9. Kapitel

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Normalerweise würde ich um Moms Rat bitten, denn ich war mir sicher, bei Beziehungen und Liebe war sie die bessere Ansprechperson

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Normalerweise würde ich um Moms Rat bitten, denn ich war mir sicher, bei Beziehungen und Liebe war sie die bessere Ansprechperson. Doch leider konnte ich sie nicht mehr fragen und somit belästigte ich meinen Vater mit meinem Liebesleben und meinen Fragen. 

Ich meine, Rat war sicherlich nötig, denn Dario hatte mich darum gebeten, mit ihm zusammenzuziehen. Zu zweit ein eigenes Loft in New York. Mein Herz war dafür, mein Kopf riet mir jedoch davon ab. 

In erster Linie wollte ich Dario glücklich machen, weshalb ich auch so zögerte. Wenn er sich das so sehr wünschte, war mein erster Instinkt natürlich, ihm dies zu gewähren, doch mich und meine Ambitionen gab es auch noch. 

Während Dario also bereits schlief, hatte ich mich in die Hotellobby verzogen, um meinen Vater anzurufen. Es war schön, seine Stimme wieder zu hören. Doch seine erste Reaktion auf meine Frage war alles andere als angenehm gewesen. Deswegen wünschte ich mir manchmal echt noch, Moms Hilfe zu haben. 

«Nein, Noè. Auf gar keinen Fall.» «Und was ist deine Begründung?» «Ja, erstens du magst es doch echt in der WG und ich kenne dich. Du hast dir dieses Studentenleben wirklich gewünscht und ich denke, dann mit Dario zusammenzuwohnen, der aufgrund seiner neuen Karriere eh kaum mehr da sein wird... So vereinsamst du mir dann nur.» 

Ich wollte kontern, doch mein Vater war noch nicht fertig. «Zweitens, weißt du ja noch ganz genau, wie das in Tropea ausgegangen ist und drittens, ich-, denkst du denn echt, dass du und Dario eine Zukun-, also, möchtest du diesen Schritt denn schon wagen? Du bist doch erst 18. Dario ist dein erster Freund und er wird sicherlich nicht dein letzter sein. Das hoffe ich zumind-,» 

«Warte. Was? Dad, was redest du da? Natürl-,» «Noè, Dario ist ein toller Junge und ich weiß, wie sehr du ihn liebst und vor allem wie sehr er dich liebt, doch ich wünsche mir für dich ein offenes, friedliches und normales Leben. Und seien wir mal ehrlich, das kann dir Dario nicht bieten. Er konnte es schon vor seiner Karriere nicht und jetzt schon gar nicht.» 

«Dad-» «Ja, ich weiß, du liebst ihn und er macht dich glücklich, aber als Vater muss ich ehrlich sagen, dass es mir ein flaues Gefühl im Magen macht, wenn ich daran denke, dass du dein ganzes Leben an einen jungen Mann verschwendest, der dir wahrscheinlich keine Familie, keinen geregelten Alltag und keine stabile und gesunde Beziehung schenken kann. Und ich weiß doch, wie sehr du dir eine Familie und später auch eigene Kinder wünscht. Und-,» 

Mir fehlten ehrlich gesagt die Worte. Woher kam das jetzt auf einmal alles? Ich dachte, Dad hatte nichts an meiner Beziehung mit Dario auszusetzen. «Wieso sagst du mir das alles erst jetzt? Ich meine,-» 

«Ich hab' doch nicht damit gerechnet, dass ihr mehr als 8 Monate und vor allem nach deiner Abreise nach New York zusammenbleibt und ich habe doch gar nichts gegen eure Beziehung. Aber ich sehe, dass Dario dich wieder in eine Falle hineinziehen will, aus der manche Leute dann ihr ganzes Leben lang nicht mehr entkommen. Ich weiß, es sind böse Worte, aber ich kann mir Dario bei besten Willen nicht in einer langjährigen Beziehung vorstellen, geschweige denn als Ehemann oder Vater. Er ist zu kaputt. Er gibt alles, ich verstehe das. Aber du verdienst mehr als sein Alles.» 

Painkiller 2.0Where stories live. Discover now