43. Kapitel

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«Dario?» Ich hörte Lex die Treppen hochkommen

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«Dario?» Ich hörte Lex die Treppen hochkommen. «Bist du ready? Wir treffen die anderen gleich am Flughafen? Was hat da gerade so geknallt?» Ich hielt mir meine linke Hand und ballte sie zu einer Faust. Roxy hüpfte neben mir hin und her und ich drehte mich beschämt zur Badezimmertür um, die von Lex weiter aufgeschoben wurde.

«Es war ein Versehen», waren meine ersten Worte und Lex sah sich den eingeschlagenen Spiegel hinter mir an und dann meine von den Scherben zerschnittene linke Faust. «Fuck, Dario.» Er langte nach meiner Hand und gleichzeitig nach einem Handtuch, um die Blutung etwas zu stoppen.

«Wieso machst du sowas?» Ich hatte keine Antwort. Ich hatte es doch gar nicht tun wollen. Es war einfach passiert. Ich-, man, ey. Ich wollte mich einfach aus dieser Trance herausholen. Ich hatte das Gefühl, in meinem eigenen Kopf und dessen Gedanken festzusitzen. Und das schon die ganze verdammte Nacht und den kompletten Morgen.

«Das muss, glaube ich, genäht werden, Dario. Du könntest auch noch Scherben in der Hand haben.» Lex hob das Handtuch an und schaute sich die Schnitte an. Doch am ehesten fiel ihm, und auch mir, auf, dass meine Hand anschwoll. «Die sieht geprellt, wenn nicht sogar gebrochen aus. Komm. Ich schreibe Kelly, dass wir nicht kommen und ins Krankenhaus müssen.»

«Nein! Nein, sag ihnen nichts! Noè steigt sonst nicht ins Flugzeug, wenn sie hört, dass ich ins Krankenhaus muss. Sag ihnen bitte nichts oder lüg sie an!» Lex schien nicht überzeugt, doch er gab sich dann leise geschlagen. Er wusste, dass ich im Rechten lag. Noè würde nicht mehr nach New York fliegen, würde sie hiervon wissen.

Ich wollte sie nicht weiter hindern. Dass ich schon vor ihrer Abreise außer Kontrolle geriet, war schon genug peinlich. Ich schämte mich bis in Grund und Boden. «Also, wickle das Handtuch drumherum und jetzt fahren wir in die Notaufnahme und lassen das anschauen. Hast du alles, was du mitnehmen möchtest?» Ich nickte nur und biss mir verkrampft auf die Unterlippe, als ich Lex mit meiner blutenden und pochenden Hand folgte.

«Was war los?» Ich seufzte und hockte mich ins Auto. «Ist es, weil sie heute geht?» Ich blieb still und rümpfte bloß meine Nase. Ich denke, diese Fragen musste ich nicht beantworten. Lex wusste die Antworten eh schon. Ich war eine tickende Zeitbombe ohne Noè und das wusste ich selbst.

Ich hatte so große Angst. Ohne sie würde ich die schweren Zeiten hier in Marble nicht durchstehen können, doch das wollte ich ihr nicht zeigen. Sie musste nach New York. Sie musste an die Uni und sie musste endlich einmal etwas für sich selbst machen.

Auch wenn ich vollkommen dagegen war und daran kaputtging. Ich konnte sie nicht weiter an ihrem eigenen Leben hindern. «Noè darf hiervon überhaupt nichts erfahren.» Lex blieb still und schaute mich nur besorgt an. «Ich dachte, ihr zwei hattet so ein schönes Date letzte Nacht.»

«Hatten wir ja auch, aber jetzt geht sie und ich werde sie nicht mehr sehen können. Und ich werde vergessen gehen. Sie wird nicht mehr wie meine Noè zurückkommen, wenn sie es überhaupt noch tun wird. Ich weiß einfach, dass sie mich vergessen wird. Sie wird neue Freunde finden. Sie wird ihre Tage und Nächte mit Lernen verbringen und sie wird ausgehen. Sie wird neue Typen kennenlernen und ich werde bloß zu einer Erinnerung. Ich werde ihr verrückter Exfreund, den sie endlich loswerden konnte.»

Painkiller 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt