Halloarrween (Part I)

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Happy Halloween an euch alle. Süßes oder saures! Der zweite Teil wird heute abend erscheinen! Und nun viel Spaß 🙋🎃

Es war Ende Oktober. Was für die Drachenbasis bedeutete, dass der Winter bereits vor der Tür stand. Besser gesagt schon in der Tür. Oder noch besser gesagt: Es war so kalt, dass kein Yak mehr freiwillig draußen war, kein Wikinger streckte noch freiwillig den Kopf aus der Tür, denn gestern hatte es den ersten Schneesturm gegeben. Doch die Arbeit des Alltags musste erledigt werden und so verließen die Drachenreiter grummelnd und dick in Schafsfelle gemummelt, ihre Hütten.

Hicks stapfte gerade durch den hohen Schnee auf den Weg zur Trainingsarena, als er sah, wie die Tür von Astrids Hütte aufschwang.
,,Morgen Hicks", rief sie bibbernd zu ihm herunter.
,,Morgen",rief er zurück. Er ging weiter zu den Ställen, wo er die Drachen füttern wollte. Doch soweit kam er nicht, weil die Zwillinge seine Aufmerksamkeit erregten, die in ihrem Gemüsegarten saßen, den sie alle zusammen angelegt hatten.
Das die beiden draußen waren, war allgemein schon ziemlich ungewöhnlich, da die Zwillinge bei solch einem Wetter lieber die warme Hütte hüteten. Und Hicks hatte sie zudem gestern noch gebeten sich heute um den Garten zu kümmern. Dass die Beiden das wirklich machten, überraschte ihn sehr. Es grenzte geradezu an ein Wunder.
,,Schau mal Hicks was wir gemacht haben!",rief Taff und winkte ihn zu sich herüber. Hicks trat zu ihnen, fast schon euphorisch, dass er die beiden dazu gegebracht hatte, von alleine etwas Vernünftiges zu tun. Doch die Zwillinge wären nicht die Zwillinge, wenn sie nicht etwas Dämliches machen würden.
Hicks hatte sich eindeutig zu früh gefreut. Als Raff ihm stolz einen Kürbis präsentierte, verschwand nämlich das Lächeln auf Hicks Gesicht. Er betrachtete das Kürbisfeld. In allen, aber auch wirklich in absolut allen Kürbissen, waren Gesichter geritzt. In dem, wo bis eben Raff noch munter am arbeiten gewesen war, wurde auch schon das Innere komplett ausgehüllt. Hicks konnte nicht glauben was er da sah. Ihre komplett Ernte war zerstört. Sie würden nichts davon essen können.
Teilweise waren auch schon so einige Gemüse durch den starken Frost ungenießbar geworden, aber Hicks hatte wenigstens gehofft, sie könnten die Kürbisse noch retten.
Und jetzt das. Mit finsterer Stimme, die nichts Gutes ahnen ließ, begann er mit seiner Standpauke.
,,Seid ihr des Wahnsinns ihr beiden?", fragte er wütend.
,,War das ne Rhetorische Frage? Ich komm damit nämlich immer durcheinander",sagte Taff und schaute Hicks an. Doch dieser antwortete da gar nicht drauf, sonder schimpfte weiter:
,,Das war unsere komplette Ernte, die ihr da gerade zerhacktstückt habt! Und wir können bei dem Wetter auch so schnell nicht mehr nach Berk fliegen. Die Kürbisse waren sehr wichtig für uns, der Rest war ja dank des frühen Winters abgestorben und euch fällt nichts BESSERES EIN, ALS SIE ZU ZERSCHNEIDEN!!!",brüllte Hicks wütend.
,,Oh, oh jetzt ist er sauer!",flüsterte Raff ihrem Bruder zu.
,,OH JA RAFF, DAS BIN ICH UND JETZT VERSCHWINDET VON HIER GEFÄLLIGST UND LASST EUCH WAS EINFALLEN WIE IHR DAS WIEDERGUTMACHT!!!"
Raff und Taff sahen wirklich geknickt aus. Kein Wunder Hicks flippte selten aus und doch war er bereits die letzten Tage ungewöhnlich reizbar gewesen. Aufgrund des schlechten Wetters natürlich. Das war ihr erster Winter auf der Drachenbasis und er, als ihr Anführer, hatte die Verantwortung zu tragen. Wutschnaubend drehte sich Hicks nun um und stand seinen restlichen Freunden gegenüber, die ihn einigermaßen erstaunt anstarrten.
,,Was",fuhr Hicks sie genervt an. ,,Noch nie einen Wikinger ausrasten sehen?"
,,Hahha, doch schon aber dich noch nie",meinte Rotzbakke einigermaßen amüsiert.
,,OHHH ROTZBAKK...!!!"
,,HICKS! JETZT HALT MAL DIE LUFT AN!'',rief Astrid wütend und unterbrach damit ihren besten Freund.
Der antwortete: ,,Ohhh wisst ihr was, lasst mich in Ruhe. Mir egal was ihr macht, ich gehe!"
Damit drehte er sich um und verschwand kochend vor Wut im Wald. Alle sahen sich milde geschockt an.
,,Woah was war das denn bitte? So kenn ich Hicks gar nicht?", meinte Fischbein.
,,Ich glaube, er ist einfach nur überarbeitet. Die letzten Wochen waren ziemlich anstrengend für ihn. Das eben hat das Fass für ihn zum Überlaufen gebracht.",erklärte Astrid.
,,Ja wahrscheinlich",sagte Fischbein.
,,Ich werde ihn mal suchen gehen",meinte Astrid. ,,Nicht das er noch was Dummes anstellt."
,,Ich bitte dich Astrid, es ist Hicks! Der und was Dummes anstellen!? Wann macht er das denn bitte nicht!?",warf Rotzbake noch lachend ein.
,,Auch wieder wahr.",sagte Astrid schulterzuckend, bevor sie sich umdrehte und zum Wald lief.
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Die blonde Wikingerin bog einen herunterhängenden Ast beiseite und endlich sah sie ihn. Hicks lief ein paar Meter vor ihr auf einem Trampelpfad entlang. Er hatte sie noch nicht gehört und sie beeilte sich ihn einzuholen. Doch dann, kurz bevor sie ihn erreichte, drehte er sich ruckartig um. Anscheinend hatte er sie nun bemerkt.
Hicks wollte abbremsen, doch er rutschte auf dem vereisten Boden mit seiner Prothese aus.
Und Astrid fiel, überrascht davon, dass er plötzlich anhalten wollte. Hicks knallte gegen die Wikingerin und sie stürzten.
,,AHHHRRRRRRRWWWW", schrien beide gleichzeitig, als sie fielen. Durch das Eis schlitterten sie jedoch noch weiter auf dem Boden entlang und rollten auf einen flachen Abhang zu. Sie konnten nicht bremsen und kullerten die Böschung hinunter. Astrid klammerte sich an Hicks und Hicks klammerte sich an Astrid.
,,Pass auffff!!!",schrie Hicks und konnte Astrid gerade noch auf sich ziehen, sonst wäre sie mit voller Wucht gegen eine große Tanne geknallt.
Dann endlich...drehte sich die Welt nicht mehr. Schlussendlich waren sie zu einer Lichtung hinuntergerollt und lagen jetzt schwer atmend im Schnee. Prustend und Schnee spuckend hob Hicks sein Gesicht an. Halb auf ihm, lag eine Astrid, die sich ebenfalls gerade den Schnee aus dem Gesicht wischte.
,,Hey alles gut? Hast du dir was getan?",fragte Hicks besorgt. Seine schlechte Laune war wie weggeblasen.
,,Ne alles gut, ich hab nochmal Glück gehabt. Dank dir.",meinte Astrid.
,,Ach kein Problem. Du würdest für mich das gleiche tun. Außerdem möchte ich gerne noch ein paar Abenteuer mit dir erleben und das geht nicht, wenn du einmal in der Mitte durchgetrennt bist."
Beide fingen an zu lachen und Astrid rappelte sich von Hicks warmer Brust auf. Sie hielt ihm die Hand hin und er nahm sie dankend an. Da sah er, dass sie doch verletzt war. Ihre Hand hatte einen tiefen Schnitt.
,,Oh komm das muss verbunden werden. Nicht das es sich entzündet oder ähnliches.",meinte er und zog sie an der Hand vorsichtig mit sich.
,,So schlimm ist das doch nicht. Ich hab es nicht mal gemerkt",meinte Astrid lachend.
,,Hast es dir wahrscheinlich an einem Ast zugezogen, der dich beim Fallen gestreift hat",meinte Hicks in Gedanken versunken.
Die beiden kletterten wieder zurück die Böschung hinauf. Dann machten sie sich auf den Weg zu Hicks Hütte. Hicks sagte: ,,Trotzdem werde ich es dir verbinden Astrid, ob du willst oder nicht."
,,Ja, ja schon gut."
Astrid gab sich geschlagen. Und erst jetzt fiel den beiden auf, dass Hicks noch immer Astrids Hand mit seiner umschlungen hatte. Peinlich berührt ließen sie sich los, erwähnten dies jedoch nicht.
Nach einer Weile ergriff Astrid wieder das Wort: ,,Hicks weißt du ich kann verstehen, dass du momentan gestresst bist, aber du kannst deine ganze schlechte Laune nicht nur an den Zwillingen auslassen.
Ich meine klar war das falsch von ihnen mit den Kürbissen. Aber du kennst die beiden. Im Grunde meinen sie es gut. Sie wollten uns damit eine Überraschung bereiten."
,,Ja das ist ihnen gelungen", meinte Hicks nur sarkastisch.
,,Im positiven Sinne Hicks."
,,Ja, ja ich weiß."
Schweigend gingen sie weiter und erreichten kurz darauf den Waldrand. Astrid blieb stehen.
,,Probier in Zukunft einfach mehr Verständnis für die beiden zu zeigen."
,,Und das sagt eine, die sich vor ein paar Wochen noch den Kopf mit den Zwillingen eingeschlagen hat",meinte Hicks, die Augenbrauen hochziehend.
,,Ich hab aus meinen Fehlern gelernt Hicks. Ich hatte damals Unrecht. Außerdem deine Rede: Einer von uns muss ja ruhig bleiben, wenn wir beide ausflippen, kommen wir zu gar nichts."
Hicks lachte: ,,Und wieder Astrid, schlägst du mich mit meinen eigenen Waffen!"
Astrid lachte ebenfalls und wollte sich gerade zum Gehen wenden, als eine Hand ihr Handgelenk umfasste.
,,Aber trotzdem kommst du jetzt noch mit in meine Hütte. Ich verbinde dir den Arm. Du läufst mir hier nicht blutend durch die Gegend.",meinte Hicks mit einem überzeugenden Grinsen, welches aussagte, dass Astrid so viel diskutieren konnte wie sie wollte und er trotzdem nicht nachgeben würde.
,,Na schön wenn du darauf bestehst.",meinte Astrid ergeben und ging neben Hicks zu seiner Hütte. Doch kaum öffneten die Beiden die Tür, blieben sie wie vom Donner gerührt stehen...

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