A Snoggeltog Carol (Part III)

497 31 31
                                    

Vielleicht ein bissl brutal I'm sry😅

,,Aufgewacht, aufgewacht, aufgewacht!",trällerte eine Stimme. Müde rieb sich Dagur die Augen.
,,Was?",fragte er genervt. Als er endlich etwas sah, zuckte er zurück. Über ihn war eine dickliche Frau gebeugt, ein breites Lächeln im Gesicht.
,,Aufgewacht und aufgestanden Dagur, jetzt gehen wir auf einen Reiiiiiseee",trällerte sie fröhlich quietschend vor sich hin.
,,Lass mich schlafen du alte...du"
,,Keine Zeit für schlechte Laune Dagurschatz aufgestanden aber dalli" Mit einem Ruck wurde Dagur aus dem Bett gezogen und schwebte plötzlich.
,,Ey du, lass mich runter",beschwerte er sich nörgelnd.
,,No, no, no, erst machen wir einen kleinen Aussssflug",sang die Frau fröhlich. Sie war in ein farbig schillerndes Gewand gekleidet und erinnerte ein bisschen an einen Hofnarr.
,,Und lass mich raten ich muss mitkommen, ob ich will oder nicht"
,,Richtig geraten. Also los geeeehhht's! Wuhiiiii!"
Und sie fing an sich wild im Kreis zu drehen Dagur wurde schwindelig und sie drehten sich immer schneller und schneller bis sie irgendwann in einem Licht aus tausend Funken verschwanden.
.
.
.
.
.
Die Frau lachte, als sie aufhörten sich zu drehen. Der Lärmpegel um sie herum war im Gegensatz zu dem ruhigen Zimmer Dagurs um eine vielfaches lauter. Das fröhliche Lachen verstummte allerdings, als die Szenerie vor ihnen immer mehr Form annahm.
Ein ebenes Stück Land, übersät von kämpfenden Kriegern, Wikingern Berks und Drachen breitete sich vor ihnen aus. Blut floss in Rinnsalen die Steine entlang, Körper lagen seltsam verdreht am Boden, ein grausames Lachen ertönte. Dagurs Augen weiteten sich.
,,Wo sind wir hier?"
,,In der Gegenwart",kam die nüchterne Antwort der Frau. Ihre schillernden Farben passten so gar nicht hier her. Die Fröhlichkeit war verschwunden, ebenso wie jedes andere glückliche Gefühl.
,,Aber...aber was ist passiert? Wieso kämpfen alle?",fragte Dagur.
,,Wegen dir"
,,Wegen mir? Ha das kann nicht sein. Ich habe ihnen doch nicht befohlen...ohhh..."
Dagur erinnerte sich. Er hatte zu Rohling gesagt, sie sollen alles für einen Überraschungsangriff bei Nacht bereitmachen. Doch seine Gedanke wurden unterbrochen, als er sich selbst auf dem Schlachtfeld entdeckte. Wie in Trance ging er auf sich zu, vorbei an fallenden Wikingern, vorbei an feuerspeienden Drachen. Sein Ich der Gegenwart war bereits vom Kampf gezeichnet. Blutstriemen liefen über sein Gesicht, mit einem wahnsinnige Flackern in den Augen, trieb er mit seinem Schwert seinen Gegner zurück. Und da erkannte Dagur ihn. Die Person unter der Sturmhaube war niemand anderes als sein Bruder Hicks! Die beiden kämpften erbittert, Hicks parierte jeden Schlag Dagurs ab, es mangelte ihn jedoch an Kraft. Ohnezahn war in einem Käfig ein Stück weiter gefangen und wurde von Ryker und einem duzend Männer bewacht.
,,Hör zu Dagur wir müssen das nicht machen",probierte Hicks Dagur zu überzeugen. ,,Wir müssen uns nicht bekämpfen. Du bist doch mein Bruder!",versuchte er es weiter.
,,Oh nein jetzt nicht mehr. Du hast mir meinen Skrill genommen und jetzt werde ich dir alles nehmen", schrie Dagur in vollem Zorn.
Plötzlich schlug er Hicks das Schwert aus der Hand.
,,Dagur...ich...bitte...das mit deinem Skrill, dass wollte ich nicht...es war ein Versehen...glaub mir..."
Freudlos lachte Dagur wahnsinnig auf.
,,Ich glaub dir schon lange nicht mehr Hicks Haddock. Seit du mich damals belogen hast, ihr würdet noch Drachen töten, obwohl ihr sie als Haustiere haltet. Irgendwelche letzten Worte?"
.
.
.
.
Und Dagur, welcher anspannt neben dem Geist stand, erinnerte sich, welche Drohung er am Abend vorher ausgesprochen hatte, nachdem sein Skrill in die Tiefen versank. Und er wusste was sein Ich nun vorhatte. Das musste er verhindern. Er stolperte zu dem am Boden liegenden Hicks und sprach auf sein Ich ein: ,,Hör auf, du machst alles nur schlimmer!"
,,Du existiert für ihn nicht!",sagte der Geist der Frau und zog ihn aus dem Feindfeld. Stumm blieb Dagur nichts anders übrig, als die folgende Szene zu beobachten.
.
.
.
.
,,Bitte Dagur...",flehte Hicks. Das wahnsinnige Glimmen in den Augen des Berserkers wurde immer fanatischer und er hob sein Schwert. Hicks riss die Augen auf. In dem Moment landete Astrid mehrere Meter von ihnene entfernt. Hicks blickte zu ihr. Seine Lippen flüsterten noch drei stumme Worte, in der Hoffnung das sie verstand. Und das tat sie. Aber in dem Moment senkte Dagur das Schwert mir voller Wucht hinab. Es durchfuhr Hicks rechte Brust, ließ seinen Brustkorb zersplittern, Blut aufspritzen, ihn aufröcheln und das Gesicht vor Schmerz verziehen lassen.
,,NEINNNNNN!'' Astrids Gesicht war verzerrt, der Schock nahm sie voll und ganz ein. Ohnezahn brüllte auf, seine Sicht auf seinen besten Freund war frei und er musste hilflos zusehen, wie Hicks aufgespießt wurde. Ryker und seine Männer hatten Mühe ihn in Schach zu halten.
Dagur drehte das Messer in der Wunden, seine Augen glühten, während Hicks Augen sich verzerrten, ein letztes mal, bevor sie ausdruckslos in den schwarzen Himmel starrten. Die Sterne spiegelten sich in den Tiefen des dunklen Grüns, welches nie mehr auffunklen sollte. Unterdessen hatte Dagur einen Dolch gezogen und ihn in Hicks Brustkorb gestochen. Fünf Sekunden später hatte er etwas rundes, blutrotes, warmes in seiner blutüberströmten Hand. Er stand auf, drehte sich jedoch nochmal zu der Leiche seines Erzfeindes um.
,,Ich sagte doch, ich werde dir dein Herz ausreißen",flüsterte er. Dann erhob er die Stimme: ,,Los Männer nehmt den Nachtschatten mit, wir sind hier fertig." Er drehte sich nochmal zu Hicks um. Um ihn herum landeten jetzt die Drachen und seine Freunde rannten zu der am Boden liegenden Gestalt.
,,Und zwar endgültig.",war das letzte, was der Dagur der Gegenwart sagte, bevor er in Begleitung von Rohling und Ryker zu seinem Schiff ging, noch immer Hicks Herz, welches bis vor kurzem noch schlug, in seiner Hand.
.
.
.
.
Langsam trat Dagur auf den geschundenen Körper Hicks zu.
,,Was hab ich nur getan?",flüsterte er fassungslos. Die Brutalität mit der er vorgegangen war, schockte selbst ihn. Er blickte in die Gesichter der Anwesenden. Rotzbacke und die Zwillinge heulten Rotz und Wasser, Fischbein zitterten unkontrolliert die Knie und Astrid hatte sich auf Hicks gestürzt und streichelte sein ausdrucksloses Gesicht.
,,Nein, nein, nein das darf nicht wahr sein, das kann nicht...NEIN!"
Bitterlich fing sie an zu schluchzen und nahm sein Gesicht in ihre Hände.
,,Bitte komm zurück...ich i-i-ich brauche dich",erneut brach sie über ihm zusammen. ,,Ich liebe dich"
Astrids Tränen benetzen Hicks kalte Wangen.
.
.
.
.
,,Sie haben sich geliebt!",flüsterte Dagur und schaute betroffen auf die weinende Astrid.
,,Oh ja",sprach der Geist. ,,Hicks hatte Pläne. Eines Tages wollte er sie heiraten, eine Familie mit ihr gründen, mit ihr alt werden. Das kann er jetzt nicht mehr. Weil du ihn umgebracht hast"
,,Nein",hauchte Dagur.
,,Ohnezahn wird wahrscheinlich auch getötet werden. Vielleicht hängt er demnächst über deinem Bett"
,,Nein! Ich...ich will das nicht...Lass mich mit Astrid reden...bitte...ich...ich will...mich entschuldigen..."
,,Das ändert auch nichts mehr...du hast Hicks ermordet. Den einzigen, den sie jemals liebte...selbst sein Herz hast du genommen"
Sie ergriff Dagurs Hand.
,,Es wird Zeit zurückzukehren"
,,Nein! Was kann ich tun...ich kann den Angriff doch verhindern. Ich hab den Befehl gegeben...ich kann zu Rohling gehen und den Befehl widerrufen"
,,Nein lege dich zu Bett nachdem du zurückgekehrt bist",sprach der Geist und fing an sich zu drehen.
,,Warte...-",rief Dagur, doch es war zu spät. Erneut kippte die Welt nach unten und sein Blick verschleierte sich.

Fortsetzung folgt...

One Shots, News & Nominierungen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt