38. Kapitel

762 84 27
                                    

Dario und ich waren eigentlich guter Dinge, bis wir jemanden schimpfen hörten, als wir es aus dem Taxi wagten, das uns vor Gios WG herauslassen wollte

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Dario und ich waren eigentlich guter Dinge, bis wir jemanden schimpfen hörten, als wir es aus dem Taxi wagten, das uns vor Gios WG herauslassen wollte. Dario drückte mir seine kleine Reisetasche in die Hand und fixierte das offene Fenster an. 

«Wieso sagst du mir das nicht?!» Ich hörte Stammeln und wusste, dass Giorgia da oben war. Die männliche Stimme erkannte ich genauso, wie Dario es getan hatte, der vor mir das Treppenhaus hoch eilte und sich selbst einlud. 

Als ich mit beiden Taschen oben ankam, stand die Eingangstür schon komplett offen und ich hörte Darios arge und definitiv strapazierte Stimme zwischen den Wänden hallen. «Fass' sie an und du wirst morgen nicht mehr erleben!» «Dario, per favore. Tranquillo.» 

Ich ließ die Taschen im Flur auf den Boden plumpsen und folgte den Stimmen in die eher große Küche. Scheiße, meine WG in New York war hingegen zu der hier, ein kleiner Hobbyraum gewesen. Beim Eintreten sah ich Dario, der sich nun komplett an seine Halbschwester wandte und, ich nehme an, Vincent links liegenließ. 

Gio schlang ihre Arme um ihren Bruder und krallte sich an seiner Jacke fest. Dario lehnte sein Kinn auf ihrem Kopf ab und schlang seine Arme fest um sie. Vincent hatte sich auch etwas beruhigt und hielt den Schwangerschaftstest in der Hand. Er fuchtelte ihn verloren herum und stotterte, «Ich meine, was machen wir jetzt? Giorgia, meine Eltern werden-,» 

«Das geht deine Eltern nichts an!» Sie traute sich inzwischen wieder, etwas lauter zu werden, weil sie Dario bei sich und mich gesehen hatte. «Ich will dieses Kind nicht. Vinc, ich will es abtreiben.» «Was?!» Der Dude verlor fast das Gleichgewicht und schaute Rio und mich und dann wieder seine Exfreundin an. 

«Abtreiben? Giorgia... Das ist ein Lebewese-», fing er an, doch Gio hatte schon damit gerechnet, weshalb sie den Kopf schüttelte und sich aus Darios Armen traute. «Bin ich auch. Ich bin auch ein Lebewesen und ich bin für sowas nicht bereit.» «Das ist Mord!» Er fuhr sie an und Dario holte konzentriert Luft. Es gefiel ihm nicht, wie der Typ mit Giorgia redete. 

«Du lernst gleich, was Mord ist, wenn du dich nicht normal mit ihr unterhalten kannst», meinte ich dann nur und zeigte auf Dario, der Vinc eher unbeeindruckt und auch verständnislos beäugte. 

Vincent seufzte und rieb sich seine Augen. «Giorgia, ich weiß, wir sind nicht mehr zusammen und dieses Kind ist nicht gewollt, aber es abzutreiben wäre falsch.» «Warum?» «Weil-,» «Willst du ein Kind?» «Nein.» «Dann lass mich diese Entscheidung selbst treffen. Es ist mein Körper!» «Ja, aber auch mein Kind.» Dario und ich... Wir schauten einander ratlos an. Sollten wir mitreden oder sollten wir bloß Schiedsrichter spielen? 

«Vincent, meine Mutter hatte mich mit 16. Ihn mit 18. Ich habe am eigenen Leibe miterlebt, wie schwer es ist, eine junge Mutter zu sein, wenn man noch nicht dazu bereit ist. Ich bin für das nicht bereit. Ich weiß nicht einmal, ob ich allgemein Kinder will. Bitte, du musst mich doch auch verstehen.» «Aber es ist Mord.» 

Painkiller 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt