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Jason

Ich schaute nach wie vor aus dem Fenster. Normalerweise war vor dem Haus immer viel Betrieb. Doch heute war keine Menschenseele zu sehen. Komisch. War etwas passiert? Nein. Wenn, dann hätten mir meine Gefährten sicherlich Bescheid gesagt. Immerhin bereichteten sie schon seit Tagen über jeden unwichtige Kleinigkeit, die im Rudel passierte. Auch wenn ich heute noch keinen der beiden gesehen habe.

Plötzlich hörte ich Schritte auf der Treppe und die Tür wurde mit Gewalt aufgetreten. Zwei schwarz vermumte Personen traten ein. Ich zuckte vor Angst zusammen. Doch als ich scharf einatmete, roch ich die Düfte meiner Gefährten.

"Mein Gott habt ihr mich erschreckt. Warum lauft ihr denn so rum. Und macht dabei noch einen Krach der Tote wecken könnte? Was ist eigentlich draußen los? Ich hab heute noch keinen Wolf gesehen."

Doch keiner der beiden antwortete mir. Sie starrten mich nur beide an. Plötzlich trat Noel vor. Woher ich das wusste? Ich erkannte seinen Geruch. Er trat auf mich zu und legte seine Hand über meinen Mund. In seiner Hand war ein Tuch und dieses hatte einen seltsamen Geruch. Ich spürte, wie mir schwindelig wurde und viel in bewusstlosigkeit. Mein einziger Gedanke in diesem Moment war: Wieso?

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Ich erwachte in einem dunklen Raum. Mein Blick war verschwommen. Das letzte woran ich mich erinnern konnte war, wir mir mein Gefährte ein Tuch auf den Mund drückte.

Als mein Blick sich klärte, schaute ich mich im Raum um. Es waren keine Fenster zu sehen. Die einzige Öffnung war eine Tür, welche verschlossen war. Ich stand auf und ging auf sie zu. Ich wollte sie öffnen, schaffte es aber nicht. Sie war abgeschlossen. Was  zum Teufel sollte das?

"Hallo?

Ist da jemand?

Hallo?

Noel? Tyson? Seid ihr da draußen? Die Tür ist abgeschlossen. Könntet ihr bitte aufmachen?

Hallo?

Warum antwortet keiner?

Hallo?!"

Niemand rührte sich auf der anderen Seite und ich konnte auch keinen Herzschlag hören. Ich war offenbar alleine. Aber warum? Warum sollten mir meine Gefährten so etwas antun? Sie waren doch so lieb zu mir. Kümmerten sich um mich. Obwohl ich es nicht wert war.

Erschrocken riss ich die Augen auf. War es das? Ist das der Grund warum sie mich eingesperrt haben? Weil sie mich satt hatten. Gemerkt haben, dass ich wertlos bin? Ihr Kind nicht beschützt habe?

Ich wusste nicht wie lange ich bereits in diesem Raum eingesperrt war, doch plötzlich hörte ich einen Schlüssel, welcher im Schloss gedreht wurde. Schnell stand ich auf um mich meinen Gefährten stellen zu können. Beide traten ein.

Ohne ein Wort kamen sie auf mich zu. Einer packte meine Hände und zwang mich so auf den Boden. Als ich das rascheln von Ketten vernahm, versuchte ich mich zu wehren.

"Was macht ihr da? Hört auf. Ihr macht mir Angst. Ich will das nicht."

Doch keiner von beiden antwortete. Tyson versuchte meine Hände an den Ketten zu befestigen, doch da ich das nicht wollte wehrte ich mich nach leibes Kräften. Ich wollte nicht angekettet werden. Ich zog und zehrte an meinen Händen. Ich versuchte sie durch verschieden Bewegungen aus dem festen Griff zu befreien. Ich schaffte es nicht. Tyson war einfach so stark. Ich konnte meine Hände einfach nicht befreien. Mit Leichtigkeit schloss er die Ketten um meine Handgelenke und stand auf. Er ging zu meinen Füßen und zog sie zu sich. Damit zog er mich der Länge nach nach unten und zwang meine Arme gerade. Ich lag auf dem Boden. Die Hände an den Ketten und meine Beine wurden von Tyson fixiert. Wieder versuchte ich mich unter aller Kraft zu wehren. Versuchte mit den Beinen nach Tyson zu treten.

"Noel. Hilf mir doch. Mach, dass Tyson aufhört. Bitte."

Mittlerweile weinte ich und wollte nicht mehr. Tyson war so stark, dass ich mich kein Stück wehren konnte. Wie sollte ich mich bitte hieraus befreien?

Ich sah zu Noel. Er starrte auf mich nieder. Doch sein Blick war verschlossen. Ich versuchte über unsere Verbindung seine Gefühle zu erreichen. Mit Schrecken merkte ich, dass unser Bund nur noch an einem Faden hing. Was was passiert? Was war mit unserem Band los.

Ich sah wie Noel sein Bein hob und nach hinten beugte. Mit Schrecken stellte ich fest was er vorhatte. Als sich das Bein nach vorne bewegte, schloss ich die Augen und stellte mich auf den Schmerz ein. Den körperlichen und seelischen, weil es meine Gefährten waren, die mir das antaten.

Ich wartete auf den Schmerz. Doch es kam keiner. Und auch meine Beine wurden losgelassen. Meine Hände wurden aus den Ketten befreit und massiert.

Ich öffnete vorsichtig meine Augen. Beide hatten ihre Vermummung abgelegt und schauten mit Schmerz in den Augen zu mir.

"Hast du es begriffen? Hast du gemerkt, dass es nicht deine Schuld war?"

Halli Hallo

Ich glaub, es werden jetzt viele geschockt auf dieses Kapitel reagieren.
Bitte nehmt es mir nicht übel, aber es musste so sein.

Ich hab jahrelang selbst mit ansehen müssen, dass manchmal bei einem gebrochenem Menschen, sanftheit nicht hilft.

Es tat mir so leid Jason, das antun zu müssen.

Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht allzu übel.

Eure Mellida

Omega - Gefährte der AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt