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Noel

Ich ging aus dem Zimmer und lehnte mich erst mal an die Wand. Was würde ich dafür geben, die Erlebnisse von Jason rückgängig zu machen. Wie kann ein Wesen ganz allein soviel Hass entgegen gebracht werden und es solange überstehen.

Ich bin auch gerade mal 19 Jahre alt. Ich bin behütet aufgewachsen und in meinem Rudel herrschte schon immer Friede und Harmonie. Wir hatten nur Probleme mit fremden Wölfen, welche nicht akzeptieren wollten, dass wir hier unsere Territorium haben. Also der alltägliche Kram.

Aber Jason. Er musste viel durchmachen. Alleine sein Zustand als wir ihn gefunden haben... Und meine Erkenntnis.

Am Tag zuvor

" Hey Noel. Der Wachposten hat einen fremden Duft gewittert. Willst du mit kommen?"

"Ja. Ich komme mit. Dann muss ich den Scheiß hier wenigstens nicht machen."

"Dir ist klar, dass du den Papierkram nicht unbedingt Scheiß nennen solltest? Du bist immerhin der Alpha und das Zeug da, ist alles Rudelangelegenheit."

"Wir können ja gerne einen Tag tauschen und dann will ich dich mal mit einem Lächeln darüber sehen."

"Öhm. Ja....Ne lass mal. Gehen wir lieber in den Wald."

"Feigling." Schmollte ich.
Doch es war schön mal von der Arbeit abgelenkt zu werden. Ich bin viel lieber draußen bei meinem Leuten.

"Na los. Lass uns nachsehen, welcher Gast uns heute beehrt." Ich ging mit meinem Beta nach draußen. Wir wandelten uns und liefen los. Je weiter wir zur Rudelgrenze rannten, desto nervöser wurde mein Wolf. Was war nur mit ihm los? Witterte er Gefahr, welche ich noch nicht wahrnahm?

2 Minuten später erreichten mein Beta und ich die Grenze und sahen einen Wolf dort liegen. Er sah gar nicht gut aus. Wir verwandelten uns zurück, denn offensichtlich strahlte der Wolf vor uns keine Gefahr aus. Ich ging neben ihm in die Knie und wollte ihn ansprechen, wurde aber von seinem Duft überwältigt. Dieser Duft. Er war das schönste, was ich jemals gerochen habe. Er roch wie der Wald. Ganz kurz nachdem es geregnet hat. Mein absoluter Lieblingsduft.
In meiner Hose regte sich etwas und ich war verwirrt und wurde leicht panisch. Wenn ich alles richtig deutete, dann liegt vor mir mein Gefährte und dieser war in keiner guter Verfassung. Scheiße.

" Hey. Hey. Hallo? Komm schon. Bitte. Gott bitte mach die Augen auf."

Ich hörte nur ein leichtes Murmeln, welches nur noch 5 Minuten schlafen wollte.

"Nein du darfst nicht schlafen. Bitte mach die Augen auf.
Verdammt. Man er reagiert nicht. Ey Tim? Was soll ich machen?"

"Soll ich jemanden holen gehen?"

"Nein."

"Was ist los? Warum bist du so panisch?"

"Ich bin nicht panisch. Ich hab alles unter Kontrolle. Aber ich habe Angst. Er ist mein Gefährte."

"Scheiße."

"Ich muss ihn zu uns bringen."

"Zu uns? Bist du dir sicher? Ich denke nicht, dass er im Rudelhause im Moment am besten aufgehoben ist."

"Nein Blödmann zu einem Arzt."

"Sorry. Soll ich schon vorlaufen und Bescheid sagen?"

"Ja. Gott lauf vor und sag Bescheid."

"Sicher, dass du alleine klar kommst?"

"Nun mach schon. Bitte beeile dich."

Mein Beta verwandelte sich und gab Sporen. Wie der Blitz rannte er los und ich wusste er gab sein bestes. Ich wusste ich war im Moment irrational, aber mein Gefährte lag hier wahrscheinlich im Sterben. Ich schob sein Pulli hoch und versuchte herauszufinden an was er starb und erstarrte. Sein ganzer Oberkörper war blau und gelb, violett. Unterschiedliche Farben leuchteten auf Brust und Bauch. Das kam sicher nicht von einer Wanderschaft. Das hatte jemand mit Absicht getan. Jemand hatte meinem Gefährten absichtlich Schaden zugefügt. Na warte.

Omega - Gefährte der AlphaWhere stories live. Discover now