Nichts zu sagen? (Part I)

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Uuuuund ich hatte gerade die beste Idee meines Lebens.
Okay kleine Übertreibung, aber ich finde die Idee wirklich ganz okay xD
Der Os spielt nachdem Hicks und Astrid zusammen gekommen sind (Folge 11) und vor den letzten beiden Folgen (12 & 13). In der Serie wurde ja gesagt, dass Hicks mehrere Monate an dem Plan gesessen hat. Und das ist die Handlung dazwischen...
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,,Ich hoffe sie haben ihn nicht gefoltert",meinte Astrid besorgt und starrte auf den Ozean.
,,Astrid mach dir nicht zu viele Sorgen, alles wird gu-"
,,Heidrun wie kannst du das sagen?!",rief Astrid aufgebracht und schaute zu ihrer Freundin, die auf Windfang saß. ,,Immer sagen alle, alles wird gut werden, doch was wenn sie etwas schlimmes mit ihm gemacht haben?! Viggo hat nichts zu verlieren und Ryker ist einfach nur böse. Was wenn sie ihn einfach..."
Die blonde Wikingerin schaffte es nicht ihren Satz zu beenden und ließ ihren Kopf hängen. Ihre Freunde, die alle um sie herum auf ihren Drachen saßen, tauschten besorgte Blicke aus. Astrid hatte recht.
Was wenn Viggo kurzen Prozess mit Hicks gemacht hatte?
Inzwischen waren drei Tage vergangen, seit sie Hicks das letzte mal gesehen hatten. An diesem Tag war einfach alles schiefgegangen und so wurde Hicks von den Drachenjägern gefangen genommen. Seitdem hatten sie nichts mehr von ihm gehört. Sorge lag auf jedem Gesicht der Drachenreiter. Sie vermissten Hicks. Jeder einzelne von ihnen.
,,Los Leute, schneller! Hicks braucht uns!",rief Heidrun mit Blick zu Astrid, die nickte und die Reiter spornten ihre Drachen an. So schossen sie durch die Luft gen Norden.
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,,HICKS? HICKS WO BIST DU?",rief Astrid panisch durch die großen Gewölbe und rannte die Gänge entlang. Hinter ihr knockten die Reiter die restlichen Wachen aus. Die Drachen hielten Ausschau nach Feinden. Von Viggo und Ryker war bisher keine Spur gewesen.
,,Hicks?",rief Astrid diesmal panischer und bog in einen steinernen Gang ab. Zellen mit Gitterstäben säumten ihn links und rechts. Die meisten waren leer, nur hin und wieder sah man eine Gestalt in den Tiefen der Schatten. Manche von ihnen gaben komische Laute von sich.
,,Hicks?",rief Astrid verzweifelt. Keine Antwort.
,,Hicks Haddock?",kam es da plötzlich flüsternd hinter ihr. Astrid drehte sich um. Ein alter Mann mit grauen Haar, und abgemagerten Körper, war an die Gitterstäbe gerobbt.
Astrid ließ sich vor dem Mann auf den Boden fallen.
,,Ja, ja Hicks Haddock, er kam vor drei Tagen, braune Haare, grüne Augen. Habt ihr ihn gesehen? Wisst Ihr wo er ist? Geht es ihm gut?"
Der alte Mann hustete und flüsterte mit heiser Stimme:
,,Mit ihm waren sie am ungnädigsten"
,,Wer ist 'sie'?",fragte Astrid atemlos.
,,Viggo und Ryker"
,,Was haben sie mit ihm gemacht?",fragte Astrid panisch.
,,Ich weiß nicht",antwortete der alte Mann verzweifelt. ,,Ich hörte nur die Schreie. Doch seine waren von allen am lautesten. Er war von allen auch immer am längsten drin."
,,Worin?"
Der Mann schaute sie aus glanzlosen Augen schwach an.
,,In der Hölle"
Jetzt bekam Astrid richtig Angst. Ja Angst. Um Hicks.
,,Wo ist er?",fragte sie eindringlich. Der alte Mann deutete kraftlos auf eine gegenüberliegende Zelle fast am Ende des Ganges. Sofort stürzte Astrid darauf zu. Im gleichen Moment kamen ihre Freunde um die Ecke und in den Gang gestürzt, die Drachen folgten.
,,Schnell",rief Astrid im Laufen zu ihren Freunden. ,,Befreit die anderen Gefangenen!"
,,Wo ist Hicks?",rief Fischbein besorgt.
Astrid blieb schlitternd vor der vorletzten Zelle stehen.
,,Hier drüben",rief sie und schaute hinein. Sie konnte nicht viel erkennen, es war sehr schummrig hier, doch als sie die Zelle mit ihren Augen abscannte, entdeckte sie hinten an der Wand einen unförmigen Körper.
,,Hicks",rief sie erneut und rüttelte an den Eisenstäben.
Keine Regung.
Oh Thor er war doch etwa nicht wirklich...?
,,Sturmpfeil schnell hierher",rief Astrid und ihr Nadder kam herüber. Ihr folgten auch die anderen. Sturmpfeil schoss einen einzelnen Stachel auf das Schloss. Kaum schwang die Gittertür auf, stürzte Astrid gefolgt von den anderen auch schon in den dämmrigen Raum. Sie ließ sich neben den bewegungslosen Körper fallen und drehte ihn zu sich. Es war tatsächlich Hicks.
Seine Augen waren geschlossen, seine Lippen waren blau und er war eiskalt. Er sah so...so tot aus.
Tränen traten Astrid in die Augen, trotzdem beugte sie sich zu seiner Brust hinunter und lauschte.
Plötzlich fing sie an zu schluchzen, aber vor Erleichterung. Denn sie hörte das schwache, aber stetige Schlagen seines Herzen.
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,,Er sieht aber nicht sonderlich gefoltert aus nicht wahr?",erklang Rotzbackes verwunderte Stimme.
,,Da hast du ausnahmsweise mal recht. Er hat ja nicht mal mehr einen Kratzer",stimmte ihm Dagur zu.
,,Wenn du von seinem eiskalten Körper mal absiehst.",wandte Fischbein ein.
,,Nur weil er im Gesicht und an den Armen keine Verletzungen hat, bedeutet das noch lange nicht, dass es an seinem restlichen Körper genauso aussieht.",widersprach Heidrun.
,,Wir könnten ihn ausziehen, um es zu überprüfen",schlug Raffnuss grinsend aus.
,,Untersteh dich",fuhr Astrid sie an und berührte kurz Hicks Hand. ,,Er ist noch immer kalt."
,,Wärm ihn doch",meinte Heidrun grinsend und deutete auf Hicks Bett, worin er lag.
Kaum hatten sie nämlich Hicks gefunden und die restlichen Gefangenen befreit, waren sie so schnell sie konnten zur Basis geflogen. Da sie allerdings nicht so recht wussten was Hicks fehlte außer der Unterkühlung, hatten sie sie ihn bisher nur mit vielen warmen Decken in sein Bett gelegt und ihm etwas Wasser eingeflößt. Jetzt hieß es abwarten.
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Rotzbacke und Fischbein waren eingedöst, die Zwillinge schliefen schon seit Stunden und die anderen saßen müde im Zimmer herum, unterhielten sich, gingen mal kurz nach draußen oder etwas trinken, doch sonst verließ keiner den Raum. Dagur, der gerade die Treppen von unten hochkam und zu Astrid und Heidrun, die am Fenster saßen, gehen wollte, schweifte mit seinem Blick zu Hicks in der Erwartung ihn reglos liegen zu sehen. Umso überraschter war er, als er sah, dass dessen Lider gerade aufflatterten.
,,Schnell er wacht auf!",sagte er und war mit einem Satz bei Hicks. Astrid und Heidrun drehten sich überrascht um, als sie jedoch sahen das Hicks tatsächlich wach war, stürmten auch sie zu ihm, wobei Heidrun gleich Rotzbacke, die Zwillinge und Fischbein aufweckte.
,,Schnell Hicks ist wach",zischte sie und lief zum Bett. Die vier rappelten sich hastig auf und kamen hinzu.
,,Hicks wir haben uns solche Sorgen gemacht",sagte Astrid und schmiss ihre Arme um ihren Freund und umarmte ihn.
,,Der eine Gefangene erzählte, du seist gefoltert worden",hakte Fischbein vorsichtig nach.
,,Wir haben aber keine Verletzungen an dir bis jetzt gefunden",fügte Rotzbacke hinzu.
,,Geht's dir gut?",fragte Heidrun besorgt.
Hicks wollte zu einer Antwort ansetzten und öffnete den Mund, doch plötzlich schloss er ihn wieder und seine Augen weiteten sich.
,,Hicks?"
,,Hast du nichts zu sagen?"
,,Hicks bist du verletzt?"
,,Wurdest du doch gefoltert?"
,,Vielleicht hat er ja ein Trauma"
,,Glaubst du er erkennt uns noch?"
,,Na sag doch endlich was!",prasselte es von allen Seiten auf ihn ein. Und plötzlich bildeten sich in Hicks geschockten Augen Tränen.
,,Hicks was-?"
Doch er war bereits aus dem Bett gesprungen und zu seinem Spiegel geeilt. Alle drehten sich verwirrt zu ihm um.
,,Hicks du musst ins Bett, du bist gerade erst aufgewacht, du bist noch zu schwach, du-"
Astrid belieben die Worte im Hals stecken, als sie sah wie Hicks Hände zittrig seinen Hals berührten und er sich selbst entsetzt im Spiegel anstarrte.
,,Hi-Hicks?",fragte Astrid jetzt vorsichtig. Doch anstatt sich zu ihr umzudrehen ging er zum Schreibtisch und begann etwas auf ein Pergament zu schreiben. Er drehte sich zu seinen verwirrten Freunden um und hielt mit bebenden Händen das Blatt hoch, sodass alle lesen konnte, was er darauf geschrieben hatte:

Ich bin stumm.

Geschockt klappten seinen Freunden die Münder auf und erstarrt blieben sie stehen und blickten ihn fassungslos an.
,,A-aber wieso?",brachte Heidrun schließlich heraus.
Hicks schrieb:

Viggo und Ryker haben mich gefoltert. Sie haben mir mehrmals was sehr schmerzhaftes gespritzt. Ich wusste nicht was es bewirkt, ich bin wegen dem Schmerz ohnmächtig geworden und hier aufgewacht. Und jetzt kann ich nicht mehr reden.

Verzweifelt stand Hicks auf und ging erneut zum Spiegel. Er stellte sich davor und versuchte angestrengt Wörter zu bilden. Immer und immer wieder. Doch er brachte keinen Tom heraus und als er begriff, dass er es nicht schaffen würde fing er an zu zittern und seine Hände legten sich fassungslos an seinen Mund. Eine Träne tropfte auf den Boden, während er noch immer sein Spiegelbild anstarrte. Plötzlich spürte er Arme um seinen Bauch und er drehte seinen Kopf. Astrid hatte ihn von hinten sanft umarmt.
,,Hicks wir schaffen das zusammen. Hörst du, ich bin für dich da. Ich liebe dich."
Es war das erste mal, dass Astrid dies zu ihm gesagt hatte.
Doch das hatte nichts tröstliches für Hicks. Im Gegenteil, weitere Tränen tropften jetzt in kürzeren Abständen auf den Boden und er löste sich von ihr und wischte sie weg.
,,Hicks was-",fragte Astrid verwirrt darüber, dass er sie stehen gelassen hatte.
Hicks schmiss die Hände verzweifelt in die Luft und ging zum Schreibtisch und schrieb etwas auf. Als er sich umdrehte, flossen noch mehr Tränen über seine Wangen.
Astrid und die anderen lasen sein Geschriebenes.

Du hast mir gesagt wie du für mich fühlst. Doch ich kann es nicht.

Verzweifelt sah er sie an.
Astrid strich ihm einmal über die Wange.
,,Hicks ich weiß wie du für mich empfindest, du musst es mir nicht sagen"
Doch Hicks hatte schon auf das Blatt geschrieben.

Das ist nicht das gleiche. Ich will hier stehen und es dir sagen. Nicht aufschreiben. Sagen.

Astrid nickte und flüsterte.
,,Wir werden alles tun was in unserer Macht steht um dir zu helfen."
Dann umarmte sie ihn. Diesmal umarmte Hicks sie zurück.
Rotzbacke noch immer geschockt darüber, dass sein Cousin stumm war, versprach: ,,Wir machen Viggo die Hölle heiß. Du bekommst deine Stimme zurück Hicks!"
,,Genau und wenn es das letzte ist was wir tun",erklärten die Zwillinge. Die anderen stimmten lautstark zu.
Hicks konnte darauf nur dankbar, aber stumm nicken.

Fortsetzung folgt...

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