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Jason

Ich war glücklich. Naja also in Kopf. Körperlich ging es mir richtig schlecht. Seit gestern wurde mir mit jeder Stunde immer wärmer. Ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Und in die Nähe von Noel konnte ich es erst recht nicht.

Es fing gestern morgen an. Wir frühstückten zusammen und unterhielten uns ganz ungezwungen. Wir hatten richtig Spaß. Doch mit einmal... Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll. Es war... wie ein Ruck der durch mich ging. Kein Schmerz oder so. Nur ein unbekanntes Gefühl, welches mich von Kopf zu Fuß durchzuckte. Und seitdem steigt meine Temperatur immer weiter an. Ich glaube meine Stirn ist auch voll heiß. Aber, das wäre ja noch zu überwinden. Das schlimme ist eher, dass, sobald Noel den Raum betritt die Wärme absinkt. Nein das ist nicht schlimm. Schlimm ist, dass, sobald er geht, die Hitze schlimmer wird. Ich würde ihn ja die ganze Zeit bei mir behalten, aber..... Immer wenn er kommt.... habe ich .... Ganz ... komische Gedanken. Sein Körper zieht mich magisch an und ich stelle mir vor, wie er ohne Klamotten aussieht. Wie er langsam Stück für Stück seine Sachen verliert. In seiner ganzen männlichen Pracht vor mir steht. Und dann beginnt er..... Gott das ist so peinlich und ich habe jedes Mal das Gefühl man könne es mir ansehen. Aber Noel will bestimmt keinen Gefährten, der solche peinlichen und unangemessenen Gedanken hat. Schlimm genug, dass ich Fieber hab. Da muss er ja das nicht auch noch ertragen. Deshalb schicke ich ihn immer weg und hoffe dass er es mir nicht so übel nimmt. Aber ich will ihn nicht verlieren.

Genau deshalb liege ich jetzt halb sterbend in meinem Bett und versuche erfolglos nicht an Noel zu denken.

Noel

Mann. Was war nur mit Jason los? Ich dachte er fühlt sich bei mir wohl. Ich sah ihn so oft Lächeln. Ein Lächeln, welches meinen Tag gleich viel besser macht. Er blieb nicht länger in seinem Zimmer. Er ging raus ins Dorf. Viele kamen schon auf ihn zu. Noch hielten sie ihre Probleme zurück, welche sie gerne mit ihm bereden wollten. Typisch für die Luna. Alle wollten seinen Rat. Doch ich bat sie, ihn noch ein bisschen in Ruhe zu lassen und sich an uns gewöhnen zu lassen.

Seine Wunden verschwanden und auch seine Seele begann zu heilen. Ich hatte sogar das Gefühl, dass er begann mich zu mögen. Also nicht nur nett finden, sondern richtig mögen.

Gestern wurde er krank. Ich spürte, dass er Fieber hatte und legte ihn ins Bett. Ich wollte bei ihm bleiben, ihn pflegen und schützen. Ich will ihn nicht verlieren. Ich liebe ihn. Und doch.... darf ich nicht zu ihm. Er schmeißt mich immer raus. Ich komme ins Zimmer und ich habe das Gefühl es geht ihm besser. Dann starrt er mich an. Ich weiß nie, was in diesem Moment in seinem Kopf vor sich geht, aber dieser Ausdruck. Gott.... Ich muss mich dann immer echt zusammenreißen. Mich daran hindern mich vorzubeugen und meine Lippen sanft auf seine zu legen.

Und er schmeißt mich raus. Voll frustrierend. Ich weiß was er für eine Vergangenheit hat und will keinesfalls, dass er sich unwohl fühlt. Aber.... Ich will ihn so gern einmal im Arm halten. Mit ihm kuscheln. Villeicht einen kleinen Kuss. Mehr nicht. Nur kuscheln. Doch wie soll das gehen, wenn er mich immer rausschmeißt?

" Hey Noel. Hallo. Alpha."

"Ja?... Was?"
Vor mir stand plötzlich einer der Ältesten aus dem Rudel.

"Oh tut mir leid. Ich habe dich nicht gesehen."

"Keine Sorge, mein Junge. Ich kann ganz gut auf mich aufmerksam machen. Haha. Aber willst du mir nicht erzählen, was dich so beschäftigt?"

"Ich weiß nicht."

"Auch ein Alpha benötigt jemanden zu reden. Besonders, wenn man nicht mit seinem Gefährten reden kann und ein Rat Wunder wirken könnte."

"Wenn du meinst. Villeicht hast du recht."

"Dann komm."

Ich begleitete ihn zu seinem Haus und wir setzten uns auf die Veranda in zwei Schaukelstühle. Wir hatten den Hof im Blick und sahen den Kindern zu wie sie zusammen spielten.

"So. Was ist los?"

Ich erzählte es ihm. Ich hatte Vertrauen zu allen im Rudel. Es fiel mir zwar trotzdem schwer, doch nach den ersten Sätzen fiel es mir leichter. Es tat wirklich gut, mal mit jemandem zu reden. Als ich endete schwiegen wir. Ich ließ dem Älteren Zeit und schaute lächelnd zu den Kids. Ich würde zwar nie selbst Kinder haben, aber villeicht würde sich Jason einverstanden erklären, eines zu adoptieren.

" Alpha?"

"Ja?"

"Euer Gefährte ist ein Omega richtig?"

"Ja. Aber es ist egal, dass er ein Omega ist. Ich liebe ihn."

"Ich wollte nicht sagen, das Omega's schlecht sind. Ich wollte nur noch mal fragen. Was wissen wir über Omega's?"

"Nicht viel. Viele Schriften sind verloren gegangen. Deshalb glauben ja auch viele Rudel, dass Omega's von Grund auf Wesen sind, welche kein Recht haben zu leben."

"Genau. Es gibt auch keine Informationen über die Gefährtenbindung zwischen einem Omega und einem Alpha, Beta, etc. Ich habe eine Theorie zu dem Verhalten von Jason."

"Und was für eine? Wie kann ich ihm helfen?"

"Nun... Ich weiß nicht ob es wirklich das ist was ich denke. Es ist nur eine Theorie. Also bitte habe im Kopf, dass auch andere Wahrscheinlichkeiten möglich sind."

"Okay. Ist es so schlimm?"

"Nein. Ich weiß nicht. Ganz ehrlich? Ich lebe schon ein paar Jahre. Und so etwas, sollte ich recht haben, ist mir noch nie vorgekommen."

"Bitte. Rede nicht weiter um den heißen Brei herum. Sag mir bitte einfach was du denkst."

"Ok. Ich glaube, dass dein Gefährte in seiner Hitze ist."

"Hitze?"

"Ja. Du weißt schon... Gefährten. Nach zwei Monaten bekommt das Weibchen ihre Hitze."

"Ja das weiß ich, aber er ist ein Mann."

"Und ein Omega. Wir wissen nicht wie er auf die Gefährtenbindung regiert."

"Aber ich habe ihn noch nicht markiert."

"Das interessiert doch die Hitze nicht."

Hitze? Was soll ich denn jetzt machen?

Omega - Gefährte der AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt