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Jason

Dumm dumm dumm. Jetzt werde ich sicher wieder bestraft. Langsam trat ich aus dem Haus heraus.
Vor mir standen ein liebevoll blickender Noel und ein sehr sehr wütend schauender Tyson.

" Jason? Was meintest du eben in der Hütte?"

"Naja. Also wenn ihr ... eure Rudel einfach hier.... her... verlegen würdet. Dann... könnten wir hier gemeinsam leben... Und dann hättet ihr ein sehr großes Gebiet und wärt das größte Rudel, dass ich kenne. Oder? Und ich... Ich könnte mich an euch beide gewöhnen."
Schloss ich noch leise meinen kleinen Vortrag.

"Hm. Unrecht hat er ja nicht. Wir könnten beide Rudel vereinen und gemeinsam mit unserer Luna führen. Sehr gute Idee Jason."

"Gute Idee? Das ist totaler Schwachsinn. Als wenn ich einen Teil der Führung hergeben würde. Pah. Aber aus dem Mund kann ja auch nichts ordentliches kommen."
Und da zeigte er wieder sein wahres Gesicht. Von wegen es war falsch wie er mich behandelte. Alles nur Lug und Trug.

"Sag mal wie redest du eigentlich mit deinem Gefährten?"

"So wie es mir passt. Er ist nur ein Omega."

"Nein er ist deine Luna. Ein Gefährte ist etwas wichtiges und heiliges."

"Heilig? Dieser Omega? Na klar." Und fing an zu lachen.
Plötzlich erschien auf der Lichtung ein gleißend helles Licht. Ich musste die Augen zusammenkneifen und den anderen beiden ging es ebenso. Nach einer Minuten wurde das Licht weniger hell und ich öffnete die Augen. Vor uns stand eine wunderschöne Frau. Um sie herum leuchtete alles und ihr Licht gab einem das Gefühl von Liebe und Geborgenheit.

"Meine Kinder."

"Wer seid ihr?" Fragte Tyson gleich in seinem einschmeichelnden Ton.

" Du fragst allen Ernstes wer ich bin, nachdem ich aus dem Nichts vor euch stehe und ner Glühbirne ähnlich leuchte? Die hellste Birne im Leuchter bist du echt nicht Tyson."

"Wie war das?"

Ich ging in die Knie. "Bitte liebe Mondgöttin. Verzeiht meinem Gefährten. Er hat dies sicher nicht so gemeint."

Sie kam direkt auf mich zu und legte einen Finger unter mein Kinn und drückte so meinen Kopf leicht nach oben. "Steh auf mein lieber Jason. Du musst nicht vor mir Knien mein tapferer Junge. Und auch du erhebe dich Noel."

Wir standen beide auf. Noel kam zu mir und legte einen Arm um mich. Er merkte wahrscheinlich, dass ich nicht mehr sehr viel Kraft hatte und stützte mich.

"Ach. Ihr zwei. So sieht eine Gefährtenbindung aus. Auch ohne Worte weißt du, Noel, dass Jason nur spielt und gerade dringend eine Stütze benötigt. Was man von dir ja nicht gerade behaupten kann, Tyson.
Wie sagtest du eben? Ein Gefährte sei nichts heiliges ja? Das ist schade. Ich dachte du wirst deine Meinung noch ändern. Auch mit Hilfe von Noel. Ihr beide wart dazu bestimmt Jason zu beschützen. Eines Tages wird er die Kraft von zwei Alpha benötigen. Doch wie kann er sich dann behaupten, wenn ein Gefährte dumm wie Stroh ist und das liebste was er hat, verleumdet?"

"Was wollt ihr damit sagen? Ich habe ihm nie wehgetan."

"Du wagst es eine Göttin zu belügen? Ich sehe  und spüre alles, was meine Kinder tun. Und ich war sehr traurig zu sehen, was du Jason angetan hast. Auch dann noch, als du wusstest, dass Jason dein Gefährte ist. Was mein armer Junge wegen dir erleiden musste. Eine gezwungene Markierung. Deshalb bin ich hier. Du hast es nicht verdient einen Gefährten zu haben."

"Was? Was wollt ihr damit sagen?"

"Was ich damit sagen möchte? Ich nehme dir deinen Gefährten weg. Du willst ihn ja eh nicht und es ist eine Zumutung für Jason, am so einen Gefährten gebunden zu sein."

Sie kam direkt auf mich zu. Ich spürte, wie Noel seine Arme stärker um mich schlang. Ich fühlte mich wohl in seinen Armen. Die Göttin streckte ihre Hand aus und legte sie auf die Markierung von Tyson. Ein Schmerz durchzuckte mich und ich fiel keuchend auf die Knie.

"Tut mir leid Jason, doch den Schmerz konnte ich leider nicht vermeiden. Doch jetzt bist du frei. Frei von Tyson. Ich verspreche dir, ich werde einen geeigneteren Gefährten für dich finden, welcher gemeinsam mit Noel dein Leben beschützten wird."

"Was hast du Hexe getan? Wieso spüre ich Jason nicht mehr?"

"Weil er nicht länger zu dir gehört. Ich mische mich selten in die Angelegenheiten meiner Kinder ein und ich tue es sehr ungern. Doch ich möchte euch den freien Willen lassen. Auch wenn ich nicht immer mit ihm übereinstimme. Doch deine Unbelehrbarkeit lässt mir keine Wahl. Für dein Benehmen werde ich dich bestrafen. Du wirst keinen Gefährten oder eine Gefährtin haben. Nie wird dir dieses Glück zuteil. Jason und Noel wirst du in Ruhe lassen. Weder dir noch deiner Familie ist es gestattet, je ein Fuß über eure Rudelgrenze zu setzen. Lebe dein Leben. Doch es wird ein Leben ohne die Sicherheit eines wirklich liebenden Herzens. Mal sehen wie du dann dein Leben gestaltest."

"Ach. Dann wird es sicher ein viel besseres Leben. Habt vielen Dank. Und tschüss ihr Looser." Und damit verschwand er in Richtung seines Rudels.

Die Göttin wand sich kopfschüttelnd zu uns. "Er  wird es noch lernen und dann wird die Einsamkeit an ihn zerren. Mein lieber Jason. Ich bitte dich, sieh nicht in jedem das Verhalten von Tyson. Es gibt viele die ein reines Herz haben. So wie Noel zum Beispiel. Und Noel, gib nicht auf sein Herz zu gewinnen. Es ist gebrochen und sicher nicht leicht zu reparieren. Hab Geduld. Ihr zwei. Wir werden uns sicher mal wieder über den Weg laufen. Bis dann."

Und damit verschwand sie wieder in diesem gleißenden Licht.

"Habt vielen Dank, Mondgöttin." Flüsterte ich in die Stille hinein und ein leises Lachen war die Antwort.

Omega - Gefährte der AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt