37. Kapitel

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Krankenbett hin oder her, so unbequem war dieses hier gar nicht

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Krankenbett hin oder her, so unbequem war dieses hier gar nicht. Ehrlich. Es war von der Härte ähnlich wie das in Tropea bei Antonella. Nur das Ding war halt, dass ich hier allein aufgewacht war, was mich fragen ließ, wo denn mein guter Freund hingegangen war. 

Ich sah, dass die Tür zum kleinen Bad offen war und Licht drinnen brannte. Ich war nicht stolz darauf, doch bei mir gingen direkt die Alarmglocken an. Dario allein im Bad, nachts... Ich strampelte die weiße Decke von meinen Füßen und hetzte um die offene Tür rum, um das Schlimmste zu erwarten. Ein toter oder ein zutiefst verletzter Dario oder einer, der am Boden zerstört weinte, doch er stützte sich bloß Oberkörper frei am Waschbeckenrand ab und schaute nachdenklich in den Spiegel vor sich. 

Er bemerkte mich und schaute kurz seufzend zu mir und dann wieder auf seine nackte Haut. «Was ist? Alles okay?» Er nickte nur und richtete sich auf. Sich das Gesicht reibend, versuchte er es abzuwinken, doch ich konnte es allein im Seufzen und seinem Blick erkennen, dass ihn etwas belastete. «Sei ehrlich...» Er wandte sich wieder an den Spiegel und schüttelte den Kopf. 

Dann deutete er auf sein Spiegelbild und auf die nackten und vor allem wunderschönen Arme. Dario hatte wieder an Gewicht verloren, doch seine und Lex' Besuche im Fitnessstudio zeigten sich trotzdem etwas. «Es ist einfach-,» Er rieb sich über die Schulter und dann seinen Oberarm runter. «So hässlich. So eklig. Es ist alles vernarbt...» 

Mein Herzschlag drosselte ab und begann wieder ganz gerührt und sanft zu schlagen. Mein Kopf fiel etwas zur Seite und ich schaute Dario liebevoll und verständnisvoll an. «Es wäre ja was anderes, wenn's nur an einem Oberarm wäre, aber ich habe mir echt den ganzen Oberkörper versaut. Ein Wunder, dass du mich so überhaupt noch haben willst.» 

Ich verlor ein leises Seufzen und trat zu ihm ans Waschbecken. Ich strich sanft über seine Arme hoch und über seine Schultern, die unbezahlbar schön und so stark waren. Darios Arme waren mein sicherer Ort. Ich liebte jede einzelne Faser an ihm. Jede Narbe. «Ich finde sie wunderschön.» Er lachte leise auf und verdrehte die Augen, was mir sagte, dass er mich nicht ernst nahm. 

Sein Blick fiel wieder auf sein Spiegelbild. «Mit dem Dolch-Tattoo konnte ich die schlimme Narbe auf der Brust ziemlich gut abdecken, aber meine Arme... Und meine Unterarme.» Er verzog sein Gesicht und strich sich über die Innenseiten seiner Unterarme. «Du musst sie doch gar nicht abdecken.» 

Er zuckte mit den Schultern. «Ich sehe aus wie ein Horrorfilm. Das ist pure Hässlichkeit. Ich-, stell dir vor, ich wag's echt mit der Musikkarriere. Die Fragen... Die Vorwürfe. Mein ganzer Körper strahlt Schwäche und Scham aus.» «Das denke ich nicht. Ich finde, er zeigt Stärke.» 

Ja, seine Schultern und Oberarme, bis runter zu den Ellenbogen, hatten sehr viele Narben. Ein paar dünne, weiße Striche und auch einige, die sehr dick waren und nur mit Mühe und Not genäht werden konnten. Und seine Unterarme hatte er nicht verschont. Die Brandwunden von den Zigaretten waren kaum mehr zu sehen, doch es war klar, dass Dario sie selbst immer sehen können würde. Und der senkrechte lange Strich, der ihm beinahe das Leben genommen hatte, war der Neuste von allen. Natürlich sah man ihn noch sehr gut. 

Painkiller 2.0Donde viven las historias. Descúbrelo ahora