39. Kapitel

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Melina hielt sich den Mund und sah mich aus großen Augen an

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Melina hielt sich den Mund und sah mich aus großen Augen an. Was? Nicht gut? Ich schaute unsicher an mir herunter. Haley verschränkte die Arme auf der Brust und lehnte sich am Rand der Umkleidekabine an und begann dann zu schmunzeln. 

«Dem werden die Augen aus dem Kopf fallen, Noè.» Mir jagte Hitze ins Gesicht und ich strich mir selbst über meine Seiten und meine Hüften. «Meint ihr?» «Ja, mindestens. Ich würde fast sagen, dass es zu nice aussieht. Der ist dann schon fertig, bevor ihr anfangen konntet.» Ich musste leise auflachen und schubste Haley verlegen an der Schulter weg. Dario hatte bereits denselben Witz gebracht, mit seinen zwei Minuten, die er durchhalten können würde. 

Um ehrlich zu sein, trug ich nichts allzu Krasses, doch für meine Verhältnisse schon etwas Gewagteres. Ich hatte mich selbst noch nie in solchem Stoff gesehen. Warum auch? Ich war 17 Jahre alt und hatte meine vergangenen Monate mit anderem als Shoppen verbracht. 

«Die Farbe steht dir echt. Ich find's nice, dass du nicht einfach rot oder so genommen hast.» Ich trug ein Set, welches Baby-lila Spitze eingenäht hatte. Ich liebte solche Baby-Farben. Um ehrlich zu sein, war ich selbst kein großer Fan von diesen Slips, oder eher einem Tanga, aber dieser war voll bequem. 

«Ist es echt nicht zu viel?» «Eventuell, aber du kannst dir ja auch mal was gönnen. Das muss nicht nur für Dario sein. Es muss dir auch gefallen und du kannst das ja auch einfach so mal tragen. Mach' ich auch. Das gibt einem immer voll das Selbstvertrauen.» Okay, wenn sie meinte. 

Ich richtete das Hüftband und meinen Busen. Dann würde ich den hier wohl nehmen, denn es war echt ein schönes Set, das ich gerne auch mal einfach nur so tragen würde. Es war nicht zu arg, aber auch nicht zu schlicht. Es passte sehr gut zu mir. 

Ich hoffte einfach, es würde am Samstag nicht so regnen, wie es an diesem Nachmittag tat. Ich hatte es gerade noch trocken nach Hause geschafft. Wer kein Glück hatte, war Dario, der klitschnass bei uns zu Hause auftauchte. 

Mein Dad wollte ihn nicht einmal ins Haus lassen. Nein, echt. Er ließ ihn nicht rein. Er tat es aber mit einem Lachen, sprich, er meinte es nicht böse. Und Dario musste ja auch lachen. Er fand da schnell eine Lösung. Wenn er nicht ins Haus durfte, musste ich halt aus dem Haus kommen. Ich schaffte es nicht einmal mehr, nach einer Jacke zu greifen. Zum Glück hatte der Idiot mich noch nach Schuhen und Regenschirm greifen lassen. 

Ich hielt den Schirm zuerst, bis Dario keine Lust mehr hatte, gekrümmt zu gehen und ihn mir wegnahm, um es besser zu machen. «Was warst du heute shoppen?» «Klamotten?» «Warum?» «Zum Anziehen?», konterte ich verwirrt und wir liefen zusammen durch den Park zum Holzsteg. Wenn ich mich nicht irrte, hatte Dario hier zum ersten Mal Amallia getroffen. Seine Tante. 

«Kauf' dir das Zeug doch erst in New York. Hier gibt's keine gescheiten Läden. Man muss gefühlt alles online bestellen.» Wo er recht hatte... Aber er wusste halt nicht, dass ich das Zeug, was ich gekauft hatte, schon diesen Samstag tragen wollte. «Was hast du denn gekauft? Also, was für Klamotten?» 

Painkiller 2.0Where stories live. Discover now