuseln an.

,,Beglückwünschen für was?'', fragte Selina sichtlich irritiert.

,,Deinen roten Fleck auf dem Hals, anscheinend scheinen doch Jungs irgendwie Gefallen an dir zu finden.''

Das ging sie doch überhaupt nichts an!

Sie sollte sich lieber um ihren eigenen Kram kümmern.

,,Ich weiß nicht, wovon die Rede ist, Betty'', beteuerte Selina.

,,Ach tu doch nicht auf scheinheilig und dumm, natürlich weißt du worauf ich hinaus will. Wer ist also der Glückliche?''

,,Ich wüsste nicht, was dich das angeht'', wies ich sie darauf hin.

Wenn sie eifersüchtig war, dass ich mich nicht mehr für sie interessierte, war das ihr Problem. Am Anfang hatte sie mich vielleicht gereizt, weil sie mit ihrem blonden Haar und ihrem fast schon zu perfektem Körper genau dem Typ von Mädchen entsprochen hatte, den ich attraktiv gefunden hatte.

Doch ich war nicht mehr dieser Josh von damals. Ich hatte mich geändert und mir waren andere Dinge an einer Person viel wichtiger geworden. Es waren Dinge, die ich gerade an Selina am meisten schätzte.

,,Betty, misch dich doch nicht ständig in die Angelegenheiten von anderen Leuten an.''

Ich war mehr als überrascht, als ich Brice neben uns entdeckte.

Was wollte er?

,,Was mischt du dich da bitteschön ein, Stevens?!'', wurde dieser von Betty angezischt.

,,Weil ich derjenige bin, der Selina den Knutschfleck verpasst hat.''

Bei diesen Worten stand meine Kinnlade offen.

Wieso behauptete Brice gegenüber Betty, dass er angeblich für den Knutschfleck auf Selinas Nacken verantwortlich sei?

,,Ich hätte nicht erwartet, dass sie dein Typ ist, aber jedem seins. Glückwunsch trotzdem. Ich gehe dann mal zu meinen Freundinnen.''

Wir sahen Betty hinterher, als sie wieder ging und ich war immer noch mehr als verblüfft.

,,Danke, dass du mich aus dieser unangenehmen Situation gerettet hast'', bedankte sich Selina bei Brice.

,,Ach nicht der Rede wert, habe ich doch gern getan'', tat er einen auf lässig. ,,Guten Appetit, Selina'', wünschte er ihr.

,,Danke, Brice. Dir auch einen guten Appetit.''

,,Betty hatte schon mal so Andeutungen gemacht, dass sie wüsste, was momentan zwischen uns läuft'', sprach Selina mit mir, als Brice weg und wir erneut allein waren.

Und irgendwie machte mich das unerwartet sauer. Jetzt dachte Betty, dass Selina etwas mit Brice hatte und sie schien das okay zu finden. Ich wusste ja, dass sie nicht mehr auf ihn stand, aber irgendwie fühlte sich das nicht richtig an.

Es war Verleugnung und es hinterließ einen bitteren Beigeschmack bei mir. Mir hätte es nichts ausgemacht, wenn andere wüssten, dass etwas zwischen uns lief. Doch bei Selina schien es anders zu sein. Sie wollte offenbar nicht, dass andere davon wussten.

War es denn schlimm, wenn sie anderen wüssten, dass wir beide etwas am Laufen hatten?

War es ihr so unangenehm, mit Josh Harrison in Verbindung gebracht zu werden?

,,Tja, ich schätze, dann war es gut, dass dein Brice bei der Geheimhaltung, von dem, was wir so bei dir zuhause miteinander machen, so behilflich war. Ich geh dann mal'', antwortete ich gespielt gleichgültig und ließ sie stehen.

Gut zu wissen. Dann wusste ich ja nun, woran ich war. Dass hieß dann wohl, dass ich die Finger von ihr lassen sollte, wenn wir außerhalb ihres Zimmers und unter Menschen waren. Wenn sie das so wollte, konnte sie das gerne haben.

Dann musste sie aber auch damit leben, dass ich in der Öffentlichkeit nicht zu ihr stehen würde. Ich würde sie wie jede andere behandeln, obwohl mir das wahrscheinlich schwer werden würde.

Weil mein Körper instinktiv ihre Nähe suchte und wollte. Wir waren nicht zusammen. Daher konnte ich an sich tun und lassen, was ich wollte, auch wenn ich sie am Ende des Tages küssen würde, weil ich eigentlich nur dieses eine Mädchen haben wollte.

Band 2 der Living Reihe - Living for the lectures you gave me ✔️Donde viven las historias. Descúbrelo ahora