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Jason

" Jason? Jason? Erde an Jason."

Erschrocken fuhr ich hoch. "Ja? Was ist denn?"

"Wo warst du denn mit deinen Gedanken? Ist alles in Ordnung? Geht es dir gut?"

"Jaja. Alles okay. Ich denke nur ein bisschen nach."

"Über was denn?"

"Über einige Dinge."

"Wie kryptisch."

Was sollte ich Luke auch sagen? Dass ich gestern meine Gefährten belauscht hatte? Sowas macht man nicht. Obwohl ich zugeben muss, dass es aus versehen war. Eigentlich wollte ich nur zu Tyson und ein bisschen mit ihm reden. Ich war aufgewacht und hatte das Bedürfnis ihn zu sehen. Als ich die Tür zur Gästehütte öffnete hört ich bereits leise Stimmen. Ich erkannte Noel sofort und fragte mich, worüber die beiden wohl redeten. Dass es um so eine ernste Sache ging, hätte ich nicht gedacht. Und dann wollen es beide auch noch vor mir verheimlichen. Ich bin nach dem Gespräch einfach wieder gegangen. Ich hatte keine Lust mehr. Auf keinen von beiden. Wie konnten sie nur etwas so wichtiges vor mir verheimlichen wollen. Nur weil ich schwanger war? Es geht um das Leben von Luke oder mir. Wahrscheinlich mehr mein Leben.

Eigentlich wollte ich heute morgen mit den zweien reden, aber als ich aufstand und in die Küche kam, saß da schon Luke und ich freute mich einfach ihn zu sehen. Wir quatschten viel und hatten unseren Spaß. Noel und Tyson konnte ich dabei grinsen sehen. Doch jedes Mal, wenn mein Blick ihren streifte erinnerte ich mich daran, was sie vor mir geheim zu halten versuchten.

Deswegen saß ich gerade da und dachte nach.

"Ok. Ich gebe es auf."

"Was?"

"Ich werde spazieren gehen. Du hörst mir ja eh nicht zu."

"Es tut mir leid Luke. Es.... Ich habe gestern etwas gehört was mich ziemlich erschreckt und enttäuscht hat. Und das will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen."

"Ist wirklich alles ok?"

"Wer weiß. Hast du nicht etwas von spazieren gehen gesagt? Ich hätte Lust auf etwas Bewegung."

"Na dann los."

Wir standen beide auf und gingen nach draußen. In dem Dorf war heute einiges los. Und alle versuchten einen normalen Gesichtsausdruck aufzusetzen. Wenn man die Leute hier nicht kennt, könnte man ihnen diese Scharade villeicht abkaufen, aber ich lebe schon einige Wochen hier und habe mich mit ihnen unterhalten. Ich erkenne den Unterschied. Jason und Noel hatten also bereits mit ihnen gesprochen.

Luke und ich gingen auf den Rand des Waldes zu. Wir wollten ein bisschen als Wolf laufen. Es tat gut und entspannte gleichzeitig.

" Jason. Luke. Wartet mal."

Wie drehten uns zu der Stimme um. Noel kam auf uns zugerannt.

"Wo wollt ihr zwei denn hin?" Fragte er mit einem Lächeln im Gesicht. Ich konnte ihn nicht ansehen. Luke übernahm es, Noel aufzuklären.

"Wir wollen ein bisschen im Wald spazieren. So als richtiger Wolf. "

"Seid ihr sicher? Es könnte etwas passieren. Ich will nicht, dass dir was passiert Jason. Ich glaube ihr solltet lieber hier bleiben."

"Finde ich nicht." Antwortete ich nun doch. Ich sah ihm direkt in die Augen. Mal sehen, ob er es mir jetzt verrät.

"Bitte bleibe im Dorf."

"Warum?"

"Wie gesagt, es könnte jederzeit was passieren. Und dann wäre ich nicht sofort bei dir. Und außerdem... könnte ich nicht jederzeit zu euch kommen und dich und dem Baby ein Kuss zu geben."

"Und du denkst ich warte brav zu Hause auf dich wie eine Gebärmaschine und warte darauf, dass du dem Baby und mir mal Aufmerksamkeit schenkst ja?"

"Hey. So war das gar nicht gemeint. Ich finde es in deinem Zustand nir gefährlich alleine in den Wald zu gehen."

"Wieso alleine? Luke geht mit. Also wenn du uns jetzt entschuldigen würdest."

"Nein. Ihr geht nicht alleine in den Wald."

"Doch."

"Ich verbiete es euch."

"Du verbietest es mir? Dein Ernst?"

"Ja. Ich verbiete es dir. Offenbar bist du nicht bei klarem Verstand. Deine Hormone spielen verrückt."

"Genau. Schieb es auf die Hormone. Offenbar darf ich dir sonst ja nicht widersprechen. Jetzt hör mal zu. Ich gehe in den Wald und gehe mich entspannen. Denn du und Tyson.... ihr geht mir gerade richtig auf den Sack. Und wenn ihr auch nur ein bisschen von mir wollt, dann rate ich euch lieber mich jetzt in Ruhe zu lassen. Komm Luke wir gehen."

Mit diesem Vortrag verwandelte ich mich und rannte los in den Wald. Ich glaub ja wohl bei dem piept es. Ja ich bin ein Omega und ja eigentlich diene ich nur als Sklave, aber .... Ich habe mich in den letzten Wochen so wohl gefühlt. Frei entscheiden zu können. Keine Befehle an den Kopf geknallt zu bekommen. Die Leute kamen zu mir, gerade die Frauen, wenn sie einen Rat brauchten. Ich war die Luna. Gleichgestellt mit Noel. Und jetzt erteilt er mir wieder Befehle. Nein. Dass will ich nicht.

"Hey Jason Stopp."

Ich hielt an und schaute mich um. Luke saß auf einem umgefallenen Baum und winkte mich zu sich heran.

Auch ich wandelte mich und setzte mich neben ihn.

"Was war da eben los?"

"Nichts."

"Nichts nennst du das? Du hast gerade deinen Gefährten fertig gemacht. Der stand da, als hättest du ihm eine Ohrfeige verpasst. Ist alles ok zwischen euch?"

"Jaja. Ich glaube das sind wirklich nur die Hormone."

"Das bezweifle ich. Zum Teil ja, aber ein Teil in meinem Kopf sagt, dass es der Grund ist, warum du heute den ganzen Tag schon so unaufmerksam bist."

"Ja. Villeicht hast du recht."

"Komm erzähl es mir. Ich bin ein guter Zuhörer und villeicht weiß ich einen Rat."

Ich dachte über seinen Vorschlag nach. An sich hatte er recht. Ich brauchte jemandem, der mir zuhörte. Einen Freund, mit dem ich über alles reden konnte. Ich beschloss Luke einen großen Vertrauenvorschuss zu geben und erzählte, was ich gestern hörte.

Als ich geendet hatte, saß er erst mal nur da. Lange Zeit sagte er nichts.

" Wie können sie uns sowas verheimlichen? Es geht doch um unser Leben."

"Ja das sehe ich genauso."

"Aber Jason. Ich finde Noel hatte recht. Wir hätten nicht alleine in den Wald gehen sollen. Immerhin kann der alte Alpha hier überall lauern."

"Da hat das Bürschchen nicht ganz unrecht."

Ertönte eine Stimme hinter uns. Wir zuckten beide zusammen und ein kalter Schauer lief über meinen Rücken.

Omega - Gefährte der AlphaWhere stories live. Discover now