34. Kapitel

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Es kitzelte an meiner Wange und dann an meinem Hals

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Es kitzelte an meiner Wange und dann an meinem Hals. Ich wusste sofort, wer der Übeltäter war und dann noch die weichen Locken an meiner Schläfe. Ja, da war jemand aufgewacht. Und ich jetzt auch. 

Dario weckte mich, atmete gegen meinen Hals. Mit den Augen immer noch zu, begann ich zu grinsen und langte nach seiner Wange. Mich zu ihm drehend, wagte ich es, vereinzelt zu blinzeln. Es war nicht allzu hell hier drinnen. 

Er lag vor mir, seine Augen an meinen haftend. Genauso verschlafen wie ich und mit wahrscheinlich etwas tieferen und dunkleren Augenringen wie ich, aber trotzdem noch wunderschön. «Und? Nüchtern?» Dario schmiegte sich in meine Handfläche und verlor ein entspanntes Seufzen. «Nüchtern bin ich mit meinen Medikamenten nie...» 

Er schloss kurz seine Augen und ein schwaches, sehr freches Lächeln tauchte wenige Sekunden auf seinen Lippen auf. «Aber ja. Nüchtern», meinte er dann nur und sah mich wieder an, als er sich an mich heran lehnte und ganz kurz vor meinem Mund stoppte. Er wollte noch etwas sagen, als es aber eh an unserer Zimmertür klopfte. 

Wir schauten beide zur Tür. Dario lehnte sich noch immer über mich. «Dario? Schon wach?» Der Befragte fluchte leise und rackerte sich vom Bett hoch. Ich stand auch rasch auf und richtete meine etwas in Falten liegenden Klamotten, damit es nicht so aussehen würde, als hätte ich meine Nacht hier verbracht. 

Ich war mir nämlich nicht sicher, wer da an der Tür stand. Es könnte Lex sein, aber auch jemand, den ich nicht kannte und zu Darios Team gehörte. Die Stimme war sehr dumpf und leise gewesen. Ich band mir meine Haare frisch zusammen und setzte mich an den Tisch neben der Minibar. 

«Ja, schon länger», meinte Dario nur und zog die Tür auf. Es war Sett. «Was machst du hier in Marble?», fragte Dario beiläufig nach und lief weiter ins Bad, wo ich hörte, wie er sich das Gesicht wusch und versuchte, die Haare grob zu richten. 

«Oh. Hi, Noè. Wusste nicht, dass ihr zwei schon wach und beisammen seid.» Ich lächelte schwach und meinte nur, «Bin auch erst seit ca. 15 Minuten hier.» Er nickte und schaute dann bei Dario rein. «Ich bin da, weil ich Anfragen von Medienteams bekommen habe. Du wurdest gestern beim örtlichen Krankenhaus hier gesehen und fotografiert. Ich möchte wissen, was wir sagen können und was tatsächlich passiert ist.» 

Dario seufzte, kam zurück ins Zimmer und zog sich hastig sein Oberteil über Kopf. Es juckte ihn nicht, dass Sett hier war und seine Narben sah. Dieser gab aber gar keine Acht darauf. Rio zog sich was Frisches über und sah dann mich an. 

Was? Ich hatte keine Ahnung, wie man den Vorfall von gestern an die Medien verklickern wollte, ohne eine Schlagzeile zu provozieren. «Ist denn schon was draußen?» Sett nickte, «Deine Mutter wurde gesehen. Man weiß, dass deine Mutter auch dort war und von Noè gestützt wurde.» Scheiße... 

Aber Dario dachte kurz nach. Es schien mir so, als hätte er mittlerweile Übung darin, Lügen oder halbe Wahrheiten zu erfinden. «Meine Mutter ist krank und ich habe sie schwach aufgefunden. Wollte sie mit Noè besuchen. Hab' sie lange nicht mehr gesehen, weißt du? Und sie wollte nicht von allein ins Krankenhaus, also haben Noè und ich sie in die Notaufnahme gebracht.» 

Painkiller 2.0Where stories live. Discover now