Kapitel 27: Ungewohnte Kleidung

177 2 0
                                    

Mama holt mich ab und wir fahren wieder nach Hause. Ich stelle mein Fahrrad in die Garage und ziehe die Schuhe aus.

Beate: „Komm bitte nach dem Händewaschen kurz ins Wohnzimmer, die Bodys sind angekommen, wenn du die anprobierst, kann ich die noch waschen, bevor wir in Urlaub fahren."

Ich gehe Hände waschen und dann gehe ich ins Wohnzimmer. Mama sitzt auf der Couch und auf dem Couchtisch steht ein offener Karton. Mama zieht einen Body raus.

Beate: „Schau mal, die sehen aus wie normale T Shirts, aber die können nicht aus der Hose rutschen, also sieht keiner deine Unterwäsche. Zieh mal schnell die Hose und das T Shirt aus."

Anne: „Muss das sein, dann habe ich doch nur noch die Pampers an."

Bete: „Das geht doch ganz schnell, das sieht doch sonst keiner. Oder sollen wir in dein Zimmer gehen und die Tür zu machen."

Eigentlich hat Mama ja recht. Ich mag aber trotzdem nicht nur in Pampers im Wohnzimmer stehen.

Anne: „Ich mag das lieber in meinem Zimmer anprobieren."

Mama nimmt den Karton und wir gehen hoch. In meinem Zimmer ziehe ich die Hose und das T Shirt aus. Mama hält mir einen Body hin und ich schlüpfe hinein.

Beate: „Probier' mal die Knöpfe zu zumachen."

Ich schaue nach unten und sehe das vordere und das hintere Ende des Bodys. Ich bücke mich, um das hintere Ende zu greifen. Aber durch das Bücken verschwindet das natürlich weiter nach hinten. Zweiter Versuch: ich ziehe das hintere Ende erst mal noch etwas runter und drücke es mit einer Hand von hinten nach vorne. Jetzt kann ich es mit der anderen Hand greifen. Ja, so klappt das. Ich stelle mich vor die Spiegeltür von meinem Kleiderschrank. Man sieht, dass ich eine Windel unter dem Body habe.

Anne: „Ich sehe so aber wie ein Baby aus, das ist doof."

Beate: „Dann zieh mal schnell noch einen Rock an, dann sieht das wie ein T Shirt aus. Dann können wir auch schauen, ob man beim Hinsetzen was sieht."

Ich hole einen Rock aus dem Schrank und schlüpfe rein. Ja, Mama hat recht, so sieht es ganz normal aus. Ich setze mich vor den Spiegel und schaue unter den Rock. Dann hebe ich den Rock hoch. Wenn ich den Rock hoch hebe, sieht man die Windel natürlich, aber wenn ich ihn nicht hoch hebe, muss man schon sehr genau schauen. Am meisten sieht man dann noch die knöpfe vom Body.

Beate: „Super, ich würde sagen, die passen und man sieht unter dem Rock auch fast nichts. Ich glaube, mit dem Body müsstest du die Windel auch wechseln können, ohne den Rock auszuziehen. Probier' mal."

Ich mache den Body auf und ziehe die Windel runter. Beim Hochziehen landet das hintere Ende vom Body in der Windel. Ich probiere es noch mal und wenn ich ein bisschen aufpasse, klappt es.

Anne: „Ja das klappt, aber so kann ich mich nicht aufs Klo setzen, da hängt ja der Body ins Klo."

Mama greift die Enden vom Body und zieht sie hoch. Sie knöpft sie auf der Schulter zusammen. Damit ist auch mein Rock nach oben gebunden und man sieht die ganze Windel.

Beate: „Versuch mal, den selbst so hoch zu klappen. Das geht so ähnlich wie mit der Latzhose."

Ich versuche es ein paarmal und es klappt ganz gut.

Anne: „Ja, so geht es."

Beate: „Gut, dann zieh dich wieder um. Die anderen sind genauso groß. Dann müssen wir nur noch schauen, ob dir alle so gefallen."

Wir schauen die Bodys zusammen an. Die sehen alle wie normale T Shirts aus. Also zumindest oben. Mama nimmt den Karton wieder mit und ich ziehe mein T Shirt und die Latzhose wieder an. Danach gehe ich spielen.

Nach dem Abendessen spiele ich wieder Playmobil im Wohnzimmer.

Ich höre Mark rufen, der sitzt wohl wieder mit Verstopfung auf dem Klo.

Mark: „MAAAMAA!"

Mama geht zu ihm. Ich höre die beiden reden, aber verstehen kann ich es hier nicht.

Mark ruft: „WAS? Die sind doch für Mädchen."

Mama redet weiter. Dann kommt Mark ins Wohnzimmer gerannt und macht KiKa an. Der Vorspann von Pur+ läuft schon. Das ist die Lieblingssendung von Mark. Ich höre auf zu spielen und setze mich auf die Couch. Mark liegt am anderen Ende der Couch und hat mal wieder den Daumen im Mund.

Nach einer Weile fängt es an zu stinken. Mark hat wohl gepupst. Irgendwann fällt mir aber auf, dass es nicht wieder aufhört zu stinken.

Anne: „Mark, es stinkt die ganze Zeit. Hast du in die Hose gemacht?"

Mark: „Sei ruhig, ich will das hören."

Ich überlege, ob ich Mama rufen soll. Aber eigentlich will ich auch Pur+ schauen. Wenn Mark wirklich in die Hose gemacht hat, dann schimpft Mama bestimmt und wir können es nicht fertig schauen. Es stinkt ja auch nicht so stark. Als der Pur+ Vorbei ist, will ich Mark noch einmal fragen, was los ist. So weit komme ich aber nicht.

Mark: „MAAMAA!"

Mama kommt ins Wohnzimmer.

Beate: „Oh, riecht so, als wäre es wohl doch die richtige Idee gewesen. Dann komm mal mit zu Maren ins Zimmer."

Mark: „Das fühlt sich komisch an und ich will mich nicht bewegen."

Mama geht in den Flur und kommt mit der Wickeltasche zurück. Ich schaue die beiden verwundert an.

Beate: „Dann machen wir das halt hier sauber. Mach mal den Popo hoch."

Mama legt eine Wickelunterlage unter Mark und zieht im die Jogginghose runter. Mark hat eine von meinen Hochziehwindeln an. Mama holt die Feuchttücher raus und reißt die Windel auf. Puh jetzt stinkt es doch ziemlich kräftig.

Anne: „Warum hast du meine Windeln an?"

Mark: „Der Stinker wollte auf dem Klo nicht raus, aber immer wenn ich aufgestanden bin, hat es sich angefühlt, als würde ich gleich in die Hose machen und wegen Pur+ konnte ich ja nicht auf dem Klo sitzen bleiben und da hat Mama gesagt, ich soll deine Einhornunterwäsche anziehen."

Mama ist fertig mit sauber machen und zieht die Unterhose und die Jogginghose wieder hoch.

Beate grinst: „Und das schlimmste war, dass die für Mädchen sind."

Mark: „Das schlimmste war, dass ich fast Pur+ verpasst hätte. Aber hier auf der Couch ist der Stinker viel leichter raus gekommen als auf dem Klo. Das hat fast nicht weh getan."

Anne: „Wir haben auch Windeln mit Autos drauf."

Mark: „WAAAS? Und da muss ich die für Mädchen anziehen?"

Beate: „Die anderen hätte ich erst aus dem Wohnwagen holen müssen. Außerdem hätte ich sowieso nicht gedacht, dass du lieber eine Windel anziehst als Pur+ zu verpassen. Aber wenn der Stinker so weniger weh tut, können wir das ja mal ausprobieren. Vielleicht klappt das ja besser als auf dem Klo. Am Freitag eine halbe Stunde auf der Raststätte auf dem Klo zu warten würde ich gerne vermeiden."

Mark: „Heißt das, ich muss am Freitag auch eine Windel anziehen?"

Beate: „Nein, die einzige, die Windeln anziehen muss, ist Maren. Aber wenn du Stinker musst, kannst du auf der Raststätte in den Wohnwagen und dort eine Windel anziehen, statt auf das Raststättenklo zu gehen. Aber da kannst du ja morgen noch in Ruhe drüber nachdenken."

Mark: „Du kannst mir die Windeln mit den Autos ja mal zeigen."

Mama gibt Mark die Stinkewindel in die Hand.

Beate: „Bitte schmeiß die direkt in den Windeleimer und dann könnt ihr euch Bettfertig machen."

Wir machen uns auf den Weg nach Oben.

Mark: „Bitte verrate das keinem."

Anne: „Nein, das verrate ich keinem. Ich hab ja auch welche an."

Mark: „Aber du machst keinen Stinker rein sondern nur Pipi."

Stimmt nicht ganz, am Freitag habe ich ja auch Stinker in die Windel gemacht, an der Kasse im Supermarkt. Aber das brauch ich ihm ja nicht verraten, das weiß nur Mama und ich.

Anne trägt wieder WindelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt