Kapitel 38: Wellenbad nur mit Schwimmweste?

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Papa geht mit Maren zum Babybecken. Mark und ich gehen erst mal mit Mama eine der Rutschen ausprobieren. Da muss man so lange im Kreis herum eine Treppe hoch laufen, dass man fast einen Drehwurm bekommt. Die Schlange oben ist nicht lang. Glück gehabt. Trotzdem wird es beim Warten ein bisschen kalt und ich bin froh, als ich endlich rutschen darf. Die Rutsche ist ein langes Rohr mit ganz vielen Kurven. Am Anfang ist sie bunt und dann kommt ein Stück, das ist komplett schwarz und dunkel. Das ist ein bisschen gruselig aber es macht trotzdem einen riesigen Spaß.

Wir testen noch ein paar andere Rutschen. Dann sehe ich, dass am größten Schwimmbecken eine gelbe Lampe blinkt. So wie bei uns daheim auf dem Müllauto.

Anne: „Mama, warum blinkt da drüben eine Warnlampe?"

Mama schaut sich um.

Beate: „Ich glaube, da wird gleich die Wellenmaschine angemacht."

Mark: „Au ja, ich will ins Wellenbad!"

Anne: „Ich auch!"

Vor dem Becken stehen Ständer mit Schwimmwesten. An denen laufe ich aber einfach vorbei. Die brauche ich nicht. Aber ein Bademeister stellt sich vor mich und zeigt auf die Schwimmwesten.

Bademeister: „stop niet-zwemmers alleen met reddingsvest"

Ich habe ihn nicht verstanden und schaue ihn entsetzt an.

Beate: „Entschuldigung, sprechen Sie Deutsch? Or English?"

Bademeister: „Ja ich sprechen Deutsch. Kinder die noch niet gut schwimmen mussen Schwimmweste tragen."

Anne: „Aber ich kann gut schwimmen!"

Beate: „Ja, meine Kinder können gut schwimmen, schauen Sie, Anne hat auch das Jugendschwimmabzeichen in Bronze."

Mama zeigt auf meine Bikinihose.

Bademeister: „Entschuldigung das haben ich nicht jesehen. Junge Mann, du auch habe Schwimmabzeichen?"

Beate: „Nein, Mark hat das Abzeichen noch nicht gemacht, aber er kann auch gut schwimmen."

Bademeister: „Vielleicht trotzdem besser mit Schwimmweste, Sie entscheiden. Aber ich schauen genau, ob wirklich gut schwimmen können..."

Wir gehen ins Wasser und jetzt fangen die Wellen an. Ich gehe so weit rein, dass mir die Wellen bis an die Brust gehen. Huch, die werfen mich beinahe um. Aber als ich rein springe und schwimme, sind die Wellen kein Problem mehr. Das ist lustig, die Wellen hoch und runter zu schwimmen. Nach ein paar Minuten gehen die Wellen wieder aus.

Ich merke dass ich Pipi muss.

Anne: „Du, Mama ich ähm, ich muss, du weißt schon. Aber ich mag die Klos hier nicht. Also, ähm, Zwei. Tut mir leid."

Beate: „Das ist okay, dafür brauchst du dich nicht entschuldigen. Für die Pipi-Unfälle kannst du nichts und ich denke, dann darfst du wenigstens auch mal Vorteile dadurch haben. Dann lass uns mal an den Platz gehen. Mark, magst du alleine weiter oder kommst du auch mit?"

Mark: „ich geh aufs Klo und komme dann zum Platz."

Mark hätte auch einfach ‚eins' sagen können.

Beate: „Okay. Dann los, Anne. Müssen wir rennen oder haben wir noch genug Zeit?"

Anne: „Ne, ich will nicht rennen, aber nur mit Bikinihose fühlt sich das jetzt irgendwie komisch an, ich mag keinen Pipi-Unfall haben, das sieht doch dann jeder."

Wir gehen zu unserem Platz und Mama hält mir mein Poncho Handtuch hin. Ich schlüpfe hinein und sie macht mir die Knöpfe an der Seite zu.

Beate: „Dann zieh mal die Hose aus."

Als ich die Hose aus habe, hält mir Mama schon die Hochziehwindel hin und ich steige rein. Ich glaube, es konnte keiner sehen. Auf der einen Seite war die Liege und vor mir war Mama und die ist ja nicht durchsichtig. Kaum habe ich die Windel an, läuft das Pipi schon los. Das war knapp. Mama wringt die Bikinihose aus und hängt sie an die Lehne. Ich setze mich erst mal auf die Liege und nehme mir mein Trinken aus der Schwimmtasche.

Anne: „Mama, darf ich Kekse essen?"

Beate: „Ja."

Ich hole die Kekse aus der Schwimmtasche und mache sie auf.

Anne: „Mama, die Schokolade ist geschmolzen, die sind total klebrig!"

Beate: „Oh, Schokokekse sind im Schwimmbad wohl keine gute Idee. Wenn du fertig bist, müssen wir erst mal Hände und Mund waschen gehen. Da drüben ist der Wickelraum, da steht auch ein Schild ‚Kinder-WC' Da gibt es bestimmt ein Waschbecken."

Ich esse ein paar Kekse. Dann gehe ich mit Mama zum Kinder-WC. Das ist im Wickelraum und so ähnlich wie im Kindergarten: Die Wände sind auch so klein, dass Mama drüber schauen kann. Es ist auch ein niedriges Waschbecken da. Ich wasche mir die Hände und den Mund und schaue dann zu Mama.

Anne: „Sauber?"

Beate: „Noch nicht ganz, am Mund hängt noch was."

Ich wasche den Mund noch einmal.

Anne: „Jetzt sauber?"

Beate: „Ja."

In dem Raum ist eine große Fläche mit zwei Wickelauflagen. Die sind so groß wie im Kindergarten, aber ich sehe keine Treppe. Daneben sind zwei Waschbecken in der Arbeitsplatte. Das eine ist irgendwie zu groß.

Anne: „Mama, was ist das denn für ein komisches Waschbecken?"

Beate: „Ich glaube das ist kein Waschbecken, es ist eine Babybadewanne, und die Brause kann man raus ziehen. Schau."

Mama zieht an der Brause und aus dem Loch, in dem sie gesteckt hat, kommt ein Schlauch.

Beate: „Da kann man die Babys abduschen, wenn die Stinker in der Schwimmwindel hatten. Wenn die nass sind, ist das mit dem Saubermachen  ja etwas schwieriger. Find ich echt gut. So einen tollen Wickelraum habe ich noch nie in einem Schwimmbad gesehen. Na ja, eigentlich habe ich so was auch sonst noch nirgends gesehen."

Wir gehen wieder zurück zu unserem Platz. Maren ist mit Papa im Planschbecken. Mark ist auch angekommen und hat die Kekse entdeckt.

Beate: „Mark, pass auf, dass du mit der geschmolzenen Schokolade nichts verschmierst. Da hinten beim Kinderklo kannst du danach Mund und Hände waschen."

Anne trägt wieder WindelnWhere stories live. Discover now