Kampftraining

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Der OS spielt ca. 1 Jahr nach dem Ersten Film. Viel Spaß beim Lesen... extra long und kitschig...😏😅💋

Nervös die Hände ineinander verschränkt, betrat Hicks die Drachenarena auf Berk, wo Astrid gerade mit Sturmpfeil Kisten übereinander stapelte. Er näherte sich ihr und erst als er die Stimme erhob nahm sie ihn wahr.
,,Hey Astrid. Hast du kurz Zeit?"
Die junge Wikingerin drehte sich um.
,,Ja klar. Worum geht's?"
Doch sie merkte, wie nervös Hicks war und hob argwöhnisch eine Augenbraue.
,,Hicks? Was ist los?"
,,Nun...naja...ich wollte dich etwas fragen...aber sag bitte Rotzbacke nichts...es ist nämlich so...also ja...",druckste Hicks herum. Astrid kam auf ihn zu und legte eine Hand auf seine Schulter.
,,Hey sag...was möchtest du?"
Hicks atmete einmal tief durch und fragte dann mit ruhiger Stimme.
,,Ich wollte dich fragen, ob du mit mir trainieren kannst. Ich möchte endlich lernen richtig zu kämpfen. Ich soll Stammesoberhaupt werden und dazu muss ich das können. Und du bist die Beste Kriegerin unseres Dorfes, also dachte ich mir ich frage dich..."
Seine Stimme versiegte und hoffnungsvoll wartete er Astrids Antwort ab. Diese ließ sich Zeit und beobachtete den nervösen Wikinger vor sich. Sie waren jetzt 16 und sie hatte gerade gehofft, das er sie fragen würde, ob sie etwas zusammen machen wollen. Und damit meinte sie allein. Ohne die anderen. Und erst recht ohne Rotzbacke. Anscheinend mochte sie Hicks mehr als sie zugeben wollte. Doch wenn er sie schon nicht nach einer Verabredung fragte, dann war Kampftraining auch eine gute Alternative. Schließlich waren sie dort auch allein. Astrid hatte nicht bemerkt, dass sie Hicks die ganze Zeit angestarrt hatte. Erst jetzt wo er auf sie zugekommen war und mit seinen Fingern vor ihrem Gesicht schnipste, weil sie anscheinend nicht reagierte, erst da antwortete sie ihm.
,,Ähm ja klar Hicks, warum nicht"
,,Echt jetzt?",fragte Hicks überrascht. Damit hatte er nicht gerechnet.
,,Ja gerne, wann wollen wir anfangen? Und keine Angst, ich werde es niemanden verraten."
'Den Teufel werde ich tun, ich müsste verrückt sein wenn ich es täte.',dachte Astrid.
,,Super...dann morgen abend bei dem kleinen Talkessel im Wald, wo ich Ohnezahn gefunden habe? Dorthin verirrt sich nie jemand und wir sind ungestört."
,,Klingt perfekt",antwortete Astrid mit einem Lächeln, mit dem sie probierte ihre Hintergedanken zu vertreiben, die sich in ihren Kopf schlichen, als Hicks sagte das sie dort ungestört wären.
,,Cool dann bis morgen",verabschiedete sich Hicks und verließ die Arena, mit dem Gefühl, doch noch was in seinem Leben erreicht zu haben. Morgen abend würde er lernen zu kämpfen. Mit der besten Lehrerin der Welt. Mit Astrid Hofferson.
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Pünktlich als sich die Sonne senkte, landete Hicks im Talkessel. Er war noch nicht einmal abgestiegen, als auch schon Astrid auf Sturmpfeil neben Ohnezahn landete.
,,Hey...",sagte sie und kletterte von dem Rücken des Nadders.
,,Naa..." Hicks war nervös. Die beiden machten so gut wie nie etwas alleine und jetzt hier auch gleich noch kämpfen üben....
Doch Astrid fackelte nicht lange und fragte: ,,Hast du das Schwert mitgebracht?"
,,Ja hab ich",antwortete Hicks und zog einen Moment später ein langes, silber funkelnes Schwert aus seinem Gürtel.
,,Woah also das nenne ich doch mal ein Schwert",meinte Astrid beeindruckt. ,,Wem gehört das?"
,,Mir",antwortete Hicks. ,,Hab ich zum 16. von meinem Vater bekommen. Er meinte nur: 'Sohn du bist jetzt 16 Jahre alt. Du bist ein Mann. Dann musst du auch kämpfen wie ein Mann. Und dafür brauchst du eine Waffe, die deiner würdig ist.' Und damit hat er mir dieses Ding hier in die Hand gedrückt",schloss Hicks achselzuckend.
,,Hast du es schon mal benutzt?",
fragte Astrid beinahe ehrfürchtig und fuhr mit ihrem Zeigefinger sanft über die Klinge. Sofort zeichnete sich ein roter Schimmer auf ihrer Haut ab. Das Schwert war messerscharf.
,,Nee, glaubst du wirklich ein Hicks würde mit so etwas freiwillig kämpfen?",fragte der junge Mann mit einem schwachen Lächeln.
,,Naja das hast du jetzt ja vor. Woher kommt überhaupt auf einmal dieser plötzliche Sinneswandel? Du warst doch noch nie ein Fan des Kampfes."
,,Nun ja...",meinte Hicks velegen und kratzte sich am Hinterkopf.
,,Jaaaa???",fragte Astrid.
,,Ach es ist wegen meinem Vater Astrid. Ich will ihn stolz machen. Als er meinte ich brauch eine Waffe, die meiner würdig ist. Ich mein halllloo anscheinend ist das noch niemandem aufgefallen, aber ich bin ein Hicks. Seit wann brauch ich eine Waffe, die meiner würdig ist? Das alles fühlt sich irgendwie so falsch an."
Astrid überbrückte die letzten Meter zu ihrem Gegenüber und legte eine Hand auf Hicks Brust, genau über seinem Herzen.
,,Hicks hör auf dir Sorgen zu machen. Folge einfach deinem Herzen; es kennt den Weg."
Einen Augenblick lang schauten sie sich tief in die Augen. Dann flüsterte Hicks: ,,Danke Astrid. Ich weiß nicht was ich ohne dich tun sollte."
Astrid strich Hicks unbewusst über seine Wange. Sie starrte ihn an. Dann hörte sie, wie er scharf die Luft einzog. Und dann war der magische Moment vorbei. Beide zogen sich gleichzeitig zurück und drehten sich peinlich berührt voneinander weg.
,,Ich denke wir sollten dann mal mit dem Training beginnen",meinte Hicks zerstreut.
Und so begannen sie.
Und Hicks wurde besser.
Und besser.
Und noch besser.
Von Tag zu Tag.
Von Woche zu Woche.
Bald hatte er nicht nur Rotzbacke mühelos im wöchentlichen Faustkampftraining besiegt, welches noch immer auf Berk stattfand, nein, sogar gegen Astrid und ihre geliebte Axt konnte er sich nun behaupten. Zu seiner eigenen großen Überraschung, machte es ihm sogar Spaß zu kämpfen. Man konnte so schlechte Laune abbauen. Doch nichts mochte er so gerne wie den Schwertkampf. Äxte, Keulen, Dolche, Pfeile und Bögen, doch nichts mochte er so gerne wie das Schwert. Wie sein Schwert um genauer zu sein. Er besiegte damit sogar Astrid.
So wie heute. Die beiden standen auf der Lichtung. Obwohl jetzt bekannt war, dass Hicks auf einmal unglaublich gut kämpfen konnte, wusste niemand wieso und so trafen sie sich noch regelmäßig hier. Doch Astrid wusste es besser. Es lag nicht daran, das Hicks ein Hicks war und deswegen nicht kämpfen konnte. Nein, vielmehr lag es daran, dass er nie eine Chance erhalten hatte. So hatte er keine Übung und konnte sich nicht beweisen. Doch Hicks war ein Naturtalent. Das dies niemand in Berk je bemerkt hatte, grenzte wirklich schon an ein Wunder der Dämlichkeit. Doch nun standen die beiden sich gegenüber. Hicks sein Schwert in der Hand, Astrid ihre Axt. Sie kämpften verbissen, doch bereits nach einigen weitere Augenblicken hatte Hicks Astrid entwaffnet und drückte sie zu Boden.
,,Ein Punkt für den Schüler!",sagte er triumphierend. Sein Gesicht war knapp über ihrem und von der Anstrengung des Kampfes war er leicht verschwitzt und außer Atem. Astrid unter ihm, verlor sich, wie schon so oft zuvor, in seinen grünen Augen. Die Augen, die aussahen, als ob alle Smaragde der Welt sich ihn ihnen vereint hätten.
,,Hicks...",hauchte Astrid.
,,Jaaa...",kam seine schnell atmende Stimme.
,,Weißt du noch, was ich mal gesagt habe? Diese Sache, dass man seinem Herzen folgen soll?"
,,Ja ich erinnere mich schwach",kam die Antwort. Ihre Köpfe bewegten sich aufeinander zu.
,,Jetzt wäre so ein Moment",flüsterte Astrid kurz bevor sich ihre Lippen vereinten. Der Kuss war fordernd und voller Emotionen und dauerte einige Minuten lang. Als sich die beiden endlich voneinander lösten, wollte sich Hicks gerade neben Astrid auf das kühle Gras gleiten lassen, als diese sich plötzlich mit Schwung aufrichtete, Hicks nach unten drehte, sein Schwert ergriff und es ihm vor die Kehle hielt.
,,Ein Punkt für die Lehrerin.",sagte sie grinsend und schwer atmend.
,,Das ist gemein, du hat meine Schwäche ausgenutzt",meinte Hicks lachend.
,,Und die wäre?"
,,Meine Liebe zu dir"
Astrid lockerte ihren Griff  augenblicklich, als er dies sagte und Hicks ergriff seine Chance. Er stand auf und hob Astrid hoch in seine Arme. Die blonde Wikingerin musste anfangen zu lachen und hielt sich an ihm fest.
Er setzte sie auf Ohnezahns Rücken und schwang sich vor sie. Als sie abhoben hörte man Astrid Hicks noch scherzend fragen: ,,Du Hicks, glaubst du die anderen werden ein Problem damit haben, das ich was mit einem meiner Schüler angefangen habe?" Als Antwort bekam sie nur ein freudiges Glucksen, bevor der Nachtschatten mit den engumschlungenen Menschen auf seinem Rücken, sich in den dunklen Himmel schwang.

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