Kapitel 12: ein Aufregender Vormittag

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Als wir wieder daheim sind, hat Mama schon das Frühstück vorbereitet. Ich esse heute Schokostreusel auf dem Brötchen.

Nach dem Frühstück bringt jeder seinen Teller in die Spülmaschine. Das kann sogar Maren schon gut.

Gert: „Mark, kommst du mit, den Wohnwagen holen und waschen?"

Mark: „Ja."

Mark rennt sofort in den Flur und zieht sich Schuhe und Jacke an.

Der Wohnwagen steht bei einem Bauernhof in der Nähe, weil bei uns vor der Tür kein Platz ist. Ich glaube, dieses Jahr war der noch nicht unterwegs. Tante Verena und Onkel Alexander, der Bruder von Papa benutzen den auch ab und zu. Aber gehören tut er uns.

Papa trägt die Haushaltsleiter zum Auto und klappt die Sitze um, damit die rein passt. Mark darf auf dem Beifahrersitz sitzen. Die Leiter braucht Papa, um auch das Dach sauber zu machen. Die machen das neben dem Aldi, da ist so was ähnliches wie eine Tankstelle, nur dass es da kein Benzin gibt, sondern so Dinger zum Auto abspritzen.

Anne: „Warum holt Papa jetzt schon den Wohnwagen? Wir fahren doch erst nächste Woche in Urlaub."

Beate: „Der stand den ganzen Winter ungenutzt auf dem Bauernhof, den müssen wir heute erst mal gründlich putzen. Wann sollen wir das denn sonst machen? Außerdem kann ich den dann im Laufe der Woche in Ruhe einräumen."

Nach dem Tisch abräumen gehe ich erst mal noch in mein Zimmer und spiele mit meiner Babyborn. Meine Babyborn kann auch was trinken und Pipi aufs Töpfchen machen. Das habe ich schon länger nicht mehr gespielt. Wobei ich gerade nicht an das Töpfchen denke, sondern an Windeln. Ich suche in meiner Kiste mit den Puppensachen, ob ich noch Windeln für meine Babyborn habe. Ja, es sind noch ein paar da. Mama hat die mal im Drogeriemarkt gekauft, das sind echte Babywindeln, allerdings für Frühchen, also Babys, die viel zu früh aus dem Bauch raus gekommen sind. Da steht statt einer Zahl nur XS drauf. Die passen meiner Babyborn genauso gut wie die Puppenwindeln aus dem Spielzeuggeschäft, Mama sagt aber, dass die Puppenwindeln viel teurer sind. Außerdem kann man die Puppenwindeln nur ein oder zweimal zukleben, dann halten die nicht mehr. Die richtigen Windeln haben Klettstreifen, da geht das viel öfter und meistens lass ich meine Babyborn ja gar kein Pipi machen.

Ich wickele Babyborn und ziehe ihr ein Kleid an. Dann fülle ich ihr Fläschchen mit Wasser und füttere sie. Später lass ich sie Pipi machen und wickele sie noch einmal. Die nasse Windel werfe ich bei Maren in den Müll. So klein wie die ist, hätte die auch rein gepasst, ohne dass ich sie zusammenrolle. Aber als Puppen-Mama probiere ich das jetzt natürlich aus. Ich habe das ja bei meiner Mama auch schon gesehen. Da habe ich vorhin nur nicht dran gedacht.



Mark und Papa sind wieder da. Sie haben den Anhänger bei uns in die Einfahrt gestellt. Die ist so breit, dass noch genug Platz ist, wenn zwei Autos nebeneinander parken. Am Ende der Einfahrt ist unsere Doppelgarage. Allerdings passt da eigentlich nur ein Auto rein, in der zweiten Garage stehen unsere Fahrräder und noch einiges anderes. Da räumt Papa nur im Winter so auf, dass das Auto rein passt, also wenn wir sowieso kein Fahrrad fahren und das Aufräumen deshalb länger hält.

Mark kurbelt die Stützen vom Wohnwagen runter und Papa parkt sein Auto heute auf der Straße.

Ich helfe Mama beim Wohnwagen sauber machen. Also innen. Außen hat Papa das ja schon gemacht. Ich finde das voll spannend, den Wohnwagen zu putzen. Da gibt es überall versteckte Fächer und man kann den Tisch in ein Bett umbauen und so. Ich hebe überall die Kissen hoch, mache die Fächer auf und sauge da drin ganz gründlich. Als ich Pipi muss, überlege ich nur ganz kurz. Wohnwagen ist viel spannender als Klo und in der Hocke bin ich gerade sowieso.

Der Wohnwagen ist schon ein bisschen älter. Er hat nur eine Küche und einen Tisch und ein Sofa die man zum Bett umbauen kann. Ich habe auch schon Wohnwägen gesehen, die eine Dusche und ein Klo hatten. Na ja, eigentlich ein ziemlich komisches Duschklo. So was haben wir nicht. Mama hat immer das Töpfchen vom Speicher geholt und ins Vorzelt gestellt, damit ich vor dem Schlafen gehen noch mal Pipi machen konnte. Bis zu den Toiletten auf dem Campingplatz muss man ja immer ein bisschen laufen.



