Halloarrween (Part II)

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Das komplette Haus war mit geschnitzten Kürbissen ausgefüllt, in jedem brannte eine Kerze und tauchte Hicks Hütte so in ein schummriges, orangenes Licht. Es sah wunderschön aus.
,,Wowww!"
Hicks war sprachlos. Die Tür fiel ins Schloss und er spürte wie Astrid seine Hand drückte.
,,Das ist ihre Art sich zu entschuldigen Hicks.",flüsterte sie. Hicks nickte und zog sie nach oben in sein Schlafzimmer. Auch dort waren Kürbisse verteilt. Hicks kramte einen Korb voller Verbandszeugs unter seinem Bett hervor und setzte sich zu Astrid auf sein Bett. Während er vorsichtig die Wunde reinigte und einen Verband darüberschlang meinte er: ,,Dass die beiden zu so etwas schönem fähig sind, hätte ich nicht gedacht. Ich schulde den beiden eine Entschuldigung. Ich habe überreagiert."
Er seufzte und blickte Astrid an: ,,Es sieht wunderschön aus nicht wahr?",fragte er sie mit Blick auf das erleuchtete Zimmer.
,,Ja das tut es",antwortete sie leise und blickte von ihrer verbundenen Hand, auf der noch immer Hicks Finger ruhten, hinauf auf das Gesicht ihres besten Freundes. Das Licht der Kürbisse flackerte auf seinem Gesicht und spiegelte sich in den Tiefen seiner Augen wieder. Plötzlich fühlte Astrid weiche Haare und begriff, dass sie ihre Hände hinter Hicks Kopf geschlungen hatte. Er schaute sie an. Und plötzlich saßen die beiden auch nicht mehr im Bett, sondern sie lagen. Astrid direkt auf Hicks. Ihre Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt. Astrid bemerkte, wie sich Hicks Brust schnell hebte und senkte. Doch er tat nichts, sondern schaute nur in Astrids Augen, abwartend was passieren würde. Die Initiative war also von ihr ausgegangen...
,,Hicks ich habe mich noch gar nicht richtig bedankt, dass du mich vor dem Baum gerettet hast.",raunte sie.
,,Keine Ursache",flüsterte er heiser zurück.
,,Und deshalb...",meinte sie leise und beugte sich noch weiter zu Hicks hinunter. Ihre Lippen berührten sich fast. Aber nur fast. Astrid wollte wissen, ob Hicks es auch wollte, deshalb stoppte sie. Sie schaute in seine Augen und sah darin, was er gleich tun würde. So schloss sie ihre eigenen und einen Moment später beugte sich Hicks ein klein wenig nach oben und so trafen sich ihre Lippen. Der Kuss war romantisch und unschuldig. Irgendwann wurde er ein wenig intensiver, als Hicks Zunge in Astrid Mund vordrang. Sie wehrte sich nicht, sondern seufzte stattdessen auf. Ihre Hände fuhren durch Hicks weiches Haar und seine streichelten ihren Rücken. Und irgendwann...nach mehreren langen Augenblicken...lösten sie sich voneinander.
Beide atmeten schwer und doch strahlten die beiden geradezu vor Glückseligkeit. Astrid setzte sich auf die Bettkante und auch Hicks setzte sich im Bett auf. Als er sein Bein und die Prothese neben Astrids Beine auf den Boden stellte, legte sie ihre Hand auf seinen Oberschenkel. Er legte seine darauf. So blieben sie eine Weile sitzen und starrten ihre Hände an. Irgendwann ergriff Hicks als erster das Wort.
,,Ich denke, ich sollte mal die Zwillinge suchen. Ich möchte mich entschuldigen..."
,,Ja das solltest du tun",meinte Astrid und blickte Hicks glücklich an. ,,Doch vorher...",sagte sie und drückte ihn unerwartet wieder aufs Bett. ,,Möchte ich dich noch eine Weile beanspruchen."
Sie fing an ihn wieder zu küssen. Als sie schließlich weiter nach unten wanderte und mit ihrem Mund Hicks Hals und seine Brust abküsste, meinte Hicks: ,,Astrid so sehr ich das auch gerade genieße, ich denke ich sollte jetzt wirklich die Zwillinge suchen. Wir können später ja weitermachen."
,,Na mit den Aussichten lass ich dich ausnahmsweise gehen."
Astrid stemmte sich von Hicks hoch und ließ ihn aufstehen. Sie saß noch auf dem Bett, als er sich nochmal zu ihr herunterbeugte und ihr in die Augen schaute.
,,Du hast ja keine Ahnung wie lange ich auf dich gewartet habe Astrid. Und jetzt wo es soweit ist, kann ich es kaum glauben."
Er gab ihr einen kurzen Kuss und verließ lächelnd die Hütte. Hinter sich hörte er noch wie Astrid rief: ,,Fang lieber an zu glauben Hicks, denn so schnell kriegst du mich nicht wieder von dir los!"
Auf Hicks Gesicht bildete sich ein Grinsen und er spurtete aus dem Haus. Mit Astrid an seiner Seite konnten die Zwillinge so viele Kürbisse wie sie wollten zerschneiden. Mit Astrid würde er alles schaffen.
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Und als Hicks schließlich in das Clubhaus platzte, wo die Zwillinge, Rotzbakke und Fischbein waren, traute er seinen Augen erneut nicht. Raff stand über einem großen Topf und kochte etwas.
,,Was ist das?",fragte Hicks perplex. Die vier drehten sich erschrocken um.
,,Nun ja...",meinte Raff. ,,Du warst vorhin so wütend und da dachten wir, wenn wir dir zeigen, dass man vom Kürbis doch noch was verwenden kann, bist du vielleicht nicht mehr so böse."
,,Ja genau, Fischbein hat Raff gezeigt, wie man die Suppe kocht.",ergänzte Taff. Hicks kam langsam auf sie zu.
,,Und Hicks warst du schon in deiner Hütte?",fragte Taff nervös.
,,Ja das war ich",sagte Hicks ohne Regung. Die Zwillinge wurden noch nervöser. Raff rührte hastig in der Suppe und meinte: ,,Möchtest du mal probieren Hicks?"
Die Spannung war zum greifen nah. Rotzbakke und Fischbein verharrten ohne ein weiteres Wort.
,,Komm schon Hicks, lass sie nicht zappeln. Sag was du sagen wolltest",ertönte eine Stimme hinter ihnen. Astrid lehnte im Türrahmen. Hicks holte tief Luft und widmete sich den Zwillingen.
,,Raff ich würde liebend gerne deine Suppe probieren und Taff ihr habt die Hütte wirklich wunderschön dekoriert. Es sieht unglaublich aus." Hicks Blick wanderte von einem Zwilling zum anderen.
,,Ich möchte mich bei euch beiden entschuldigen. Ich hab überreagiert und an euch meinen Dampf abgelassen. Wir alle machen Fehler. Ich habe euch euren verziehen. Könnt ihr mir meinen verzeihen? In Zukunft möchte ich euch gegenüber respektvoller sein. Ich weiß ihr habt es nur gut gemeint."
Ein bisschen unsicher schaute er die Zwillinge an. Diese tauschten einen Blick und sagten gleichzeitig: ,,Entschuldigung angenommen!",und riefen dann: ,,GRUPPENKUSCHELN!!!" Schon stürmten sie auf Hicks los, rannten ihn um und schmissen ihn zu Boden. Eine Sekunde später wurde er auch unter den Körpern Fischbeins, Rotzbakkes und Astrids begraben. So lagen sie am Ende alle lachend auf dem Boden und als Hicks vorschlug heute eine Feier in seinem Haus zu veranstalten, was ja schon passend dekoriert war, schlug dies keiner aus.
So machten sie sich mit der Kürbissuppe auf den Weg. Die Streitereien waren längst vegessen. Nach dem Essen stellten sie Hicks Hütte auf den Kopf, sodass er mindestens zwei Tage damit beschäftigt sein würde, sie wieder aufzuräumen. Doch heute störte ihn das nicht. Irgendwann fanden sie dann seine Truhe mit den alten Klamotten seiner Familie und sie verkleideten sich alle. Ungestüm tanzten sie alle durch die Hütte drehten sich und lachten über die lustigen Verrenkungen von Fischbein und Rotzbakke.
,,Hahha Bruder du siehst aus wie ein Werwolfflügler!",meinte Raff irgendwann glucksend und wischte sich die Lachtränen aus den Gesicht. Taff, der verkleidet in einem alten Gewand von Hicks Urgroßvater, Hühnchen auf dem Arm, wie wild durch die Hütte tanzte, murmelte nur noch etwas unverständliches und klappte dann etwas schwankend zusammen. Es war weit nach Mitternacht. Hicks stand auf und half Raff ihren Bruder zu stützen. Das war wohl ein bisschen zu viel Met gewesen. Auch Fischbein, Astrid und Rotzbakke erhoben sich.
,,Das war so cool Hicks",sagte Fischbein.
,,Ja lass das nächstes Jahr wieder machen!",kam es von Rotzbakke.
,,Aber dann machen wir uns richtige Kostüme",meinte Raff aufgeregt.
,,Und wir können ja nach Berk fliegen und die dann erschrecken"
,,Ja das ist eine mega Idee."
Alle redeten aufgeregt durcheinander. Hicks schaute glücklich von einem zum anderen.
,,Leute nehmt euch morgen frei. Macht was ihr wollt. Entspannt oder macht einen Ausflug mit euren Drachen."
Alle blickten ihn an.
,,Echt jetzt? Kein Scherz?",fragte Rotzbakke.
,,Nope kein Scherz.",antwortete Hicks.
,,Oh du bist der Beste!",riefen alle durcheinander und kamen zu Hicks und umarmten ihn alle einmal. Dann wünschten sie ihm fröhlich eine gute Nacht und jeder ging zu seiner Hütte, um sich schlafen zu legen. Hicks stand noch immer an der Tür gelehnt und schaute glücklich seinen besten Freunden nach. So einen wundervollen Abend hatte er seit Jahren nicht mehr gehabt. Es gab zwar immer mal wieder Streit zwischen ihnen, aber sie alle waren eben Individuen. Und sie waren Freunde. Beste Freunde. Und daran würde sich auch nie etwas ändern...

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