Es ist schon viele Jahre her...

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I'M BACK AT IT!
Also hier ist ein nigelnagelneuer Oneshot zum Start in ein gutes Jahr ^^
Ich werde in nächster Zeit all meine unbeendeten Oneshots zuende schreiben und nach und nach hochladen. Manche werden vielleicht nur ganz kurz sein und nur eine kurze zusammenhanglose Szene beleuchten, andere werden so lang sein wie dieser hier und noch länger....also viel Spaß... ♡     

,,Es ist schon viele Jahre her und doch erinnere ich mich daran als ob es gestern gewesen wäre.
Jaja dieser Tag hat mein Leben verändert. Das Leben unseres ganzen Volkes und das aller Generationen nach uns.
Ich weiß noch wie ich da stand; ich und fast alle Bewohner von Berk. Ich sag euch ich fühle noch heute die Angst die ich damals fühlte.
Ich spüre noch heute das Erzittern des Bodens wenn diese Bestie einen Schritt tat.
Ihr müsst euch vorstellen, wie riesig sie war.
Größer als irgendein Haus, das ihr jemals gesehen habt. Feuerspeiend und - oh wütend war sie. Tobsüchtig trampelte sie umher, ein Schwanz mit einer Keule so groß wie ein ganzes Haus. Ich kam mir vor wie ein Kieselstein im Vergleich zu diesem Monster. Es hätte uns, alle Bewohner von Berk, einfach so zermalmen können mit seinen gewaltigen Klauen. Doch wir waren alle viel zu gebannt von dem was wir sahen. Vielleicht war es auch die Angst die mich lähmte, aber auch ich konnte weder wegrennen noch wegsehen. Ein Kampf wie ich ihn bisher noch nie gesehen hatte. Da war dieser riesige Urdrache und plötzlich hörten wir ein zischen im Wind und alle drehten die Köpfe.
Das war Hicks auf Ohnezahn.
Ich weiß noch wie der erste Plasmastrahl das Untier direkt im Maul getroffen hat, als es gerade Astrid und Sturmpfeil fressen wollte. Wie ein Blitz schossen Hicks und Ohnezahn nach Astrids Rettung in den Himmel. Ich weiß noch ganz genau wie sie sich damals ganz allein im Sturzflug auf den roten Tod stürzten. Der Einschlag des Plasmastrahls war so gewaltig, dass diese Bestie zur Seite hin zusammenbrach. Ich seh heute noch die Staubwolke aus der sich dieser Drache erhob. Er spannte die Flügel aus - genau das was Hicks erreichen wollte - und schwang sich in den Himmel herauf.
Hicks und Ohnezahn wirkten so klein ich dachte mir wie sollen die beiden das jemals überleben?
Während der rote Tod sie verfolgte zertrümmerte er solch riesige Felsbrocken mit seinem Kopf, dass ich anfing zu den Göttern zu beten.
Ich konnte es genau sehen; als sie an uns allen vorbeiflogen jubelten wir Hicks zu, eine Sekunde später retteten wir uns vor den herunterfallenden Felsbrocken.
Das war das letzte mal das ich ihn in diesem Kampf sah. Dann stiegen er und Ohnezahn hoch in den Himmel hinauf und tauchten in die Wolken ein und ich sah noch wie das Monster hinter ihm eine riesige Feuersbrunst ausstieß, bevor es ebenfalls in den turmhohen Wolken verschwand.
Dann...hörten wir für ein paar lange Sekunden gar nichts, nur das Schnauben des wütenden Drachens. Ich glaube jeder Wikinger hatte damals in dem Moment Angst vor dem was kommen würde.
Denn auf einmal gingen Erschütterungen ein, die mir durch Mark und Bein gingen und die man am ganzen Körper spürte. Es waren Ohnezahns Plasmastrahlen. Alles was man sah war, wie die Wolken immer wieder von seinen Blitzen erhellt wurden.
Er und Hicks griffen den roten Tod an. Sein Brüllen war ohrenbetäubend, doch alles was wir erkennen konnten, waren nur seine Umrisse, die durch Ohnezahns Blitze durch die Wolken hindurchschimmerten.
Doch dann fing der rote Tod an Feuer zu speien. Ich dachte er hört gar nicht mehr auf so gigantisch war der Feuerschwall. Die Bestie war so wütend, dass sie Hicks und Ohnezahn in einen Sturzflug folgte.
Ich seh es heute noch vor mir.
Das Brüllen des Monsters als es merkte: das wars.
Das Krachen mit dem es auf die Erde schlug. Die gewaltige Explosion des Gases und der Feuerball der in die Luft stieg. Die Druckwelle von der wir alle zu Boden geschleudert wurden.
Danach war alles so still.
Als der Rauch sich dann lichtete und die Asche langsam zu Boden fiel suchten wir alle die Stelle wo Hicks und Ohnezahn abgestürzt waren. Ich höre noch Haudrauf Schreie wie er umherlief und nach Hicks, nach seinem Sohn rief und fragte wo er sei.
Zwischen all den Trümmern entdeckte er schließlich Ohnezahn, allerdings ohne Hicks. Wir alle dachten Hicks wäre tot.
Haudrauf kniete allein vor Ohnezahn, während ich und der Rest von uns ein paar Meter hinter ihm standen. In dem Moment konnte und wollte ich es nicht glauben, dass Hicks tot war. Haudrauf weinte damals glaub ich sogar und entschuldigte sich bei Ohnezahn. Doch dann öffnete Ohnezahn seine verschränkten Flügel und darin lag Hicks. Er hatte seinen Reiter gerettet und wir alle fingen an zu jubeln, denn sie beide hatten den roten Tod besiegt.
Doch alles hat seinen Preis müsst ihr wissen. Die Rettung unserer Existenz musste Hicks mit seinem Bein bezahlen, welches nach dem Zusammenstoß mit dem roten Tod nicht gerettet werden konnte.
Seine Geschichte und die von Ohnezahn veränderten die Welt für immer..."
Fischbein seufzte schwer auf. ,,Und all das ist schon so lange her..."
,,Vermisst du ihn? Hicks?",fragte ein kleines Mädchen.
Erneut seufzte Fischbein und schaute die kleine mit einem leich traurigen Lächeln an. ,,Natürlich tu ich das."
Er schaute von der Treppenstufe auf der er saß zum weiten Meer, wo gerade die Sonne unterging.
,,Er war schließlich mein bester Freund"
Fischbein lächelte die Kinder um ihn herum an und sagte mit belegter Stimme: ,,Hicks war immer für mich da. Er war ein großartiger Anführer und ein großartiges Stammesoberhaupt. Und er war so ein guter Mensch und Freund. Er und Ohnezahn waren eine Einheit wie ich es nie wieder bei einem Menschen und Drachen gesehen hab."
Die Kinder hörten aufmerksam zu und schauten ihn liebevoll an. ,,Was ist mit den anderen?",fragte ein kleiner Junge. ,,Seine Frau Astrid und Raffnuss und Taffnuss und Rotzbakke?"
,,Oh die waren genauso toll",sagte Fischbein und musste bei dem Gedanken an seine Freunde schmunzeln. ,,Jeder einzelne auf seine eigene Art war etwas besonderes. Wir haben viel miteinander durchgemacht und unser gesamtes Leben miteinander verbracht. Wir haben uns allen gegenseitig viel zu verdanken. Am meisten natürlich Hicks" Mit einem müden aber zufriedenen Ausdruck auf seinem Gesicht schaute Fischbein in den Sonnenuntergang. Die letzten Sonnenstrahlen ließen die Falten auf seinem Gesicht noch tiefer erscheinen.
,,Ich bin dankbar für jede Sekunde, die ich mit ihnen verbringen durfte. Bis zur letzten."
Fischbein wandte sein Gesicht von dem letzten Sonnenschein ab und sagte: ,,Kommt Kinder geht jetzt nach Hause es wird gleich dunkel"
Die Kinder standen sogleich auf und verabschiedeten sich vom Dorfältesten.
,,Tschüss bis morgen",sagte der ganze Chor von Kinderstimmen und die Kinder drehten sich um und liefen plappernd nach Hause.
Langsam erhob sich Fischbein und stützte sich auf seinen Gehstock und begann langsam nach Hause zu gehen. In der Ferne sah er noch ein paar der Kinder umherlaufen. Über die Hälfte von ihnen waren Großenkelkinder von seinen Freunden. Sie hatten ihre Urgroßeltern nie kennengelernt. Er war der letzte, der berühmten Generation der noch am Leben war. Er hatte alles noch miterlebt. Natürlich hatten Hicks, Astrids, Rotzbakkes, Taffs und Raffs und seine Kinder, sowie Enkelkinder die Geschichten noch von ihren Eltern beziehungsweise Großeltern persönlich gehört, doch...inzwischen war er der letzte der noch da war. Alle seine besten Freunde waren von ihm gegangen. Er wollte ihr Andenken bewahren, welches es ohne Hicks und Ohnezahn niemals gegeben hätte. Viele der Kinder hier im Dorf waren nach den Helden seiner Generation, nach seinen besten Freunden oder nach ihm selbst benannt. Solange er konnte würde er seine Abenteuer mit seinen Freunden an die nächsten Generationen weitergeben. Das war alles was ihm jetzt noch geblieben war. Das und die Erinnerung.
Er war inzwischen in der Dorfmitte angekommen. Fischbein war schon sehr alt er merkte es selbst, all die Jahre die er hier auf Erden verweilte hatten an ihm genagt. Ganz besonders seit all seine Freunde verstorben waren. Einer nach dem anderen. Er vermisste sie alle schmerzlich, besonders Hicks.
Doch als er die Mitte des Dorfes passierte, zog sich über sein furchiges, altes Gesicht ein Lächeln.
Das geschah jedes mal wenn er hier vorbeikam.
Ein hohes, auf einem Steinblock postiertes Denkmal zierte den Platz. Es zeigte sechs Freunde und ihre Drachen, jung und lachend. Ganz vorne stand Hicks der Hüne und kraulte lachend Ohnezahn seinen Nachtschatten. Er hatte eine Hand mit Astrid verschränkt die neben Fischbein stand. Auf der anderen Seite standen Rotzbakke und die Zwillinge.
In der Dunkelheit ließ Fischbein ein letztes mal seinen Blick über das Denkmal gleiten und erneut überfluteten ihn seine Gefühle. Stolz und Dankbarkeit fühlte er und er wischte sich kurz über die geschwächten Augen.
,,Macht's gut meine Freunde",sagte er bevor er sich fester auf seinen Stock stützte und langsam hoch zu seiner Hütte ging.

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