Wir sind schon ziemlich lange am Putzen. Maren malt gerade mit Straßenkreide vor dem Wohnwagen. Mark macht mit Papa Sommerreifen auf Mamas Auto.

Mama geht zu Maren.

Beate: „Maren, das sieht ja toll aus! Sind das Blumen?"

Maren: „Ja, die will ich mit in Urlaub nehmen."

Beate: „Die sind echt toll, aber mitnehmen können wir die leider nicht. Aber wir können die Kreide mit in den Urlaub nehmen, dann kannst du da noch mal welche malen. Aber geh bitte mal schnell Hände waschen, dann gehen wir zwischendurch kurz frische Hose machen. Anne, kommst du mit?"

Als ich das höre, erschrecke ich ein bisschen und werde wieder rot.

Anne: „Mama!"

Ich laufe zu Mama und flüstere: „Warum rufst du das denn so laut? Das soll doch keiner wissen."

Beate: „Das selbe habe ich doch sonst auch ab und zu gefragt. Da hattest du auch keine an, jeder der das hört denkt doch nur, dass du mir zuschauen willst oder hilfst oder ich dich aufs Klo schicken will.

Ich bin wieder beruhigt.

Mama geht mit Maren Hände waschen. Mama geht in die Küche und holt den großen Hocker, dann gehen wir zusammen in Marens Zimmer.

Anne: „Warum nimmst du den Hocker mit?"

Beate: „Ich wollte ausprobieren, ob ihr damit selbst auf den Wickeltisch klettern könnt, dann brauch ich euch nicht immer hoch heben."

Anne: „Ah, so ähnlich wie im Kindergarten, da ist eine Treppe am Wickeltisch. Darf ich Maren wickeln?"

Beate: „Von mir aus gerne, ich denke es ist nur Pipi drin. Aber da müssen wir Maren fragen. Maren, darf Anne versuchen, dich zu Wickeln? Ich helfe dann nur?"

Maren: „Ja, Anne soll frische Hose machen."

Mama stellt den Hocker vor den Wickeltisch. Der Hocker ist ziemlich groß. Er hat zwei Stufen. Damit schafft es Maren ziemlich gut, hochzuklettern.

Ich ziehe Maren die Leggins aus und mache den Body auf. Dann löse ich die Klettstreifen der Windel.

Mama hilft mir ein bisschen und Maren liegt ganz still. Mama zeigt mir, wie es geht. Maren wickeln ist irgendwie schon schwieriger, als Babyborn wickeln. Als Maren fertig ist, soll sie versuchen, wieder runter zu klettern. Das ist wohl ein bisschen schwieriger, aber mit ein bisschen Hilfe von mir klappt es.

Beate: „Das klappt ja toll. Gut dass der Wickeltisch in der Ecke steht, so kann Maren nur an einer Seite runter fallen und wenn du auf der Seite hilfst, sollte nichts passieren. Aber ich will beim Wickeln trotzdem erst mal noch dabei sein."

Maren flitzt wieder los. Wir haben seit Weihnachten kein Törchen mehr an der Treppe.

Beate: „Maren, mach auf der Treppe langsam! – So, Anne, du musst noch die Pampers zusammenrollen und weg schmeißen."

Mama will mir zeigen, wie das geht, aber ich schiebe sie weg und mach das selbst.

Beate: „Gut gemacht, das hat ja alles richtig gut geklappt. Jetzt bist du dran. Hoch mit dir."

Ich werde mal wieder rot.

Anne: „Woher weißt du, dass ich auch Pipi in der Windel habe?"

Beate: „Das weiß ich doch gar nicht, aber so viel wie du schon aus deiner Einhorn-Trinkflasche getrunken hast, hättest du bestimmt vor einer Stunde schon aufs Klo gehen müssen. Magst du überhaupt noch mal eine Windel oder willst du sie lieber ganz ausziehen?"

Anne: „Lieber noch mal eine."

Beate: „Ach ja, mach bitte noch mal Pipi, bevor wir eine neue anziehen, damit die länger hält. Magst du dafür aufs Klo?"

Ich gehe in die Hocke.

Anne: „Die ist ja sowieso schon nass."

Beate: „Am besten ziehst du den Rock aus, bevor du hoch kletterst."

Als ich fertig bin, klettere ich auf den Wickeltisch und lege mich hin.

Beate: „Oh, ich glaube, das war dann doch zu viel für die Pampers. Beim hinsetzen ist die ausgelaufen. Da brauchen wir wohl eine frische Leggins."

Mama macht mich frisch.

Beate: „Rollst du die zusammen und schmeißt die weg? Ich hole dir schnell eine frische Leggins."

Nach dem fertig anziehen schickt mich Mama noch Hände waschen, dann gehen wir zusammen das Mittagessen vorbereiten. Nach einer Weile gehe ich wieder ins Wohnzimmer zum Spielen.

Anne trägt wieder Windelnحيث تعيش القصص. اكتشف الآن