40. Kapitel

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Ich saß müde in Hotelzimmer auf dem Stuhl und ließ Jana und Sabrina an mir herumhantieren

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Ich saß müde in Hotelzimmer auf dem Stuhl und ließ Jana und Sabrina an mir herumhantieren. Ich war heute eigentlich echt nicht auf ein Styling aus, aber anscheinend musste ich um 10 Uhr ein Radio-Interview machen. Telefonisch. Warum sie mich also zurechtmachten? Keine verdammte Ahnung. Vielleicht auch einfach, weil ich zum Heulen aussah und kaum geschlafen hatte. 

Ich nahm meine Medikamente wieder pünktlich und musste jetzt darauf warten, dass die Wirkung, die sie sich in den letzten Monaten erbaut hatten, wieder auferstand und mir den Alltag minimal einfacher machte. Bis dahin musste ich wohl mit den dunklen Gedanken leben und jeden vorspielen, dass es mir super ging. 

«Willst du, dass wir dir die Haare heute aus der Stirn stylen oder so wie immer?» Ich zuckte mit den Schultern und Lex kam eingetreten, in der Hand ein Papiersäckchen voller Gebäck. Er hatte wohl Frühstück für die Gruppe geholt. «Na, Dario? Besser als gestern?» Ich nickte stumm und legte das Hörnchen, welches er mir gab, neben mich auf den Tisch. 

«Sir, Sie können hier nicht einfach eintreten?» «Kann ich sehr wohl.» Und Sekunden später tauchte Marco auf. Ach toll. Er scannte den Raum ab. «Noè?» «Die ist bei Giorgia», meinte Lex dann nur. Bam, da landeten Damaris' Augen auf mir und waren schon wieder auf eine Diskussion aus. «Du lässt sie allein in Chicago zurück?» «Ist Giorgia ein Niemand, oder was?», biss ich leise und müde zurück. 

«Ich glaub's ja nicht Sorry, Dario. Aber das ist doch ein Witz. Willst du mich verarschen?» «Man, Marco. Bitte, ich bin nicht gut drauf.» «Bist du nie.» Lex wollte auch etwas sagen, doch Marco deutete ihm, dass er sich jetzt nichts sagen lassen und mit mir reden würde. 

Sabrina war fertig, Jana hatte sich dazu entschieden, meine Haare weilen zu lassen und zum Schluss waren nur noch Lex, Roxy, ich und Marco hier. Ich denke, Lex blieb, weil er ganz genau wusste, wie das hier ausgehen würde. «Ich hab' nachgedacht, weißt du? Du hast recht. Das hier war Noès Entscheidung, ja. Du hast sie nicht darum gebeten, dir nach Kanada hinterherzufliegen. Du hast ihr nicht vorgeschrieben, dass sie Nate sitzenlassen soll.» 

Ach, er hatte sein Hirn mal für anderes genutzt, als mich in der Luft zu zerreißen? «Aber du bist derjenige, der sie blind vor Liebe sein lässt. Sie opfert verdammt viel für dich. Und das immer und immer und immer wieder. Sie riskiert ihren guten Abschluss an der Uni. Sie riskiert ihre Freundschaften, ihre Beziehung zu mir und ihr allgemein friedliches Leben. Für dich. Und du weißt, wie ich zum Ganzen stehe. Du weißt, was ich von eurer Zukunft als Paar halte und du weißt auch, worüber wir das letzte Mal gesprochen haben. Du bist nicht blöd. Ganz im Gegenteil. Und du kannst sicherlich auch meine Seite verstehen.» 

Ich blieb still und presste meine Lippen fest aufeinander, weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass er mir so kommen würde. Er wusste ganz genau, dass er so zu mir hindurchkam; mit der Tatsache, dass ich Noè in verdammt vielen Hinsichten nichts bieten konnte und sie an einem ruhigen, gleichmäßigen Leben hinderte. 

Painkiller 2.0Where stories live. Discover now