Kapitel 44: Einfacher ist relativ

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Mama scheucht mich in den Wohnwagen und fängt an die Wickeltasche aufzufüllen.

Beate: „Soll ich vier machen oder magst du die Hose ganz ausziehen?"

Anne: „Mach du, ist einfacher."

Ich ziehe die Hose runter und Mama legt mich auf die Wickelunterlage. Im Liegen ist das einfacher als im Stehen.

Als wir wieder draußen sind, gibt Mama mir und Mark noch die Trinkflaschen aus dem Bollerwagen.

Beate: „Trinkt noch mal was, das ist billiger als im Restaurant."

Wir stellen die Flaschen wieder in den Bollerwagen und dann gehen wir zusammen los.

Mark: „Papa, wie weit ist es bis zur Pizzeria?"

Gert: „Ich weiß nicht genau."

Thomas: „Nicht weit, ist nach Ausgang nur um Ecke."

In der Pizzeria ist direkt am Eingang ein Bereich, in dem der Pizzabäcker arbeitet. Das sieht hier irgendwie anders aus als in anderen Restaurants. Er wir wirft den Teig irgendwie hoch und dreht ihn. Das sieht lustig aus.

Anne: „Papa, was ist denn das da in der Ecke? Ist das ein Kamin? So kalt, dass man einen Kamin anmachen muss, ist es doch gar nicht."

Gert: „Das ist der Pizzaofen, der wird hier mit Holz warm gemacht, das ist was ganz Besonderes, so ging das früher, als es noch keinen Strom gab."

Anne: „Aber wenn man die Pizza da zu dem Feuer in den Ofen schiebt, dann verbrennt die doch!"

Gert: „Nein, das Feuer ist auf der Seite und daneben die Pizza."

Mark: „Warum nehmen die kein Verlängerungskabel und stecken den Ofen auf dem Campingplatz in die Steckdose?"

Gert: „Die haben hier auch Strom. Aber Pizza aus dem Holzofen ist besonders knusprig und lecker."

Mark: „Warum machen das dann nicht alle Pizzerien?"

Gert: „Das ist schwieriger als einfach die Temperatur an einem elektrischen Ofen einzustellen, das kann nicht jeder. Außerdem ist es mehr Arbeit."

Der Pizzabäcker belegt gerade eine Pizza. Dabei schneidet er die Pilze mit einem Messer klein. Aber nicht auf einem Brettchen, sondern er drückt mit dem Messer gegen den Finger.

Anne: „Papa, das ist doch gefährlich, der schneidet sich bestimmt gleich! Man darf doch nur von sich weg schneiden!"

Gert: „Nein, wenn er das Messer nicht vorwärts oder rückwärts bewegt, passiert nichts, das kann ich dir später im Wohnwagen zeigen, aber alleine solltest du das erst mal nicht probieren."

Wir setzen uns an einen Tisch und bestellen Getränke. Ich bekomme eine große Fanta. Mark auch. Katja trinkt glaube ich Apfelsaftschorle und Michael bekommt eine Cola! Wir dürfen nie Cola trinken.

Mama liest vor, was es für Pizza gibt und bestellt dann für uns. Dann gehen wir noch mal Hände waschen und Mama geht aufs Klo.

Mama und Papa unterhalten sich mit Thomas und Marie. Es dauert eigentlich gar nicht so lange, bis die Pizza fertig ist. Die Pizza ist viel größer als sonst und wird nicht auf einem Teller, sondern auf einem Holzbrett auf den Tisch gestellt.

Anne: „Mama, die ist ja riesengroß, die schaffe ich nicht."

Beate: „Anne, die ist viel dünner als die Pizza, die wir sonst essen. Iss einfach so viel, wie du möchtest und den Rest nehmen wir mit. Den esse ich dann zum Frühstück."

Mark: „Aber wir haben doch gar keinen Ofen um die warm zu machen."

Beate: „Die esse ich kalt."

