Erwischt

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,,Haha los Kumpel! Ich wette du kriegst mich nicht!"
Lachend jagte Hicks durchs Wasser, Ohnezahn hinter ihm her. Plötzlich sprang der Drache auf ihn, sodass Hicks zu Boden fiel und nun im seichten Wasser saß, der Kopf guckte noch aus dem kühlen Nass raus. Ohnezahn hielt ihn mit seinen Klauen  fest.
,,Und den Kampf bestreitet heute: der Nachtschatten, der schnellste Drache der Welt, Son von Blitzschlag und Gevatter Tod gegen den großen Hicks den Hünen. Komm her du Reptil du, ich mach dich fertig Woaarrrr!" Ohnezahn tauchte den lachenden Hicks unter. Prustend und spuckend kam dieser wieder hoch.
,,Ein Punkt an dem Nachtschatten",sagte Hicks sich ergebend lachend. Ohnezahn lachte sein röhrendes Lachen.
,,Aber die Revanche kommt, verlass dich drauf Kumpel."
Ohnezahn blickte seinen Reiter belustig an und schleckte ihm einmal quer übers Gesicht.
,,Oh Mensch Ohnezahn das ist eklig!",beschwerte sich Hicks. Der Nachtschatten lachte erneut röhrend und Hicks wusste sofort, was er sagen wollte.
,,Ja, ja ich hab jetzt keine Klamotten an, die vollgesabbert werden können, ist klar. Trotzdem ich lecke dich auch nicht an"
Ohnezahn breitete seine Flügel aus, als wollte er sagen: 'Kannst du gerne machen, hab ich kein Problem mit'
,,Ne lass mal",winkte Hicks dankend ab. Stattdessen meiner er: ,,Komm Kumpel wir sonnen uns ein wenig" Hicks tauchte noch einmal unter und wusch sich den Speichel ab. Dann stand er auf, wobei er jetzt bis zur Hüfte im Wasser stand und lachte als er seinen Freund beobachtete, wie der gerade aus dem Wasser watschelte.
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Astrid schaute sich suchend um. Irgendwo auf dieser Insel mussten die beiden stecken. Seufzend machte sie sich auf die Suche. Nachdem sie ein paar Minuten geflogen war, hörte sie unter sich lautes Lachen. Das mussten sie sein, aber komplett sicher war sich die Wikingerin nicht. Sie täschelte Sturmpfeil und sie landeten auf einer nicht weit entfernten Lichtung. Astrid stieg ab und ging auf die Geräusche zu.
,,Komm Kumpel wir sonnen uns ein wenig",hörte sie die vertraute Stimme ihres besten Freundes.
'Okay das ist eindeutig Hicks',dachte sich die Wikingerin und ging auf die beiden zu. Und kurz bevor sie den Schatten des Gebüsches verließ sah sie den Drachenreiter und den Nachtschatten auch. Sofort schmiss sie sich mit einem Hechtsprung hinter den nächstbesten Baum, in der Hoffnung, dass keiner der beiden sie entdeckt hatte.
'Hatte sie das, was sie gerade geglaubt hatte zu sehen, wirklich gesehen?'
Mit allergrößter Vorsicht drehte sie ihrem Kopf, sodass sie um den Baum herumluken konnte. Und verdammt ihre Augen hatten sie nicht getäuscht!
Da stand Hicks, bis zu Hüfte im See und schüttelte sich seine Haare trocken, sodass das Wasser in alle Richtungen spritzte. Er streckte sich einmal ausgiebig, wobei Astrid seine Muskeln erkennen konnte. Plötzlich durchfuhr der jungen Frau ein Gedanke, der sie rot werden ließ, während sie weiterhin den braunhaarigen Jungen anstarrte. 'Moment mal! Wenn Hicks da bis zur Hüfte im Wasser steht und denkt er sei alleine hier, dann hat er auch nichts an!'
Ihr Blick schoss zu einem Stein, auf dem ganz oben ein Klamottenhaufen lag.
'Verdammt er hat wirklich nichts an' Ihr Blick wanderte zurück zu Hicks und dafür hätte sie sich in dem Moment ohrfeigen können, denn der junge Wikinger stapfte gerade aus dem Wasser heraus. Und bevor sich Astrid abwenden konnte, war es schon zu spät: Sie hatte alles gesehen! Absolut alles.
,,Oh beim allmächtigen Thor",quietschte sie leise und drehte sich so schnell sie konnte um. Sie merkte wie ihr Gesicht feuerrot glühte.
,,Scheiße!",hauchte die junge Frau. Sie hatte gerade ihren besten Freund nackt gesehen! Und er sah gut aus, so ganz ohne die gewohnte Rüstung. Astrid schüttelte den Kopf und probierte sich zu konzentrieren. Was ihr angesichts der Situation nicht ganz einfach fiel.
'Du musst hier weg. Du musst hier weg. Wenn er dich hier sieht dann war's das. Sollen doch Fischbein und Rotzbacke ohne ihn auskommen, ich verschwinde!'
Damit drehte sie sich um und ohne nochmal zu Hicks zu blicken, stahl sie sich rasch davon. Plötzlich hörte sie ein Geräusch hinter sich. Sie drehte ihren Kopf, denn sie dachte schon, Hicks hätte sie entdeckt. Doch es war wohl nur Ohnezahn gewesen, der mit Hicks kommuniziert hatte. Allerdings lief Astrid immer noch geradeaus, den Kopf jedoch nach hinten gerichtet und da sie so nicht auf den Weg achtete, kam es wie es kommen musste. Sie knallte mit vollem Karacho in einem Baum. Fluchend stand sie wieder auf und hielt sich die schmerzende Nase. Da hörte sie hinter sich wie Hicks rief: ,,Wer ist da?"
,,Scheiße",entfuhr es Astrid und sie rannte jetzt durch das Gebüsch. Doch jetzt folgten ihr schnelle Schritte. Sie hatte es fast geschafft, war auf der Lichtung angekommen, sie streckte gerade den Arm nach Sturmpfeil aus als Hicks Stimme sie stehenbleiben ließ: ,,Astrid???!!!"
Angesprochene zuckte zusammen. 'Verdammt wie kann ich ihm nach der Nummer in die Augen schauen?' Doch ihr blieb nichts anderes übrig und so drehte sie sich langsam um. Sie checkte kurz, ob er was an hatte. Und Odin sei Dank, er hatte sich ein Handtuch um die Hüfte geschlungen. Schnell wanderte ihr Blick jedoch nach oben zu seinen Augen, welche sie misstrauisch musterten. Bemüht jetzt nicht an seinen Körper zu denken und was sie alles gesehen hatte, starrte sie ihm in die Augen. Doch leider ging ihr Plan schief, denn sie wurde trotzdem feuerrot. Deshalb wandte sie ihren Blick von Hicks ab, der jetzt, nachdem er sich vom ersten Schock erholt hatte, auf sie zukam. Er blieb einen Meter vor ihr stehen.
,,Wie viel hast du gesehen?",fragte Hicks sie. Seine Stimme klang nicht einmal wütend, wie Astrid es eigentlich erwartet hätte.
,,Astrid?",fragte Hicks erneut als sie nicht antwortete. Sie blickte jetzt doch hoch zu ihm.
,,Gar nichts",sagte sie mit ungewohnt hoher Stimme. Ihr dazu noch glühendes Gesicht sprach Bände. Hicks musste gar nicht weiter fragen, er wusste schon Bescheid. Er seufzte und vergrub sein Gesicht für einige Sekunden in den Händen. Dann schaute er auf, seufzte erneut und fragte: ,,Wie lange standest du da hinter dem Baum?"
Astrid versuchte gar nicht erst zu lügen. Das konnte sie bei jedem, nur bei Hicks versagte sie.
,,Ein - Zwei Minuten vielleicht",antwortete sie nur beschämt.
,,Und wieso bist du hier? Hattest du etwa auch vor heute Baden zu gehen?"
,,Nein i-ich...ich habe dich gesucht."
,,Wieso? Ist was passiert?"
Schnell begann Astrid zu erzählen: ,,Rotzbacke und Fischbein wollen heute Nachmittag einen Kampf austragen, der entscheidet wer Heidrun haben darf. Es ist albern und Fischbein wollte erst auch nicht, doch du kennst ja Rotzbacke. Der provoziert. Wir wollten die beiden davon abbringen, aber selbst auf Heidrun haben sie nicht gehört.
Hicks, du bist der einzige, der sie zur Vernunft bringen kann. Du musst mitkommen."
,,Oh man, kann ich denn nicht mal einen einzigen Tag freimachen, ohne das sich gleich die halbe Drachenbasis tötet?!",fragte Hicks entnervt von den neuaufgetretenen Problemen. Dann nickte er jedoch, als er erkannte, dass er mal wieder gefordert war.
,,Okay komm mit"
Er ergriff Astrids Hand und zog sie mit sich zurück zum Wasser.
,,Du bist nicht wütend auf mich?",fragte Astrid vorsichtig.
,,Wütend? Ich?",lachte Hicks. ,,Wieso sollte ich? Diese Situation ist für dich viel peinlicher als für mich, glaub mir. Ich habe ja nicht meinen besten Freund heimlich beim Baden beobachtet"
,,D-das war so nicht. Was hätte ich denn tun sollen? Ich hab dich gesucht und als ich dich gefunden hatte, hab ich mehr gesehen als ich wollte",rutschte es ihr heraus. Grinsend drehte sich Hicks zu ihr um.
,,Schon klar. Rede dir das ruhig ein!" 'Verdammt er kennt mich einfach zu gut.' Hicks hatte recht. Denn das Astrid das nicht sehen wollte, war komplett gelogen. Sie wollte es schon gerne sehen, jedoch in einer Situation, wo beide Seiten es wollten und es auch bewusst machten.
,,Was willst du denn eigentlich noch hier?",fragte Astrid ihn als sie wieder beim Wasser ankamen.
,,Ich muss mich noch umziehen?! Oder soll ich nur so zur Basis fliegen?",meinte Hicks belustigt und zeigte auf das Handtuch.
,,Nein, nein zieh dich schnell an!",meinte Astrid hastig.
,,Außerdem müssen wir noch deine Nase sauber machen."
,,Meine Nase?",fragte Astrid verwundert und berührte sie. Augenblicklich waren ihre Hände rot.
,,Auf deiner rasanten Flucht bist du wohl irgendwo gegengerannt stimmt's?"
,,Ja",antwortete Astrid kleinlaut.
,,Komm",sagte Hicks erneut und zog sie ins Wasser. Er machte ein Tuch nass und zog Astrid ein wenig näher zu sich. Dann tupfte er ihr Gesicht vorsichtig ab, sodass das Blut abging.
,,Halt mal still",meinte der braunhaarige Wikinger.
Astrid hatte nämlich unbehaglich herumgezappelt, da sie so dicht an Hicks stand. Und angesichts dem, was sie vorhin gesehen hatte, fiel das nicht leicht. Und verdammt jetzt dachte sie schon wieder daran. Und verdammt sie wurde wieder rot. Und natürlich fiel Hicks das sofort auf, schließlich tupfte er immer noch ihrer Nase herum.
,,Na woran denkst du gerade?",kam die unausweichliche Frage. Dabei strich er ihr mit seinem Zeigefinger eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht.
'Oh großer Thor, was war denn das? Okay Astrid entweder lügst du jetzt und er merkt es sofort oder du zeigst Stärke wie sonst auch und sagst die Wahrheit.'
Die Sekunden zogen sich dahin, dann endlich antwortete Astrid und schaute Hicks dabei herausfordernd in die Augen: ,,An das was ich vorhin gesehen habe"
Jetzt fühlte sich Hicks offenbar unbehaglich, denn anscheinend wollte er ihr gern die eine Frage stellen, traute sich aber nicht.
'Ha wer hätt's gedacht. Spieß umgedreht Haddock',triumphierte Astrid im Stillen. Doch da sie ihn jetzt nicht einfach stehen lassen konnte, so ganz ohne Antwort, abgesehem davon, dass er sie immer noch sanft festhielt, gab sie ihm tatsächlich eine Antwort: ,,Ob mir gefallen hat was ich gesehn hab? Durchaus."
Hicks Mund öffnete sich. 'Woher wusste sie...?' Doch er schloss ihn wieder, weil ihm einfach keine passende Antwort einfiel. Astrid schien aus ihrer Starre zu erwachen, gab Hicks daraufhin einen kurzen Kuss auf die Wange, schnappte sich das Tuch aus seiner Hand und verließ das Wasser.
,,Zieh dich schnell an, sonst stirbt Fischbein nachher wirklich noch. Wir sehen uns später. Ich flieg schonmal." Damit drehte sie sich um und verschwand zwischen den Sträuchern. Sie musste jetzt unbedingt zu Heidrun und ihr davon erzählen, denn was war das eben bitte gewesen? Ihre Gefühle spielten völlig verrückt. Sie konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Allein sich davon abzuhalten, Hicks nicht sofort seines Handtuchs zu entledigen, hatte sie schon enorme Selbstbeherrschung gekostet. Diese Art von Nähe hatten die Beiden bisher noch nie gehabt. Astrid fiel auf, wie sehr sie diese Nähe liebte. Und im Stillen dankte sie Rotzbacke und Fischbein für ihren Streit, denn ohne diesen hätte Astrid das heute sicher nicht erlebt.
Hicks ließ sich im seichten Wasser nieder und schaute Astrid nach, während ein Gedanke nach dem anderen auf ihn einprasselte: 'Sie findet meinen Körper gut. Sie hat mich schon wieder auf die Wange geküsst. Sie hat mich heute nackt gesehen. Und sie wird immer rot wenn sie daran denken muss.'
Er und Astrid werden sich über den heutigen Tag auf jeden Fall nochmal unterhalten müssen. Mit einem kleinen, fast zufriedenen Lächeln, stieg Hicks aus dem Wasser. Wie interessant doch so ein freier Tag werden kann, dachte er noch, bevor er sich anzog und mit Ohnezahn zusammen zurück zur Basis flog.

Hiccstrid for life✋😊
Wenns euch gefallen hat, hätte ich auch eventuell ne Idee für eine Fortsetzung💘

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