19. Kapitel

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In den letzten 6 Wochen war mir folgendes klar geworden; Ich hatte genauso an Dario geklebt, wie er an mir

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In den letzten 6 Wochen war mir folgendes klar geworden; Ich hatte genauso an Dario geklebt, wie er an mir. Er war nicht nur abhängig von mir gewesen, nein. Ich war es auch von ihm gewesen. Sehr sogar. Es hatte immer etwas sehr Schönes und Heimisches zu wissen, dass man jemanden in seinem Leben hatte, der alles für dich tun würde. 

Und Dario war derjenige gewesen. Er wäre für mich durchs Feuer gelaufen. Auch, wenn diese Obsession seinerseits nicht gesund für ihn war, hatte es mich sehr gut fühlen lassen. Jetzt, 6,5 Wochen nach unserer offiziellen Trennung und keinem Kontakt zu ihm, sank mir ein, wie krank ich mich in diesem Sinne verhalten hatte. 

Wir hatten immer nur an Darios Ängste gehangen und über seine Probleme geredet, aber dass ich mich ähnlich verhalten hatte, hatte niemanden interessiert. Niemanden, außer Dad. Und ich sah es jetzt auch. Warum sonst, war ich dazu bereit gewesen, mit Dario zusammenzuziehen und ihn irgendwann zu heiraten. Wie oft hatte ich über seine Aussetzer hinweggesehen? Und das nur, weil mich die Angst, jemanden wieder so zu verlieren, wie ich es bei Mom getan hatte, angetrieben hatte. 

Um komplett ehrlich zu bleiben, es waren zwar 6 Wochen vergangen und ich konnte mehrheitlich wieder am Handy sein und alte Fotos oder Nachrichten lesen, ohne zu heulen, doch vermissen tat ich ihn trotzdem. Zugeben tat ich es nicht gerne, doch es wurde von Tag zu Tag einfacher. Das Studium lief gut, ich hatte neue Leute kennengelernt und Wesley und ich verbrachten mittlerweile noch mehr Zeit miteinander, als wir damals hatten, wo ich noch mit ihr zusammengewohnt hatte. 

Mir fiel gerade auf, dass ich log... Also, Dario und ich hatten vor 3 Wochen kurzen Kontakt gehabt. Ich hatte ihm alles Gute zum Geburtstag gewünscht und gefragt, wie es ihm ging. So herzlos und strikt, ihm an seinem 17. Geburtstag nicht zu schreiben, konnte ich nicht sein. 

Mehr als ein Dankeschön und ein simples «Geht», hatte ich nicht zurückbekommen. Er hatte auch nicht gefragt, wie es mir ging, nichts. Übel nahm ich ihm das nicht. Er hasste seinen Geburtstag. Dass da eine so trockene Antwort zurückkam, hatte ich bereits gewusst. Und überhaupt etwas von ihm zu hören, war für mich mehr als genug gewesen. Es mochte krass klingen, doch Darios Geburtstag war für mich mittlerweile wie eine Bestätigung für mich selbst, dass er es wieder ein Jahr länger geschafft hatte. 

Ich wusste keine Details, aber laut Medien und Spotify, lief es gut. Er hatte ein Album für den Juli angekündigt. Sein erstes richtiges Album unter Vertrag. Ich konnte es kaum erwarten. Auch, wenn ich etwas Angst vor den Songtexten hatte. Na ja... 

Ich denke, für mich war es auch um Welten einfacher, zu wissen, was er machte und wo er war, da er berühmt war. Er selbst, konnte natürlich nicht im Internet nachlesen, was ich machte und wo ich war. Ich war da also im Vorteil. Und zu meinem Vorteil sah ich, wie Dario an Gewicht zugenommen hatte. Seine Wangen waren wieder voller, seine Augenringe nicht mehr so tief und er strahlte. Ehrlich, er sah gut aus. 

Bei einem Interview bei Jimmy Kimmel hatte ich gesehen, dass er ein Tattoo an seiner rechten Schulter begonnen hatte. Er überdeckte so die Narben vom Zirkelvorfall. Was es werden sollte, wusste ich nicht. Ich wollte es auch nicht mit dem Stalken übertreiben. Kurz, er sah besser aus. Mittiger. Konnte man das so nennen? Zentriert und im Gleichgewicht. 

Painkiller 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt