26. Kapitel

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Die Augen auf den Bildschirm fixiert, in meinen Armen zitternd

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Die Augen auf den Bildschirm fixiert, in meinen Armen zitternd... Nicht Noè, nein. Roxy. Sie mochte den Film und dessen Geräusche nicht und hatte sich an mich gekuschelt. Noè lehnte neben mir, mit einem Kissen in den Armen, an der Kopflehne und versuchte sich auf den Film zu konzentrieren. 

Er war nicht schlimm, aber es hatte auch Momente gegeben, wo ich zusammengezuckt war. Die Stimmen vor dem Hotel und das Personal, das durch die Gänge spazierte, machte es nicht gerade weniger gruselig. Wir hatten 4 Uhr morgens. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was morgen auf meinem Plan stand, doch das war mir gerade egal. 

«Wenn man bedenkt, dass du 21 Dollar für den Film hier zahlen musstest. Schon sauteuer für ein paar Leute, die zu dumm sind, um zu überleben und einander hintergehen, weil sie aus Versehen einen Dämon herbeigerufen haben.» 

Ich seufzte und streichelte Roxys Ohren zurück. «Also ich habe schon dümmeres gekauft mit 21 Dollar.» Jetzt wurde Noè neugierig. «Weed, Pillen, Alkohol...» Da konnte sie nicht kontern. Schließlich hatte ich recht. Noè wandte sich an mich und schaute mich von der Seite an. 

Solange, dass es mir nach 10 Sekunden schon zu viel wurde. Ich pausierte den wirklich zu teuren Film – die Pizza war billiger und besser gewesen – und wandte mich mit Roxy noch halb auf mir drauf, auch an Noè. 

Was wollte sie fragen? Sie hatte bestimmt wieder eine tiefgründige oder ernste Frage auf Lager. Es gab selten einen Moment, wo sie nicht das ernste oder intime Gespräch suchte. Anders kannte ich sie kaum. «Wieso ein Horrorfilm?» «Weil ich gehofft habe, dich so beschäftigen zu können, ohne wieder Quizshow spielen zu müssen.» 

«Also versuchst du aktiv, diesem ernsten Gespräch auszuweichen?» «Nein», verdrehte ich die Augen und Roxy stand wieder auf, um aus ihrem Napf Wasser trinken zu gehen. «Ich weiß, du wolltest Zeit. Habe ich auch echt nichts dagegen, aber-,» 

«Aber was? Noè, wenn ich dich nicht hier haben wollen würde, wärst du nicht hier. Ganz einfach. Die Zeit ist für mich und meinen Verstand. Glaub mir, es ist nicht einfach für mich und ehrlich gesagt, habe ich auch noch andere Sorgen als unsere Beziehung zueinander oder wie viel Zeit ich brauche, um das wieder auf die Reihe zu kriegen.» «Klar, kann ich verstehen. War auch kein Vorwurf oder so. Und ich weiß, dass es nicht immer nur um uns gehen kann.» 

Ich realisierte, dass wir den Film nicht mehr weiterschauen würden und die restlichen 20 Minuten würden den Film eh nicht mehr retten können, weshalb ich den Fernseher ausmachte und nun mit Noè im halbdunklen Zimmer in meinem Bett lag und sie anschaute. Wir konnten Roxys Krallen über den Boden tapsen hören und ich sah ihre Gestalt am Fuß des Bettes. Sie legte sich hin. 

«Ich konnte letzte Woche endlich mal meine Mutter erreichen. Ich habe es 5 Monate lang versucht.» Noè blieb still und wartete ab. «Ich weiß nicht, wie ich ihr helfen kann. Es geht ihr nicht gut und ich sehe, dass meine Hilfe gar nicht gefragt ist. Sie will von mir keine Hilfe. Sie will nichts mehr von mir wissen, seit ich Musiker geworden bin...» «Sicher?» «Ja... Mit Giorgia hat sie sogar noch Kontakt. Mit mir nicht...» 

Painkiller 2.0Where stories live. Discover now