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Jason

Alles war schwarz. Ich konnte nichts sehen. Das einzige was ich wahrnahm war ein beständiges Piepsen neben meinem Ohr. Es war richtig nervig. Der Tod konnte es nicht sein. Den Tod stellte ich mir friedlich und geborgen vor. Also warum stellte niemand diesen nervigen Ton aus.

Zu dem Piepsen gesellten sich plötzlich Schritte. Oh versuchte genau zu lauschen. 2 Personen wenn ich richtig hörte. Ich hätte sicher die Augen öffnen können, aber ich wollte nicht. Ich wusste nicht wer da auf mich zukam und ich wollte nicht wieder Schmerzen erfahren.

"Wie geht es ihm?"

"Naja. Schwer zu sagen. Das wissen wir erst, wenn er aufwacht."

"Und wann wird das ungefähr sein?"

"Wenn er soweit ist. Noel. Sei unbesorgt. So körperlichen Strapazen werden spätestens morgen verschwunden sein. Du hast ihn rechtzeitig gefunden und zu nir gebracht. Es wird alles gut."

"Ganz ehrlich Dok? Um die Körperliche Seite mache ich mir keine Sorgen. Der Seelische Part ist das, was mir zu denken gibt. Wie wird er reagieren wenn er aufwacht. Wie wird sich sein Wesen verändert haben? Ich habe Angst um die Psyche von Jason."

"Du hast die Narben seines Körpers gesehen. Er muss stark sein, um das jahrelang auszuhalten."

"Aber wer macht sowas? Wie kann ein Alpha zulassen, dass eines seiner Mitglieder so zugerichtet wird? Ich verstehe es nicht."

"Dazu habe ich eine Theorie. Ich glaube er wurde deshalb so behandelt, weil er ein Omega ist."

"Ein Omega? Klar ich habe es vernommen, war mir aber nicht sicher was der Geruch bedeuten sollte.  Ich habe so etwas noch nie gerochen. Was ist ein Omega? Und warum sollte man ihn deshalb so behandeln?"

"Tja. Das ist die Frage. Omega sind sehr selten geworden. Ich habe viele Geschichten gehört. Sie sind so selten, weil sie meist das Kindesalter nicht überstehen. Jason muss sehr stark sein. Ich schätze er ist so 17 Jahre alt."

"Er ist 18. Er hat seinen Gefährten gefunden." Dieser Satz klang unendlich traurig.

"Denk nicht darüber nach. Früher waren Omega etwas sehr besonderes. Warum weiß ich leider nicht. Dazu müsste man versuchen, die alten Schriften zu entziffern. Das allerdings, und das weiß ich sehr genau, kann nur ein Omega.
Wer weiß was die Mondgöttin mit diesen besonderen Wesen vorhat. Ich hoffe wir werden es bald erfahren. Deshalb gräme dich nicht. Denke positiv und glaube an die Göttin. Sie weiß was sie macht."

"Aber es fällt mir so schwer."

"Ich weiß. Aber bitte, denke an das Rudel. Sie stehen hinter dir. Das alleine gibt dir Kraft. Und der Rest regelt sich von selbst."

"Ich hoffe es."

"Hast du schon den Antrag gestellt?"

"Hör mir auf. Ich hab diesen möchtegern Alpha angerufen und gebeten, dass er dem Antrag zustimmen soll. Jason darf nicht in dieses Rudel zurück. Er meinte nur, dass er dem nicht zustimmen kann. Weil Jason dort einen Gefährten hat und beide daran verenden würden. Aber... Das kann doch nicht sein oder Dok?"

"Wir werden sehen. Und wenn es so ist. Hast du schon mal daran gedacht, dass es sein kann, dass dieser Alpha Jason' s Gefährte ist?"

"Was? Dieser .... Dieser.... mir fällt nicht mal ein Wort zu diesem..... Argh... ein."

"Sehr gut gesprochen Alpha." Sagte der 'Dok' und ging lachend davon.

"Ach lass mich doch." Das hörte sich an als würde dieser Noel schmollen.

Ich hörte wie diese Person näher trat. An meiner Hand spürte ich eine leichte Berührung.

" Ich hoffe du wachst bald auf und dass du stark genug bist deinen weiteren Weg zu gehen."

Er drückte nochmal kurz meine Hand und ging dann.

Wer sind dieses Menschen? Oder Wölfe. Denn es waren auf jeden Fall Wölfe. Immerhin kannten sie die Begriffe Alpha und Omega. Und ich bin offenbar in ihrem Rudel gelandet.
Ich wundere mich nur, dass es mir besser geht. Immerhin müsste ich doch innerlich zerfallen. Ohne Gefährte überleben beide nicht.

Was ist also mit mir los?
Nicht das ich einen Todeswunsche habe. Aber ...

Nun da ich alleine war, wollte ich schauen wo ich mich befinde. Ich schlug die Augen auf und riss überrascht meine Augen auf. Das Zimmer war in warmes Licht getaucht. Eigentlich hätte Licht im erstes Moment unangenehm sein müssen. Besonders wenn sie länger zu gewesen sind, müssen Augen sich erst an die Helligkeit gewöhnen. Doch diese Leute habe vermutlich absichtlich warmes Licht in den Raum gestellt und dieses verdunkelt. Ich schätze für den Fall,  dass ich aufwache.

Das Zimmer war gemütlich. Nichts erinnerte daran, dass dies ein Patientenzimmer ist.
Hier stand ein Schrank an der einen Seite des Raumes und ihm gegenüber ein Regal, welches die gesamte Wand in Anspruch nahm. Das Regal war voller Bücher. Wirklich das gesamte Regal. Ich habe noch nie so viele Bücher gesehen. An der Seite wo das Bett stand, war noch eine Tür. Vermutlich in ein Badezimmer. Und mir gegenüber... eine riesige Glasfront. Fast die gesamte Länge der Wand. Geil. Das ist der Traum eines Zimmers.

Aber warum wurde ich ausgerechnet hier her gebracht? Das war doch sicher kein normales Patientenzimmer.

Ich sah an mir herunter. Jemand hatte mir bequeme Sachen angezogen. Ne Jogginghose und ein schwarzes Shirt. Meine Verletzungen sahen auch nicht mehr so schlimm aus.

Plötzlich hörte ich draußen einen Tumult. Ich nahm das Piepsding ab und zog den Stecker, für den Fall das mich dieses Ding verraten sollte. Noch sollte keiner erfahren, dass ich wach bin.

Langsam trat ich an die Glasfront und schaute nach draußen. Und erstarrte augenblicklich zu Eis.

Draußen auf dem Hof standen sich zwei Fronten gegenüber. Einerseits die freundlichen Fremden, auf der anderen Seite die feindlichen Bekannten. Tyson war gekommen um mich zu holen. Und so wie er aussah, wollte er alles überrollen, wenn ich nicht mitkam. Er sah auf jeden Fall nicht so gut aus. Schlechter als ich. An ihm schien die Trennung zu zerren. Alleine wäre er in seinem Zustand nie gegen dieses Rudel angekommen. Doch er hatte seine stärksten Krieger mitgenommen. Ich wusste wie stark sie waren. Ich wollte nicht, dass diesem freundlichen Rudel etwas passierte.

Scheiß Helfersyndrom.

Also ging ich schnell nach unten, an einem verdutzten Arzt vorbei nach draußen. Als ich aus der Tür trat, stand ich zwischen den zwei Alpha. Es tat mir im Herzen weh, dies zu sehen.
Warum? Keine Ahnung.

"Gib mir sofort Jason her."

"Kann ich nicht er schläft noch und ganz sicher würde ich ihn dir nie übergeben. So wie dein Rudel ihn behandelt hat."

"Das kann dir doch egal sein."

"Nein. Kein Wesen darf so behandelt werden."

"Ich behandle alle in meinem Rudel gut. Sie alle Leben glücklich und friedlich."

"Das glaube ich dir nicht."

"Es ist wahr. Alle leben in Frieden in diesem Rudel. Tyson hat ihnen nie etwas getan."

Beider Blick richtete sich auf mich. Von Tyson kam ein erleichterter und wütender Blick, von Noel ein erleichterter und unverständlicher. Ja ich konnte auch nicht verstehen, warum ich ihn verteidigte.

"Tyson... Ich komme mit. Aber lass die Leute hier in Frieden ok?"

"Klar. Wenn du mitkommst."

"Nein Jason. Das kann ich nicht zulassen."

"Aber er würde euch zerstören. Du weißt nicht wie stark er ist."

"Damit hat das gar nichts zu tun. Du kannst nicht von mir weg."

"Aber ich muss. Ich will euch nicht in Gefahr bringen."

"Du bringst uns nicht in Gefahr. Verstehe doch."

"Was soll ich den  verstehen?"

"Du gehörst hier her. Du bist die Luna dieses Rudels. Du bist mein Gefährte."

Omega - Gefährte der AlphaWhere stories live. Discover now