Anne: „Iiiiieh, kalte Pizza!"

Beate: „Kalte Pizza ist was leckeres, aber nur morgens!"

Mama lächelt. Ich bin nicht sicher, ob das ein Witz war, aber ich glaube, sie meint das wirklich ernst. Ich esse die Hälfte von meiner Pizza. Dann mache ich eine kleine Pause. Danach esse ich noch mal die Hälfte von der Hälfte.

Meine Fanta ist auch schon fast leer. Ich merke, dass ich langsam Pipi muss. Egal, ich habe ja eine Windel an. Bevor ich es laufen lasse, merke ich aber, dass ich auch Stinker muss. Den will ich nicht hier am Tisch machen und mit Stinker in der Windel müssten wir hier einen Wickelraum suchen und dann merken das bestimmt die anderen. Aber warten bis zum Wohnwagen klappt bestimmt auch nicht und mit Stinker laufen mag ich sowieso nicht. Ich stehe auf und gehe zu Mama.

Anne flüstert: „Mama, sind die Klos hier normal?"

Beate flüstert: „Ja, warum fragst du?"

Anne flüstert: „Sechs."

Beate flüstert: „Ähm, was war das noch mal?"

Anne flüstert: „Ich will nicht sieben. Ich will lieber richtig aufs Klo. Aber du musst mitkommen."

Beate: „Moment."

Mama trinkt noch einen Schluck Wein und beißt noch mal in die Pizza, dann steht sie auf und geht mit mir zum Klo. Dummerweise habe ich auf dem Weg einen Pipi Unfall, aber dafür sind die Windeln ja da.

Die Kabinen sind zu zweit ziemlich eng. Mama macht die Tür zu und legt Klopapier auf die Klobrille. Dann macht sie die Träger der Latzhose auf und zieht sie mir runter.

Beate: „Oh, daran hab ich nicht gedacht, die kann man ja gar nicht runter ziehen. Die müssen wir vorsichtig auf machen. Da wäre die zum Hochziehen schon einfacher."

Mama macht die Klebestreifen auf und zieht mir die Windel aus, dann hebt sie mich aufs Klo, sodass das Klopapier nicht runterfällt.

Beate: „Oh die ist ja schon ein bisschen nass. Die Tasche habe ich am Tisch stehen, soll ich schnell eine frische holen oder sollen wir die noch mal anziehen?"

Anne: „Nein, ich mag hier nicht alleine sein, außerdem kann ich dann nicht abschließen und die anderen merken es bestimmt."

Beate: „Okay, oder sollen wir die dann ganz aus lassen? Du hast aber nur einen Body an, das fühlt sich bestimmt ein bisschen komisch an."

Anne: „Ne, lieber noch mal mit der, die ist ja nur ein bisschen nass."

Ich mache Stinker und Pipi. Das fühlt sich irgendwie gut an. Ich komme mir richtig groß vor. Aber vor mir steht Mama und hat meine Pampers in der Hand, die kann ich ja nicht mal selber anziehen, da komme ich mir ganz klein vor. Ich habe Glück und diesmal treffen mich die Spritzer nicht.

Anne: „Fertig."

Mama putzt mir den Popo ab und hilft mir beim Aufstehen. Dann macht sie den Deckel zu und hebt mich drauf.

Beate: „So komme ich besser dran."

Mama zieht mir die Windel an, die fühlt sich kalt an. Das ist ein bisschen ekelig. So ähnlich wie die nasse Bikinihose anziehen, aber nicht ganz so. Mama zieht mir auch Body und Latzhose wieder richtig an.

Beate: „magst du die Spülung drücken?"

Ich drücke die Spülung, die ist hier ganz normal.

Wir gehen wieder zu den anderen, die Windel fühlt sich schon nicht mehr kalt an und jetzt habe ich tatsächlich noch Platz im Bauch für Pizza.

Anne trägt wieder WindelnOnde histórias criam vida. Descubra agora